Bilanzbuchhalter und Bilanzbuchhalterinnen: Die für jedes Unternehmen unabdingbaren Finanz- und Steuerexperten

Bilanzbuchhalter sind viel mehr als nur Sachbearbeiter: innen im Hintergrund – sie sind spezialisierte Fachkräfte im kaufmännischen Sektor, die für die Abschlüsse und Bilanzen eines Unternehmens zuständig sind. Und das ist noch lange nicht alles, denn Fachkräfte im Bereich Finanzbuchhaltung legen zudem die generellen Richtlinien zur Daten- und Zahlenerfassung eines Unternehmens fest und entwickeln Inventur- und Bewertungsverfahren.

Die Einsatzgebiete dieser angesehenen Finanz- und Steuerexperten innerhalb einer Firma sind zahlreich und sie arbeiten mit verschiedensten Abteilungen zusammen. Generell ist die Bilanzbuchhaltung allerdings die Schnittstelle zwischen der Buchhaltung und der Geschäftsführung und untersteht direkt dem Führungspersonal.

Durch die Bilanzbuchhaltung sorgen Firmen für eine fachgerechte, professionelle Buchführung, kontrollieren Ausgaben und Einnahmen innerhalb und außerhalb des Unternehmens und spüren potenzielle Sparmaßnahmen und Schwachstellen auf. Diese Vorgänge helfen dem Führungspersonal dabei, die finanziellen Vorgänge und Strukturen der Firma besser zu strukturieren und neue Strategien zu entwickeln.

Aber was ist überhaupt die Bilanzbuchhaltung? Kurz gesagt, werden in ihr alle Geld- und Sachströme einer Firma festgehalten. Diese Erfassung erfolgt gemäß den Richtlinien des deutschen Handelsgesetzbuchs oder den internationalen Rechnungswesensstandards (IFRS).

Wie wird man Bilanzbuchhalter bzw. Bilanzbuchhalterin?

Dieser Beruf ist ein klassischer Weiterbildungsberuf im kaufmännischen Bereich. Somit benötigst du als Grundlage zunächst eine erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Ausbildung. Nachdem du anschließend über drei Jahre hinweg Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du dich im Bereich Bilanzbuchhaltung weiterbilden. Falls du keine kaufmännische Ausbildung absolviert hast, kannst du dich mit sechs Jahren Berufstätigkeit im betrieblichen Rechnungswesen für die Weiterbildung qualifizieren. Eine derartige Fortbildung kannst du beispielsweise bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) durchführen.

Mit einem betriebs- oder wirtschaftswissenschaftlichen Studium als Startpunkt kannst du die Jahresanzahl an notwendiger Berufserfahrung von drei auf zwei Jahre verkürzen.

Die Weiterbildung erfolgt entweder in Teil- oder Vollzeit oder über ein Fernstudium und dauert zwischen drei Monate und zwei Jahre. Hier lernst du alle notwendigen Wissensgrundlagen im finanz- und betriebswirtschaftlichen Bereich, in der Buchführung, in der Jahresabschluss- und Bilanzerstellung sowie die notwendigen Rechtsgesetze. Um als staatlich geprüfte Fachkraft für Bilanzbuchhaltung tätig zu sein, musst du im Anschluss an die Weiterbildung eine Prüfung bei der IHK absolvieren.

Des Weiteren bedarf es an einigen persönlichen und fachlichen Qualifikationen, um in diesem anspruchsvollen Beruf erfolgreich zu sein:

  • eine zuverlässige und gut organisierte Arbeitsweise
  • eine hohe Belastbarkeit
  • Gewissenhaftigkeit und ein Auge fürs Detail
  • strukturiertes und unternehmensorientiertes Denken
  • eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
  • sehr gute Mathematikkenntnisse
  • Freude am Umgang mit Zahlen und Daten

Bei der Bilanzbuchhaltung geht es allerdings nicht nur darum, mit fachlichem Know-how und den passenden Soft Skills zu glänzen – du musst dich zudem stets zu den aktuellen finanz- und steuerrechtlichen Gesetzen informieren, um deine Arbeit fachgerecht und professionell durchzuführen. Die sich ständig ändernden steuerrechtlichen Gesetze erfordern zudem ein hohes Maß an Flexibilität, denn entsprechend jeder Änderung musst du deine Buchhaltungsvorgänge anpassen.

Im Sinne der Digitalisierung geht auch das Rechnungswesen zunehmend in den digitalen Bereich über. Somit musst du dich mit den notwendigen Softwares und IT-Systemen auskennen und dich in Bezug auf die notwendigen technischen Skills weiterbilden. Unternehmen arbeiten mit Buchhaltungssoftwares, wie SAP oder ihren eigenen branchenspezifischen Softwareprogrammen und erwarten, dass du dich mit diesen bestens auskennst sowie diese anpassen und steuern kannst.

Welche Aufgaben umfasst die Bilanzbuchhaltung?

Als Leiter:in des Rechnungswesens zählen neben der Erstellung von Bilanzen und Jahresabschlüssen auch viele weitere wichtige Tätigkeiten zu deinem Arbeitsalltag als Bilanzbuchhalter bzw. Bilanzbuchhalterin.

Hierunter fallen:

  • das Erfassen von Daten und die anschließende Erstellung von Berichten für die Geschäftsleitung, Banken und Investoren
  • gegebenenfalls die Zusammenarbeit mit Steuerberatern und -beraterinnen sowie Wirtschaftsprüfern und -prüferinnen
  • das Beachten steuerlicher Fristen und Termine
  • die Erstellung von Steuervoranmeldungen und -erklärungen
  • die Entwicklung von generellen Richtlinien zur Daten- und Zahlenerfassung innerhalb des Unternehmens
  • das Organisieren aller Vorgänge, die mit dem Rechnungswesen zu tun haben
  • die notwendigen Schulungen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
  • das Ausarbeiten von Inventur- und Bewertungsverfahren
  • die Analyse und Überwachung der Firmeneinnahmen und -ausgaben
  • das Durchführen von Kostendeckungsrechnungen und Budgetplanungen
  • das Begleiten von Finanzbehörden bei Betriebsprüfungen

All deine erstellten Dokumente, Abschlüsse und Bilanzen musst du stets mit höchster Sorgfalt anfertigen, damit du sie der Geschäftsleitung präsentieren kannst. Mithilfe deiner Überwachungen, Dokumentationen und Analysen zeigst du dem Führungspersonal deiner Firma Gewinne und Verluste auf, weist auf potenzielle Einsparmöglichkeiten hin und hilfst bei der strategischen Gewinnausrichtung und Investmentplanung.

Im Zusammenhang mit der Globalisierung und Internationalisierung von Unternehmen richten sich viele Firmen immer häufiger nach den international anerkannten einheitlichen Richtlinien für das Rechnungswesen. Somit musst du auch in Sachen internationale Entwicklungen stets up-to-date bleiben und dich entsprechend der international standardisieren Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) und den US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (US-GAAP) weiterbilden.

Wie sieht es mit dem Bilanzbuchhalter-Gehalt aus?

Du fragst dich, ob sich eine Weiterbildung im Bereich Bilanzbuchhaltung finanziell lohnt? Definitiv! Denn im Vergleich zu herkömmlichen Buchhaltern beziehungsweise Buchhalterinnen, die monatlich etwa 2.655 Euro brutto verdienen, verdienst du als Fachkraft für Bilanzbuchhaltung circa 3.532 Euro brutto im Monat. Du kannst dich also auf ein durchschnittliches Bruttojahresgehalt von 42.392 Euro einstellen.

Wo kommt diese Berufsgruppe zum Einsatz?

Um deine Karriereaussichten steht es gut, denn nahezu jedes Unternehmen benötigt Fachkräfte für Bilanzbuchhaltung. Du findest sowohl in Großkonzernen, großen, mittelständischen und kleinen Betrieben beziehungsweise Unternehmen sowie in Behörden, wie Steuerbüros und Finanzämtern, eine Anstellung.

Aber dir steht auch die Möglichkeit zur Selbständigkeit offen. Als freiberuflicher Buchhalter oder freiberufliche Buchhalterin kannst du generell mit höheren Verdienstmöglichkeiten rechnen und wirst dann beispielsweise von Unternehmen oder Steuerbüros angeheuert.

Durch deine ausführliche Weiterbildung und Spezialisierung im Bilanzbuchhaltungsbereich kannst du oft aus einer Vielzahl verschiedener Joboptionen wählen und mit steigender Berufserfahrung deine Verantwortung und Bezahlung weiter steigern.

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