Hochkonzentriert im OP: Wie wird man Chirurg?

Wir kennen sie aus dem Film und Fernsehen: Chirurg:innen. Sie werden oftmals nicht nur als Halbgötter in Weiß dargestellt, sondern mitunter auch als draufgängerische Rockstars des Krankenhauses. Die Realität sieht weitaus weniger glamourös aus, ist aber mindestens genauso spannend wie die Fiktion. Bleibt die Frage: Wie wird man Chirurg?

Facharzt oder Fachärztin für Chirurgie zu werden, ist sicherlich kein Beruf wie jeder andere. Umso wichtiger zu wissen, was er von Interessierten abverlangt. Im Folgenden geben wir dir Informationen darüber, welche Voraussetzungen bestehen, wie lange die Ausbildung dauert, welche Fachbereiche es gibt und welche Verdienstmöglichkeiten gegeben sind. Außerdem geben wir dir einige Monster Tipps für die Bewerbung als Chirurg:in.

Was ist Chirurgie?

Die Chirurgie ist ein Teilgebiet der Humanmedizin. Ihre Aufgabe ist es, Krankheiten und Verletzungen durch manuelle Eingriffe zu erkennen und zu behandeln. Dazu gehören nicht nur klassische invasive Eingriffe, also Operationen, sondern auch unblutige Behandlungen wie beispielsweise Einrenkungen. Chirurg:innen arbeiten in acht Facharztrichtungen:

  • Allgemeinchirurgie
  • Gefäßchirurgie
  • Herzchirurgie
  • Kinderchirurgie
  • Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie
  • Thoraxchirurgie
  • Unfallchirurgie und Orthopädie
  • Viszeralchirurgie (Bauch)

Was macht ein:e Chirurg:in?

Chirurg:innen kommen in der Regel nach der Diagnose von Fachärzt:innen zum Einsatz, sofern diese nicht ein und dieselbe Person sind. In einer Operation mit klassischen chirurgischen Instrumenten sowie auch in minimalinvasive Operationen (Endoskopie) werden Krankheiten, Verletzungen oder andere Beschwerden am oder im Körper behandelt. Das kann beispielsweise eine Routineoperation am Blinddarm, eine komplexe Organtransplantation oder ein Eingriff am Schultergelenk sein.

Dennoch besteht die Aufgabe von Chirurg:innen nicht nur in der Behandlung, sondern auch in der Diagnostik. Sofern eine Diagnose nicht eindeutig ist oder nicht durch nichtinvasive Methoden bestimmt werden kann – zum Beispiel mittels Bluttests oder Röntgen –, werden chirurgische Eingriffe genutzt, um die konkrete Krankheitssituation festzustellen. So kann eine gestellte Diagnose bestätigt, korrigiert oder aber eine neue Diagnose formuliert werden.

Chirurg:innen können im Übrigen nicht nur Anstellungen in Krankenhäusern wahrnehmen, sondern durchaus auch den Weg der Selbstständigkeit wählen. Wer mehr Flexibilität und Selbstbestimmung bevorzugt, kann auch beide Arbeitsweisen kombinieren und so das Beste aus beiden Welten für sich nutzen.

Wie wird man Chirurg?

Der Werdegang zum/zur Chirurg:in beginnt mit einem klassischen Medizinstudium. Dieses dauert in der Regel zwischen zwölf und 13 Semestern. Im praktischen Jahr des elften und zwölften Semesters kommen Studierende bereits mit dem Bereich Chirurgie in Kontakt, da sie als Basisfertigkeit für angehende Ärzt:innen gilt. Nach Abschluss und Approbation (Zulassung als Arzt) folgt die Tätigkeit als Arzt/Ärztin in Weiterbildung, konkret die Facharztausbildung für Chirurgie.

Die Facharztausbildung dauert insgesamt 72 Monate. Dabei absolvieren Facharztanwärter:innen 48 Monate im gewählten Fachbereich, sechs Monate in der Notaufnahme, sechs Monate in der Intensivmedizin und weitere 12 Monate zum Kompetenzerwerb auf anderen Stationen.

Im Rahmen der Ausbildung als Chirurg:in werden natürlich grundlegende, chirurgische Techniken vermittelt. Dazu gehören unter anderem Instrumentengebrauch, Inzision sowie Naht- und Knotentechniken. Darüber hinaus lernen Anwärter:innen zum Beispiel:

  • OP-Vorbereitung
  • Komplikationsmanagement
  • Diagnostik, Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen
  • Wundheilung und -management
  • Schmerztherapie
  • Behandlung von Intensivpatienten
  • Diagnose und Behandlung akuter Notfälle

Am Ende dieses Ausbildungsweges steht die Facharztprüfung. Das heißt, die komplette Laufbahn vom Studierenden bis zum zugelassenen Facharzt oder zur zugelassenen Fachärztin für Chirurgie dauert insgesamt zwölf Jahre.

Wie sehen die Arbeitsbedingungen als Chirurg:in aus?

Der lange Weg vom Studium bis zum Facharzt oder zur Fachärztin für Chirurgie zeigt deutlich, was sich im Alltagsgeschäft fortsetzt: Chirurg:in ist ein äußerst anspruchsvoller Beruf mit viel Verantwortung. Wen das weniger abschreckt als vielmehr anspornt, kann sich über eine sehr gute Arbeitsmarktlage freuen. Schon viele Jahre vor dem Beginn der Corona-Pandemie zeigte sich ein starker Nachwuchsmangel in allen Bereichen der Chirurgie. Dieser Trend setzt sich vermutlich auch in Zukunft fort.

Die Gründe, warum es bei Chirurg:innen seit Jahren an Personal mangelt, sind vielschichtig. Einer davon ist die verzwickte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der Bereitschaftsdienst lässt oftmals wenig Raum für Privates, speziell als Berufseinsteiger:in. Außerdem ist es grundsätzlich ein Job mit hohem Stresslevel, der dem Profi abseits aller Fachkenntnis viel abverlangt.

Dennoch wird kaum ein Chirurg leugnen, dass der Beruf eine erfüllende Aufgabe ist. Schmerzen zu lindern, Krankheiten zu heilen und mitunter Menschenleben zu retten, sind Erlebnisse, die nur wenige andere Berufe in dieser essenziellen Art und Weise bieten können.

Was verdient man als Chirurg:in?

Während der Facharztweiterbildung sind je nach Stadt, Region und Einsatzort Bruttojahresgehälter zwischen 51.000 Euro und 70.000 Euro möglich. Nach der Prüfung kann das Gehalt stark ansteigen. Abhängig vom Spezialgebiet können Chirurg:innen bis zu 120.000 Euro brutto pro Jahr verdienen. Mit steigendem Erfahrungsschatz und/oder Spezialisierung innerhalb des Fachgebiets kann dieser Wert mit der Zeit noch steigen – Fachärzt:innen in der Chirurgie können Spitzengehälter jenseits von 200.000 Euro jährlich nach Hause bringen.

Bewerbung als Chirurg:in

Im Unterschied zu Berufsanfängern nach dem Medizinstudium hast du zum Zeitpunkt deiner Bewerbung als Facharzt oder Fachärztin für Chirurgie bereits berufliche Erfahrung. Die Frage „Wie wird man Chirurg?“ liegt also längst hinter dir. Selbst als frischgebackener Chirurg kannst du auf wenigstens sechs Jahre Berufspraxis bauen. Bescheidenheit ist deshalb fehl am Platze. Beginne deshalb mit Informationen und Highlights aus deiner Facharztausbildung. Fahre dann entsprechend in umgekehrter chronologischer Abfolge fort, wie in unserem Lebenslaufbeispiel für Assistenzärzt:innen.

Wenn du weitere Tipps benötigst, wie du dich im besten Licht präsentierst, dann wirst du bei Monster ebenso fündig. Wir geben dir Hilfestellung, wie du ein solides Anschreiben verfasst, wie du dich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitest und welche Fragen dabei aufkommen können.

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