Die 10 größten No-Gos im Vorstellungsgespräch: Das solltest du vermeiden

von Christina Pichlmaier

Wie ein Bewerbungsgespräch abläuft oder ablaufen soll, hängt stark von der Branche ab. Die Vorstellung bei einer Bank für eine Leitungsposition bewegt sich in einem gänzlich anderen Rahmen als ein Jobinterview als Programmierer in einer Start-Up-Firma für Social Media Marketing. Dennoch gibt es einige ungeschriebene Regeln, die unabhängig von Branche und Level zutreffen.

Vor diesem Hintergrund gibt es folglich eine Reihe von Verhaltensweisen, mit denen du dich bei einem Bewerbungsgespräch ins Abseits schießen kannst. Wir machen dir diese im Folgenden deutlich, damit du sie bei deinem nächsten Gespräch mit dem oder der potenziellen Arbeitgeber:in gekonnt umschiffen kannst.

1. Unpünktlichkeit

Es ist sicherlich möglich, einen Fauxpas im Bewerbungsgespräch auszugleichen. Wenn du aber bereits zum Einstieg zu spät kommst, hast du dich in eine schwierige Ausgangslage bugsiert. Unpünktlichkeit ist immerhin Nummer eins unter den No-Gos im Vorstellungsgespräch. Es kann immer und jedem passieren, dass eine ausgefallene Straßenbahn, ein verspäteter Bus oder ein Unfall einem wichtigen Termin in die Quere kommt.

Dann gilt aber auch: So schnell wie möglich Bescheid geben. Mit dem richtigen Umgang bei unverschuldeter Verspätung sind nicht wenige Personaler:innen bereit, dir eine zweite Chance zu geben. Insofern solltest du auch keine Angst vor diesem Telefonat haben.

2. Ungepflegtes Äußeres

Erscheinst du in ungepflegter Kleidung zum einem Vorstellungstermin, schmälerst du deine Chancen auf die Arbeitsstelle. Nicht jeder Job erfordert Anzug und Krawatte oder ein Business-Kostüm. Allerdings sollte jedes Outfit sauber und alle Kleidungsstücke aufeinander abgestimmt sein. Außerdem solltest du auch auf den Geruch achten. Das schließt deinen Körpergeruch ein. Das heißt, weder die Kleidung noch du selbst sollten unangenehm riechen, beispielsweise ungewaschen oder nach Zigarettenrauch. Vermeide aber auch das Gegenteil: Zu viel Parfum, jede Menge After Shave oder sehr intensive Deodorantdüfte.

3. Ungünstige Körpersprache

Ein Vorstellungsgespräch macht wahrscheinlich jeden – zumindest ein bisschen – nervös. Allerdings wirst du bei deinem Gegenüber negativ auffallen, wenn du allzu oft an deinen Haaren zupfst, ständig auf dem Stuhl herumzappelst oder mit nervös mit dem Fuß wippst. Mit zu großer Distanziertheit tust du dir ebenso keinen Gefallen. Wenn du beispielsweise zurückgelehnt mit verschränkten Armen vor dem oder der Personaler:in sitzt, vermittelst du womöglich, dass dir unwichtig ist, ob du den Job bekommst oder nicht.

4. Frühere Arbeitsstelle schlechtreden

Es zeugt nicht nur von schlechtem Stil, wenn du im Verlauf des Bewerbungsinterviews schlecht über deine:n frühere:n Chef:in sprichst. Es ist eines der No-Gos im Vorstellungsgespräch, die dich selbst in schlechtem Licht dastehen lassen. Personaler:innen werden womöglich sogar davon ausgehen, dass du über die Firma, bei der du dich gerade vorstellst, ebenso schlecht reden wirst, sobald du dort nicht mehr tätig bist.

Es kann durchaus sein, dass schlechtes Betriebsklima oder ein schlechtes Verhältnis zum früheren Arbeitgebenden tatsächlich der Grund für dich ist oder war, die vorige Stelle zu verlassen. Die Frage danach, kannst du jedoch auch beantworten, ohne den oder die ehemalige:n Chef:in schlechtzureden. Normalerweise solltest du das Thema ohnehin nicht auswalzen. Bleibe daher sachlich und halte dich kurz dazu.

5. Passives Verhalten

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Gespräch mehr als eine Person involviert. Ansonsten wäre es ein Monolog. Daher solltest du versuchen, nicht nur einsilbig auf Fragen zu antworten, sondern dich in die Unterhaltung einzubringen. Nur so können Personaler:innen dich kennen lernen und einschätzen, ob du eine gute Ergänzung der Belegschaft werden könntest. Umgekehrt gibt auch dir eine aktive Teilnahme am Gespräch die Möglichkeit, ein Gefühl für das Unternehmen und die ausgeschriebene Arbeitsstelle zu bekommen.

6. Recherche versäumen

Dich nicht über die angestrebte Stelle und den potenziellen Arbeitgebenden zu informieren, sendet ein recht deutliches Signal: Dich interessiert nicht, wo du zukünftig arbeiten könnest. Deine Bewerbung war nur eine von vielen. Es ist egal, was das Unternehmen macht. Hauptsache, du verdienst Geld. Personaler:innen können daraus mitunter Schlüsse auf deine Arbeitsmoral und deine Motivation ziehen. Allzu viel Einsatz werden sie wohl kaum von dir erwarten.

Recherchierst du jedoch im Voraus, bei wem und auf welche Stelle du dich bewirbst, zeigst du nicht nur Interesse am Job und am Unternehmen. Es gibt dir auch das Selbstbewusstsein, das Vorstellungsgespräch gekonnt meistern zu können. Außerdem erhältst du wertvolle Anhaltspunkte, um später Fragen stellen zu können. Und nicht zuletzt kann dir gute Vorbereitung ein bisschen die Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch nehmen.

7. Überhebliches Auftreten

Selbstvertrauen kann dir definitiv helfen, einen Job an Land zu ziehen. Ein selbstbewusstes, selbstsicheres Auftreten ist in manchen Jobs geradezu essenziell. Zu viel davon kann aber auch in Überheblichkeit, Besserwisserei und Arroganz umschlagen. Die Personaler:innen oder zukünftige Vorgesetzte übertrumpfen zu wollen, ist eines der klassischen No-Gos im Vorstellungsgespräch. Gerade hier solltest du dich daher im Zaum halten.

8. Mangelndes Selbstbewusstsein

Genauso wenig wie du als sprichwörtlicher Platzhirsch in ein Vorstellungsgespräch gehen solltest, können dir auch Selbstzweifel und mangelndes Selbstbewusstsein im Wege stehen. Indem du dein Licht unter den Scheffel stellst, kannst du Arbeitgebende kaum davon überzeugen, dich einzustellen. Vor allen Dingen kommunizierst du auf diese Weise nicht, welche Fähigkeiten du mitbringst und welchen Mehrwert du dem Unternehmen bietest.

Was aber tun, wenn du eher schüchtern und zurückhaltend bist? Der wichtigste Punkt: Du wurdest eingeladen. Glückwunsch! Das heißt, du bist für den Job qualifiziert. Darüber hinaus ist Vorbereitung die beste Strategie, um Nervosität vorm Vorstellungsgespräch ein Stück weit in den Griff zu bekommen. Recherchiere also Infos über das Unternehmen, überlege dir Fragen und formuliere deinen persönlichen Elevator Pitch über deinen bisherigen Werdegang. Und denke immer daran, dass Personaler:innen durchaus bewusst ist, dass Bewerbende aufgeregt sind.

9. Unehrlichkeit

Es ist nicht neu, dass jede:r sich bei der Aussicht auf einen Job in möglichst strahlendem Licht präsentieren möchte. Allerdings sollten deine Aussagen über die eigenen Leistungen, Qualifikationen und Fähigkeiten nicht unwahr sein. Bewusste Lügen im Vorstellungsgespräch oder schon im Lebenslauf werden oftmals schnell aufgedeckt. Es ist eines der größten No-Gos im Vorstellungsgespräch überhaupt.

Wenn es also Aspekte in deinem Werdegang gibt, die du am liebsten verleugnen würdest, solltest du dennoch nicht in Panik geraten. Der beste Weg ist, dir für eventuelle Fragen dazu im Vorhinein eine passende Antwort zu überlegen. Mit solider Vorbereitung ist Unehrlichkeit gar nicht notwendig.

10. Überzogene Gehaltsvorstellungen

Obwohl Gehaltsvorstellungen oftmals schon über die Bewerbung abgefragt werden, so kommen Fragen dazu durchaus auch im Gespräch auf. Sei dir deines Wertes bewusst, vermeide aber überzogene Gehaltsforderungen. Recherchiere, was in ähnlichen Positionen bei anderen Unternehmen gezahlt wird. Vergleiche deinen aktuellen Job und die ausgeschriebene Stelle in Bezug auf Gehalt und Stellenbeschreibung.

Bewirbst du dich auf deine erste Arbeitsstelle, ist es nicht ganz einfach, einzuschätzen, was angemessen ist und was nicht. Aber auch hier solltest du ähnliche Gehälter in vergleichbaren Jobs recherchieren. Es ist auch nicht verwerflich, das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, nach dem Gehaltsspielraum zu fragen, um eine etwaige Vorstellung zu bekommen.

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