Facility Manager - viel mehr als nur Hausmeister:in sein

Dieser Beruf wird oft mit dem des Hausmeisters gleichgesetzt. Allerdings wird dieser Vergleich dem Aufgabenfeld und der Verantwortung dieser Berufsgruppe nicht gerecht, denn sie umfasst viel mehr als das.

„Facilitys“ sind Gebäude und Anlagen, Grundstücke und Infrastruktureinrichtungen, die zu einer Liegenschaft gehören. Somit ist das Haupttätigkeitsfeld dieser Berufsgruppe die optimale Bewirtschaftung von Gebäuden. Anders als Hausmeister, die im Regelfall für die Wartung eines privaten oder öffentlichen Hauses sorgen, werden hier mehrere Gebäude nicht nur gewartet, sondern unter Berücksichtigung der Betriebs- und Bewirtschaftungskosten von Grund auf gemanagt.

Der aus Amerika stammende Berufsbegriff konzentrierte sich in den Anfängen vor allem auf Technik, Infrastruktur und kaufmännisches Gebäudemanagement. Inzwischen gehören auch Qualitätsverbesserung, Kosteneffizienz beim Bau und der Nutzung von Immobilien bis hin zur optimalen Arbeitsplatzgestaltung dazu.

Oftmals wird zwischen infrastrukturellem, technischem und kaufmännischem Management unterschieden. Zum infrastrukturellen Bereich zählen Reinigungs-, Sicherheits- und Logistikservices, die den Flächen der Immobilie zugeordnet sind. Technisches Management umfasst beispielsweise die Wartung von Anlagen, Sanierungen, Betriebsführung, Versorgung und Energiesparmaßnahmen. Das kaufmännische Management beinhaltet Services, wie die Objektbuchhaltung, Qualitätsmanagement und das Rechnungswesen.

Was macht ein Facility Manager?

Laut der German Facility Management Association (GEFMA) gehören die folgenden Tätigkeiten zum Berufsbild:

  • die Ausstattung mit Maschinen und Kommunikationsmitteln
  • der Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • das Sicherstellen von idealen Arbeitsbedingungen für Angestellte
  • die Optimierung von Gebäude- und Anlagenkosten
  • die Organisation von Dienstleistungen wie Reinigungen, Gartenarbeiten und Reparaturen in Koordination mit den entsprechenden Fachkräften
  • die Verwaltung von Gebäuden und Anlagen
  • die Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen
  • die Erhöhung der Leistungsfähigkeit betrieblicher Arbeitsplätze
  • die Erhaltung baulicher und anlagentechnischer Werte
  • die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
  • die Erhöhung der Nutzungsqualität
  • die Reduzierung von Nutzungskosten

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Die Arbeit erfolgt dementsprechend an der Schnittstelle zwischen dem Kerngeschäft des Unternehmens und seiner Infrastruktur. Mitarbeiter dieses Berufsfelds können somit als eine Art Multitalent betrachtet werden.

Welche Qualifikationen sind nötig?

Facility Management ist eine branchenübergreifende Disziplin mit Generalisten und Spezialisten aus Technik und Betriebswirtschaft. Zu den notwendigen Qualifikationen gehören neben Informatik und technischem Wissen auch ein gewisses Know-how in Betriebsführung, Marketing und Managementtechniken. Es gibt aber auch Fähigkeiten, die sich nicht mit Diplomen nachweisen lassen. Du solltest unbedingt teamfähig, serviceorientiert und verhandlungsstark sein. Da Facility Manager vielseitig qualifiziert sein müssen, überschneiden sich ihre Qualifikationen mit denen von Fachplanern, Architekten, Bauingenieuren sowie Ver- und Entsorgungstechnikern. Allerdings treten sie meist als Planer, Koordinator und Controller auf. Durch die Globalisierung müssen sie sich außerdem mit den rechtlichen und marktwirtschaftlichen Gegebenheiten im Ausland auseinandersetzen, wenn sie Unternehmen mit internationalen Standorten betreuen. Kompetenzen auf folgenden Ebenen sind gefragt:

  • Fachkompetenzen wie Spezialwissen im Planen, Bauen, Bewirtschaften, Betreiben, Verwalten
  • Methodenkompetenzen wie Akquise, Führung, Organisation, Analyse, Strukturierung, Präsentation, Datenpflege, Systemintegration, Softwarenutzung
  • Sozialkompetenzen wie Team-, Kooperations-, Integrations- und Kommunikationsfähigkeit
  • Spezifische Branchenkenntnisse in der Chemie- oder Automobilindustrie, über Flughäfen, Banken, die Gastronomie, Krankenhäuser oder Schulen, je nach Arbeitgeber
  • Allgemeine IT-Kenntnisse

Studium, Aus- und Weiterbildung

Der berufliche Werdegang ist vielseitig und variiert je nachdem, welche Aufstiegsmöglichkeiten du ansteuerst. Wer Teamleiter werden will, kann sich auch als Nicht-Akademiker zur Servicekraft Facility Management ausbilden lassen. Als Objekt- und Gebäudemanager sollte man einen Abschluss als Fachwirt Facility Management in der Tasche haben. Facility Manager in leitender und beratender Funktion benötigen ein Hochschulstudium – entweder ein reguläres oder ein Zertifikatsstudium der GEFMA, das alle drei Jahre aufgefrischt werden muss. Quereinsteiger haben durchaus auch Chancen auf eine Stelle, Führungskräfte werden jedoch meist aus den Reihen der Akademiker mit mehrjähriger Berufserfahrung rekrutiert. Für Quereinsteiger ist es hilfreich, eines gewisses Maß an beruflichem Fachwissen aus dem technischen, kaufmännischen oder handwerklichen Bereich mitzubringen.

Fachhochschulen und Berufsakademien bieten Bachelorstudiengänge zum Facility-Management an. Manche Hochschulen haben eigene Studiengänge, andere integrieren das Thema in technische Fachrichtungen – Versorgungstechnik, Bauingenieurwesen, Architektur, Immobilienmanagement – oder in den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Auch die Möglichkeit, internationales Facility Management zu studieren und so auch global tätig zu sein, bietet sich an.

Falls du eine Führungsposition innerhalb des Berufsfelds anstrebst, kann es sich lohnen, nachträglich eine Weiterbildung zum Fachwirt oder ein Studium zu absolvieren.

Stand und Zukunftsfähigkeit der Branche

Es gibt sowohl die Möglichkeit, bei Firmen fest angestellt zu werden, als auch indirekt über einen Facility-Management-Dienstleister für Unternehmen tätig zu sein. Die meisten Aufträge kommen aus der Industrie, von Banken und Versicherungen sowie aus dem Gesundheitswesen. Allerdings sind die Arbeitgeber so vielfältig wie der Beruf selbst und können auch Bereichen wie der Gastronomie, Schulen, Flughäfen oder der Hotellerie angehören. Je komplexer Unternehmensstrukturen werden, desto gefragter wird diese Berufsgruppe Jahr für Jahr, denn kaum ein Beruf ist so abwechslungsreich und verlangt nach so vielen unterschiedlichen Kernkompetenzen.

Digitalisierung, Workplace-Management, Mobilität und Nachhaltigkeit sind Themen der Gegenwart und der Zukunft, in denen der Facility Manager nachhaltig eine wichtige Rolle spielt und spielen wird. So gehören Datenmanagement, die Entwicklung digitaler und automatisierter Lösungen, vorausschauende Wartungen, intelligente Gebäudetechnik, elektronische Raumbuchungstools, die Instandhaltung autarker Energiezentralen und der nachhaltige Gebäudebetrieb immer mehr zu den Hauptverantwortungen dieses wichtigen, zukunftsfähigen Berufsfelds.

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