Jobangebot ablehnen: Welche Ablehnungsgründe und -strategien gibt es?

Deine Anstrengungen in Studium, Ausbildung und Co. haben sich gelohnt und die Jobangebote fliegen nur so rein? Vielleicht hat dich auch ein:e Recruiter:in über Monster entdeckt und möchte dich nun von deinem derzeitigen Job abwerben. Auf dem Arbeitsmarkt gefragt zu sein, ist ein Segen – und doch kann dies auch zu kniffligen Situationen führen. Entspricht das Angebot nämlich nicht deinen Vorstellungen oder du bevorzugst deine jetzige Stelle, führt kein Weg daran vorbei, ein Jobangebot ablehnen zu müssen.

Wie du am besten zu einer Entscheidung bezüglich deiner Jobsituation kommst, welche Gründe es für Ablehnungen gibt und welche Folgen eine Ablehnung haben könnte, zeigen wir dir in folgendem Artikel. Selbstverständlich haben wir auch Strategien für dich auf Lager, die dir dabei helfen, einen Job auf angemessene und freundliche Weise abzulehnen.

Jobangebot ablehnen: Welche Gründe gibt es?

Ein Jobangebot abzulehnen, mag auf den ersten Blick vielleicht kontraintuitiv erscheinen, denn schließlich freuen sich die meisten Berufstätigen über neue Möglichkeiten, die berufliche Veränderungen oder einen Aufstieg bedeuten könnten. Wann und weshalb solltest du dich also für eine Ablehnung entscheiden?

1) Du erhältst mehrere Angebote

Wie zu Anfang erwähnt, kann es vorkommen, dass du diverse Jobangebote zur selben Zeit erhältst und dich für eines entscheiden musst. Viele Jobsuchende schicken mehrere Bewerbungen gleichzeitig ab oder sind mit unterschiedlichen Recruiter:innen in Kontakt. Besonders als hochqualifizierte:r Kandidat:in kann es dementsprechend zu mehr als einem Angebot kommen. Da bleibt es nicht aus, einige von diesen ablehnen zu müssen.

2) Der Job entspricht nicht deinen Vorstellungen/bietet keine Entwicklungsmöglichkeiten

Als Bewerber:in hast du bestimmte Karriereziele und Zukunftsperspektiven, auf die du hinarbeitest. So legen die meisten Kandidat:innen beispielsweise Wert auf Entfaltungs- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb einer Firma. Sind solche Optionen nicht gegeben oder du findest während des Bewerbungsprozesses heraus, dass der Job nicht mit deinen Vorstellungen übereinstimmt, ist es besser, diesen abzulehnen, statt Kompromisse einzugehen.

3) Dein jetziger Job ist besser

Dies kann besonders dann vorkommen, wenn du dich nicht selbst auf eine Stelle bewirbst, sondern Recruiter:innen versuchen, dich abzuwerben. Würdest du in deiner neuen Stelle weniger verdienen, geringere Weiterentwicklungsoptionen haben oder dich mit der Unternehmenskultur und Co. nicht identifizieren können, solltest du auf keinen Fall den Jobwechsel wagen.

4) Der Recruitingprozess ist undurchsichtig oder unprofessionell

Du hattest bereits mehrere Vorstellungsgespräche und/oder Austausche mit Personaler:innen und weißt immer noch nicht genau, was du von der angestrebten Stelle erwarten solltest? Interviewtermine und Kommunikationen sind unorganisiert oder stets verspätet? All dies sind keine guten Anzeichen und reflektieren negativ auf den Arbeitgeber. Gehe also keine künftigen Risiken ein, sondern ziehe deine Bewerbung lieber zurück.

5) Der/die Arbeitgeber:in hat einen schlechten Ruf oder das Unternehmensklima passt nicht

Ab und zu kann es vorkommen, dass du nach der Bewerbungseinsendung durch weitere Recherche oder Gespräche mit ehemaligen und/oder aktuellen Mitarbeiter:innen einer Firma herausfindest, dass das Unternehmen alles andere als ein attraktiver Arbeitsort ist. Stelle hier klare Grenzen auf und sei dir bewusst, wo du Kompromisse eingehen kannst bzw. was für dich in deinem Berufsalltag inakzeptabel ist. Für eine detaillierte Recherche potenzieller Arbeitgeber:innen kannst du als Hilfsmittel unsere Unternehmensprofile nutzen.

6) Fehler oder Unvollständigkeiten im Arbeitsvertrag

Du hattest im Vorstellungsgespräch mit deinem künftigen Arbeitgeber Regelungen zu Urlaub, Homeoffice und Gehalt vereinbart, diese tauchen jetzt allerdings nicht im Arbeitsvertrag auf? Dann solltest du sofort nachhaken und herausfinden, ob diese Fehler ein Versehen waren oder sich die Versprechen im Jobinterview als heiße Luft herausgestellt haben. Ist eine Klärung nicht möglich, solltest du das Jobangebot ablehnen.

Finde Angebote, die du nicht ablehnen möchtest

Wie du am besten eine finale Entscheidung triffst

Aber wie triffst du denn nun am besten die richtige Wahl bezüglich eines Jobangebots? Generell gilt: Triff auf keinen Fall eine überstürzte Entscheidung. Stelle sicher, dass du dich körperlich und geistig fit fühlst und sei konzentriert.

Eine vielversprechende Methode ist die Erstellung einer Pro-Contra-Liste. Was spricht für den neuen Job und was spricht dagegen? Wäge hierfür zum Beispiel folgende Fragen ab:

  • Trifft einer der oben genannten Gründe, die für eine Ablehnung eines Jobangebots sprechen, auf mich zu?
  • Was sind meine Karriereziele? Kann ich diese in der neuen Stelle/Firma erreichen?
  • Was erwarte ich mir von der Firma/der Unternehmenskultur/der Stelle? Entspricht dies den Informationen, die ich im Recruitingprozess/durch meine Recherche erhalten habe?
  • Was gefällt mir an meiner jetzigen Stelle? Was nicht? Sind die Aussichten für die neue Stelle vielversprechender/zufriedenstellender?

Hast du dir erst einmal eine übersichtliche Liste erstellt und alle Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen, sollte dir die Entscheidungsfindung leichtfallen. Du bist eher der visuelle Typ oder hast keine Zeit für lange Überlegungen? Dann schaue dir unsere fünf Methoden zur Entscheidungsfindung an und wähle die Methode, die am besten zu deiner Persönlichkeit passt.

Welche Konsequenzen hat eine Jobablehnung?

Als Berufstätige:r hast du das Recht darauf, frei zu entscheiden, welche Jobangebote du ablehnen bzw. annehmen möchtest. Generell sollte sich dies nicht negativ auf deine Karriere auswirken, es sei denn, du gehst die Absage falsch an und verärgerst Personaler:innen oder Geschäftsführer:innen.

Dies könnte wiederum dein berufliches Netzwerk negativ beeinflussen und dir sogar eine schlechte Reputation in der Branche verschaffen – schließlich sprechen sich solche Dinge schnell herum und Unternehmen derselben Branche sind meist miteinander vernetzt. Im schlimmsten Fall könnte dir die falsche Ablehnungsstrategie sogar künftige Bewerbungschancen verbauen. Stelle also sicher, die richtige Art und Weise für deine Absage zu wählen.

Jobangebot ablehnen: Welche Strategien gibt es und was gilt es zu vermeiden?

Bei der Jobangebotsablehnung frech, flapsig oder überheblich gegenüber den Personaler:innen oder dem Führungspersonal aufzutreten, ist ein absolutes No-Go. Selbst, wenn eine Stelle nicht zu dir passt bzw. nicht deinen Vorstellungen entspricht, solltest du höflich und diplomatisch bleiben. Im besten Fall stellst du zur gleichen Zeit sicher, mit den Recruiter:innen in Kontakt zu bleiben und legst dir so die Grundsteine für eine potenzielle zukünftige Bewerbung.

Selbstbewusstsein, Professionalität und eine genaue Vorstellung von deinen Erwartungen an eine Stelle und eine Firma sind hier das A und O. Bist du dir bewusst, welche Faktoren deine Wahl beeinflusst haben bzw. was dir an diesem Angebot gefehlt hat/ein anderes Angebot attraktiver machte, kannst du das Jobangebot positiv und überzeugend ablehnen. Fragen Recruiter:innen nach den genauen Gründen, kannst du diese höflich erklären. Bedenke allerdings, dass diese Erklärung optional ist, denn du musst dich für deine Entscheidung niemals rechtfertigen.

Achte bei der Ablehnung auf folgende wichtige Punkte:

  • Vermeide stets Ausreden und sei ehrlich
  • Du kannst eine Begründung liefern, musst aber nicht
  • Tritt stets professionell, höflich und selbstbewusst auf
  • Lehne das Angebot zeitnah ab, damit sich die Firma für eine:n anderen Kandidat:in zur Besetzung der Stelle entscheiden kann
  • Schreib nicht einfach eine E-Mail, sondern rufe Personaler:innen zunächst persönlich an, so entstehen keine Missverständnisse
  • Bedanke dich für das Angebot und zeige, was du am Unternehmen und der Stelle zu schätzen weißt und dass dir deine Entscheidung nicht leichtgefallen ist

In manchen Fällen ist es angemessen, anzubieten, weiter in Kontakt zu bleiben. Dies hängt stets davon ab, wie die Recruiter:innen reagieren. Zeigen diese trotz deiner Absage Interesse, kannst du dich mit ihnen beispielsweise auf einem Online-Jobportal vernetzen. Wie du den Austausch mit Recruiter:innen und das Netzwerken zu deinem beruflichen Vorteil nutzen kannst, zeigen wir dir in unserem Artikel zu Active Candidate Sourcing sowie in unseren Tipps für erfolgreiches Netzwerken.

Jobangebot ablehnen und auf dem Jobmarkt trotzdem gut dastehen? Das gelingt dir mit Monster!

Wir haben dir aufgezeigt, was es beim Ablehnen von Jobangeboten zu beachten gilt und wie du mit der richtigen Strategie Positives aus diesem Prozess für dich mitnehmen kannst. Du bist jetzt hochmotiviert und möchtest direkt mit deinem Bewerbungsprozess starten? Dann erstelle dir ein kostenloses Monsterprofil und finde im Handumdrehen die passenden Stellenangebote. Zusätzlich erhältst du als Monster Karrieretipps von uns und wirst für Recruiter:innen auf dem Jobmarkt sichtbar.