Auf Spurensuche: So kannst du Kriminaltechniker werden

Sie untersuchen Lacksplitter, Faserreste oder Fingerabdrücke am Tatort und sind die Stützen jeder Verbrechensaufklärung – die Kriminaltechniker:innen. Aus der Aufklärung von Straftaten sind sie nicht wegzudenken. Kriminaltechniker kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, so unter anderem aus der Chemie, Physik, Biologie, Phonetik, Psychologie, Mineralogie, IT, Waffentechnik oder auch aus dem Ingenieurswesen.

Diese Experten arbeiten interdisziplinär zusammen, um Kriminelle per Spracherkennung, Fingerabdrücke oder Blutspuren auf die Schliche zu kommen. Doch wie genau kann man Kriminaltechniker:in werden? Welche Aufgaben gehören zum Alltag? Und was sollte man für den Job mitbringen? Wir geben Antworten.

Welche Aufgaben haben Kriminaltechniker:innen?

Grundsätzlich gilt, dass Kriminaltechniker:innen durch die genaue Untersuchung und Auswertung von Spuren einer Straftat oft wesentlich an deren Aufklärung beteiligt sind. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, Gutachten zu den an Tatorten sichergestellten Spurenträgern zu erstellen.

Kriminaltechniker sind daher direkt am Ort der Straftat: Sie untersuchen den Tatort, kümmern sich um die Spurensicherung und analysieren die Spuren anschließend. Dazu gehört die Auswertung von Sachbeweisen. Die Datenbankpflege ist dabei eine weitere wichtige Aufgabe, denn Spuren müssen festgehalten und somit vergleichbar gemacht werden.

Moderne Analysegeräte unterstützen die Kriminaltechniker:innen bei ihrer Arbeit. So berechnen zum Beispiel Kriminaltechniker mit dem Schwerpunkt Ballistik mittels Computer exakt die Flugbahn einer tödlichen Kugel. Profis aus anderen Fachgebieten ordnen Abdrücke den Schuhsohlen bestimmter Marken und Lackspuren typischen Fahrzeugklassen zu.

Eine weitere Aufgabe ist es, mittels naturwissenschaftlicher Methoden Kenntnisse über die Details einer Straftat zu erlangen und sie den Jurist:innen zu erläutern. Die Ergebnisse sind Beweismittel, die der Beurteilung einer Straftat dienen und somit oft einer der wenigen Entscheidungshilfen von Richtern. So gibt es Freisprüche oder Verurteilungen, die buchstäblich „an einem Haar" hängen.

Kriminaltechniker arbeiten in unterschiedlichen Disziplinen und meist in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des jeweiligen Fachgebiets. Typische Einsatzfelder für Kriminaltechniker sind:

  • Serologie (DNA-Analyse)
  • Toxikologie
  • Fingerabdrücke
  • Sprengspuren
  • Urkundenprüfung
  • Handschriften
  • Tonanalysen

Ausbildung: Wie kann man Kriminaltechniker werden?

Ein eigenständiges Berufsbild für den Kriminaltechniker gibt es nicht. Die Berufsbezeichnung ist lediglich ein Oberbegriff für sehr unterschiedliche Fachdisziplinen, die sich inhaltlich nur schwer zusammenbringen lassen. Je nach Fachgebiet gibt es unterschiedliche Einsatzfelder und Tätigkeitsschwerpunkte.

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Gefragt sind Spezialkräfte mit möglichst handwerklicher Grundausbildung. Im wissenschaftlichen Bereich arbeiten insbesondere promovierte Chemiker:innen, Physiker:innen, Biolog:innen und Ingenieure/Ingenieurinnen verschiedener Fachbereiche, denen technische Assistenten zur Seite stehen. Eine Möglichkeit ist aber auch, als Polizist:in anzufangen und dann nach einigen Jahren Dienst und Erfahrung einen internen Wechsel anzustreben. Hausinterne Arbeitskräfte, die sich neu orientieren wollen und durch ihre Vorbildung gut ins Ausschreibungsprofil passen, sind gerne gesehen.

Wer dann in der Kriminaltechnik anfängt, sei es als Techniker oder als Wissenschaftler, erhält bei der Polizei eine kriminalistische Ausbildung mit Lehrgängen und Prüfungen beim BKA. Hierbei handelt es sich also um keinen Beruf, den man im Rahmen einer klassischen Berufsausbildung oder eines Studiums erlernen kann, sondern man wird im Rahmen des Dienstes polizeiintern in Theorie und Praxis ausgebildet. Dauer und Inhalt sind hierbei nicht einheitlich, sondern spezifisch gestaltet.

Was muss man in dem Job können?

Für diesen Job eignen sich vor allem:

  • Polizist:innen mit kriminaltechnischer Ausbildung
  • Spezialkräfte mit handwerklicher Ausbildung
  • Chemielaborant:innen
  • Promovierte Chemiker:innen
  • Physiker:innen
  • Biolog:innen
  • Ingenieure und Ingenieurinnen verschiedener Fachbereiche

Wichtig ist eine professionelle und sorgfältige Arbeitsweise und eine hohe Eigenverantwortlichkeit, denn Spurenmaterial ist einmalig. Hier darf kein Fehler unterlaufen. Um die Qualität der Spurensicherung auch langfristig zu sichern, sollte die Bereitschaft zu einem kontinuierlichen Ausbau und einer regelmäßigen Aktualisierung der Fachkenntnisse vorhanden sein.

Wichtig für die Arbeit sind außerdem Interesse an einer stark analytischen Tätigkeit, eine gute schriftliche Ausdrucksfähigkeit und die Bereitschaft zu Dienstreisen – geregelte Arbeitszeiten gibt es außerdem kaum. In manchen Fachgebieten können auch gute Englischkenntnisse vonnöten sein. Und last but not least: Wenn du Kriminaltechniker werden möchtest, solltest du sowohl körperlich als auch mental belastbar sein.

Kleiner Arbeitsmarkt: Wo gibt es Jobs?

Aufgrund der sehr speziellen Ausrichtung der jeweiligen Tätigkeiten und den nur wenigen potenziellen Arbeitgeber:innen ist der Arbeitsmarkt für Kriminaltechniker:innen recht klein. Langfristig besonders interessante Perspektiven bietet das Fachgebiet der Serologie, da hier die kontinuierliche Entwicklung neuer Verfahren und Methoden für immer maßgeblichere und aufschlussreichere Möglichkeiten der Beweisführung sorgt. So können DNA-Analysen am Tatort sogar noch nach Jahren entscheidende Hinweise zum Täter und zum Tathergang liefern.

Klassische Einsatzorte für Kriminaltechniker sind je nach spezifischem Fachgebiet das Bundeskriminalamt (BKA) und die 16 Landeskriminalämter (LKA). In den Landeskriminalämtern sind üblicherweise jedoch nur einige Fachgebiete abgedeckt. Experten aus den anderen Bereichen werden gegebenenfalls über das Bundeskriminalamt angefordert. Die Bezahlung des Kriminaltechnikers entspricht der eines Beamten im mittleren Dienst.

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