Lügen im Vorstellungsgespräch: Eine gefährliche Versuchung, die es zu vermeiden gilt

„Lügen haben kurze Beine“ – dieses Sprichwort kennen wir alle und seine Bedeutung trifft besonders auf Lügen im Vorstellungsgespräch zu. Wer in seinen Bewerbungsmaterialien und/oder dem Vorstellungsgespräch lügt, kommt häufig nicht weit, denn falsche Angaben zu Qualifikationen, Skills oder der eigenen Person fallen früher oder später auf.

Hierbei gilt es, zwischen einer Ausschmückung oder kleinen Notlüge und einer handfesten Lüge zu unterscheiden – dass wir eine Berufserfahrung etwas komplexer aussehen lassen als sie eigentlich war, ist uns allen schon einmal in der Bewerbung passiert. Solche Schummeleien sollten allerdings generell vermieden werden, denn du solltest darauf achten, im Bewerbungsprozess stets so nah an der Wahrheit wie möglich zu bleiben.

Wieso lügen Bewerber:innen überhaupt?

Vielleicht fragst du dich, weshalb es Bewerber:innen überhaupt in den Sinn kommt, im Interview oder bei der schriftlichen Bewerbung zu lügen. Die Antwort darauf ist einfach: Sie möchten sich Vorteile gegenüber Mitbewerber:innen verschaffen, Unsicherheiten oder Schwächen verschleiern und sich allgemein ihre Einstellungschancen verbessern.

Weshalb ist Lügen im Jobinterview so gefährlich?

Schwindelst du im Vorstellungsgespräch, was deine Skills, Qualifikationen oder Erfahrungen angeht und wirst letztlich eingestellt, kann es vorkommen, dass du die an dich gestellten Anforderungen nicht erfüllen kannst – schließlich warst du bezüglich deiner Kenntnisse nicht ehrlich. Im schlimmsten Fall führt dies dann zu einer Entlassung oder einem schlechten Arbeitszeugnis und kann entsprechend langfristig negative Auswirkungen auf deine Karriere haben.

Entlarven Personaler:innen bereits vor dem Vorstellungsgespräch deine Lüge(n), sind die Chancen sehr hoch, dass du direkt aus dem Bewerbungsverfahren ausgeschlossen wirst. Und es kommt noch ernster, denn falls dein:e Arbeitgeber:in deine Lüge bzw. deinen Betrug enttarnt, kannst du nicht nur fristlos gekündigt werden, sondern unter Umständen auch eine Strafanzeige erhalten. Die Manipulation von Zeugnissen aller Art gilt beispielsweise als Urkundenfälschung – hiergegen kann mit einer Geldbuße oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vorgegangen werden.

Wie werden Lügen im Vorstellungsgespräch aufgedeckt?

Generell kannst du davon ausgehen, dass Recruiter:innen dich vor dem Jobinterview online recherchieren. Dort schauen sie sich neben deinen Accounts auf Jobportalen, wie Monster, auch deine Social-Media-Profile und anderweitige Plattformen an, auf denen du auftauchst. Stelle also sicher, dass alle Informationen, die im Internet über dich auftauchen, mit denen in deinen Bewerbungsmaterialien übereinstimmen.

Außerdem können viele Infos zu deinem Werdegang und deinen Berufserfahrungen im Netz überprüft werden, indem die entsprechenden Websites von Firmen, Weiterbildungsanbietern, Universitäten und Co. aufgerufen werden. Besteht Verdacht, dass du in deinen Bewerbungsmaterialien gelogen hast, lässt sich durch einen Anruf oder eine Mail schnell die Wahrheit herausfinden. Oftmals gleichen Personaler:innen außerdem Arbeitszeugnisse mit Lebensläufen ab – finden sich Unstimmigkeiten, wird der oder die Kandidat:in aus dem Bewerbungsverfahren ausgeschlossen.

Ist das Lügen im Vorstellungsgespräch unter bestimmten Umständen erlaubt?

Du hattest vermutlich nicht erwartet, dass Lügen unter bestimmten Umständen zulässig ist. Dies trifft allerdings nur zu, wenn es dabei um den Schutz deiner Privatsphäre geht. Dein privater Alltag geht deine:n Arbeitgeber:in nichts an – werden Fragen also zu intim oder indiskret, kannst du anstatt die Antwort zu verweigern, eine Notlüge verwenden. Generell haben Bewerber:innen nämlich das Recht auf Privatsphäre und auf Schutz vor Diskriminierung.

Unzulässig sind zum Beispiel Fragen zur Familienplanung, zum Beziehungsstatus, zur sexuellen Orientierung, Herkunft, gesundheitlichen Situation oder zu privaten religiösen oder politischen Ansichten. In solchen Fällen kann dann manchmal sogar rechtlich gegen das Unternehmen vorgegangen werden. Hierfür gibt es je nach Sektor selbstverständlich Ausnahmen, denn es ist beispielsweise wichtig, dass ein Bankangestellte:r nicht verschuldet ist.

Selbstverständlich solltest du zudem auf keinen Fall über ehemalige Kolleg:innen oder Vorsitzende herziehen. Hier bietet es sich an, neutral zu bleiben und den Personaler:innen im Falle schlechter Erfahrungen nicht die harte Wahrheit aufzutischen – diese werden sonst denken, dass du als nächstes über deine neuen Kolleg:innen lästerst.

Wie lassen sich Lügen, Schwindeleien und Übertreibungen vermeiden?

Wir verstehen, wie verlockend es sein kann, eine Lücke im Lebenslauf zu vertuschen, eine persönliche Schwäche oder einen Misserfolg herunterzuspielen oder einem Praktikum ein paar zusätzliche Monate hinzuzurechnen. Lass trotzdem den Teufel auf deiner Schulter nicht gewinnen. Sei lieber stets authentisch und ehrlich und wandle deine Schwächen in Stärken um. Ein Unternehmen sieht viel mehr Wert in selbstreflektierten Angestellten, die aus ihren Fehlern lernen, als in Menschen, die ihre Karriere auf Lügen aufbauen. Monster zeigt dir in diesem Artikel zu Stärken und Schwächen, wie du sowohl deine Stärken als auch deine Schwächen für dich nutzen kannst.

Lege dir vor Beginn des Vorstellungsgesprächs gute, ehrliche Erklärungen für Lücken, unvorteilhafte Arbeitszeugnisse, Entlassungen und ähnliches zurecht. Zeige, wie diese Erfahrungen und/oder Niederschläge dir bei deiner beruflichen Weiterentwicklung und der Aneignung wichtiger Soft Skills geholfen haben. Wir zeigen dir, wie du am besten mit Lücken im Lebenslauf umgehst und Soft Skills in deine Bewerbungsmaterialien einbaust. Damit du auch bei den schwierigsten Fragen nicht in Versuchung gerätst, haben wir dir eine Übersicht der fiesesten Interviewfragen zusammengestellt.

Denk außerdem immer daran: Zusätzliche Hard Skills, wie Sprachen, Software-Kenntnisse und Co., lassen sich ganz einfach durch Weiterbildungen oder Kurse dazulernen. Falls du vor deiner Jobsuche also bereits weißt, dass zusätzliche Skills dir Vorteile im Bewerbungsprozess verschaffen könnten, solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, dir diese anzueignen. Dadurch entsteht eine Win-win-Situation – du trainierst neue Skills und musst bei deiner Bewerbung nicht lügen.

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Dank der Informationen und Tipps, die Monster dir zum Thema Lügen im Jobinterview bereitgestellt hat, weißt du nun, wie du diese vermeiden kannst. Starte jetzt sorgenfrei in deine Jobsuche und den Bewerbungsprozess und profitiere auch weiterhin von den Monster Tipps, Tricks und Tools. Erstelle dir hierfür noch heute ein kostenloses Jobprofil auf Monster.