Arbeiten mit allen Sinnen: Wie wird man Parfumeur?

Das eigene Parfum kreieren: Nicht nur großes Ziel von Prominenten oder Filmmördern wie Jean-Baptiste Grenouille, sondern Tagesgeschäft von Parfumeuren bzw. Parfumeurinnen. Die Kreation beginnt im Kopf dieser Duftkünstler:innen. Sie verwenden dabei einen Grundstock von etwa 900 Essenzen. Von denen kennen sie nicht nur den Geruch, sondern andere wichtige Eigenschaften wie Haltbarkeit, Hitzeverträglichkeit, Verflüchtigungsgrad und Hautverträglichkeit. Doch: Wie wird man Parfumeur und wie sieht der Arbeitsalltag als Parfumeurin aus? Das erfährst du in diesem Artikel.

Was machen Parfumeur:innen?

Die Jagd nach dem Geheimnis der richtigen Rezeptur: Das ist die Hauptaufgabe von Parfumeur:innen. In diesem Beruf kommt es auf eine geschulte Nase und eine musische Begabung an. Wie bei der Erschaffung eines Musikstücks kombinieren Parfumeur:innen Duftnoten zu stimmigen Geruchserlebnissen. Mittlerweile geschieht die Entwicklung einer Rezeptur allerdings meist am Computer.

In der Regel werden sie von großen Unternehmen engagiert. Diese beauftragen oftmals verschiedene Parfumhersteller:innen mit einem Duftwunsch. Dann entwerfen mehrere Parfumeure parallel zueinander einen Duft. Schon diese erste Phase ist sehr wettbewerbsorientiert. Die beste Komposition wird dann ausgewählt und fässerweise produziert. Anschließend wird der Duft in eleganten Flakons als Parfum oder Duftwasser abgefüllt oder in anderen Produkten benutzt.

Duftkompositionen kommen nämlich nicht nur in Parfums vor. Sie werden in nahezu allen Produkten für Körperpflege und Haushaltsreinigung verwendet. Ihre Kreation unterscheidet sich jedoch darin, dass die Produktparfumierung nur den Gebrauch der Ware angenehmer gestaltet. Hier unterstreichen die Duftstoffe lediglich die Wirkung der Produkte, während es bei Duftwässern oder Parfums um den Geruch selbst geht.

Fähigkeiten: Wie wird man Parfumeur?

Mehr als andere Menschen erschließen Parfumeur:innen die Welt über ihre Nase. Darum eignen sich vor allem Menschen mit einem ausgeprägten Geruchssinn für den Beruf. Auch ein geschulter Geschmackssinn ist von Vorteil, da alle Sinne bei der Ausübung des Berufs zusammenspielen. Parfumspezialist:innen sind in der Lage, diese Sinneseindrücke in Düfte umzuwandeln.

Rund 200 natürliche und 2000 synthetische Riechstoffe stehen den Parfumeur:innen zur Verfügung. Daraus komponieren sie ihre Duftideen. Da diese oftmals schnell entstehen müssen, sind Flexibilität und Spontanität für die Tätigkeit unabdingbar. Stressresistenz ist außerdem eine wichtige Fähigkeit, da die Arbeit immer erfolgsbezogen beurteilt wird.

Konkurrenz und Druck gehören deshalb zum Tagesgeschäft. Wer gern viel mit Menschen zu tun hat, ständig an neuen Projekten arbeitet, selbst etwas kreieren möchte und auch Interesse an internationalen Aufträgen hat, ist als Parfumeur:in bestimmt im richtigen Job gelandet. Aber: Wie wird man Parfumeur?

Wie wird man Parfumeur?

Das Berufsbild der Parfumeur:innen ist in Deutschland kein geregelter Ausbildungsberuf. Darum gibt es auch keinen vorgegebenen Zugang. Oftmals haben die Duftexpert:innen einen naturwissenschaftlichen Hintergrund. Sie haben beispielsweise Biologie, Lebensmitteltechnologie oder Pharmazie studiert. Alternativ kann ein Studium im Bereich Chemie oder eine Ausbildung als Drogist:in der Einstieg in die Branche sein.

Viele Unternehmen in der Duftbranche bilden ihren Nachwuchs selbst aus. Die Ausbildung dauert etwa drei Jahre. In dieser lernen die angehenden Parfumeur:innen zunächst die natürlichen und synthetischen Riechstoffe sowie Kompositionstechniken kennen und schulen sowohl ihren Geruchssinn als auch ihr Geruchsgedächtnis. Außerdem wird in der Ausbildung bereits praktisch die Anwendung des Wissens in konkreten Projekten erprobt.

In Deutschland bilden zwei (Fach-) Hochschulen in diesem Gebiet aus: Die Hochschule Neubrandenburg im Studium der Lebensmitteltechnologie mit dem Schwerpunkt „Kosmetische Produkte und Waschmittel“ sowie die Fachhochschule Lippe und Höxter mit dem Studium der Life Science Technologies „Kosmetika und Waschmittel.“ Es gibt darüber hinaus die Option, die Ausbildung am Institut „Supérieur International du Parfum“ in Paris zu machen. Nachdem sie die Ausbildung erfolgreich bestehen, dürfen sich die Azubis Junior Parfumeur:in nennen.

Zeige guten Geschmack in der Bewerbung

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Es ist eine Kunst, für Arbeitgeber:innen sichtbar zu werden. Gerade in einer hart umworbenen Branche. Womit du richtig Eindruck machen kannst und auf welche Details – wie Lücken im Lebenslauf – du lieber verzichten solltest, erfährst du in unseren 15 Tipps für den CV. Dort erklären wir auch, wie du digitale Medien in deinen Lebenslauf einbinden kannst und in welchen Fällen du deinen CV für eine internationale Parfumeur:innen-Karriere lieber auch auf Englisch verfasst.

Was verdiene ich als Parfumeur:in?

Diese Frage ist nicht ohne Weiteres zu beantworten, denn es kommt darauf an, ob du bei einem großen Dufthersteller angestellt bist oder selbstständig mit kleineren Firmen kooperierst. Insgesamt gibt es nur etwa 2.000 Parfumeure und Parfumeurinnen in Deutschland. Ob du unter den Bestverdienenden bist oder nicht, hängt dann von deiner Erfahrung und von deinen Fähigkeiten ab. Die gute Nachricht: Viele Unternehmen arbeiten anschließend mit ihren eigens ausgebildeten Parfumeur:innen zusammen.

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