15 Tipps zum Anschreiben

Wie sollte das perfekte Bewerbungsschreiben aufgebaut sein? Damit deine Bewerbungsunterlagen rundum überzeugen, solltest du folgende Tipps beachten.

von Christian Scherer

In Deutschland gehört das Anschreiben in der Bewerbung in den allermeisten Unternehmen immer noch zum Standard neben dem Lebenslauf. Um eine Chance auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch zu bekommen, müssen sowohl Lebenslauf als auch Bewerbungsschreiben beim Leser gut ankommen. Wir verraten dir, wie du dein Anschreiben am besten aufbaust und grobe Fehler vermeidest.

Wenn du diese 15 Tipps zum Anschreiben beachtest, stehen die Chancen gut, dass du tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst.

#1: Am Anfang steht Recherche

#2: Der erste Eindruck zählt

#3: Finde den passenden Ansprechpartner

#4: Sorge dafür, dass alle Daten korrekt sind

#5: Überzeuge mit einer guten Struktur

#6: Zeige dem Leser, dass du dich mit dem Unternehmen befasst hast

#7: Wähle die richtigen Highlights deiner Karriere aus

#8: Gehe auf die Stellenausschreibung ein

#9: Du möchtest dich verkaufen, also zeig das auch

#10: Konjunktiv vermeiden, Sicherheit ausstrahlen

#11: Gestalte einen aussagekräftigen Schlusssatz

#12: Gehalt, Eintrittsdatum und Co

#13: Unterschrift nicht vergessen

#14: Vier Augen sehen mehr als nur Zwei

#15: Nicht vergessen: Eine einzelne Datei verschicken!

>> Hier geht es zu unserer Infografik zum Thema #PerfectCV!

#1: Am Anfang steht Recherche

Bevor du daran denkst, mit der Arbeit für ein Anschreiben zu beginnen, solltest du immer recherchieren: Wenn du eine Stellenausschreibung gefunden hast, die zu dir passt, ist der nächste Schritt der Besuch der Unternehmenswebsite! Auch wenn du den Arbeitgeber kennst, ist es wichtig, genau herauszufinden, wofür er steht und was das Unternehmen auszeichnet.

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#2: Der erste Eindruck zählt

Natürlich sollte immer der Inhalt deines Anschreibens entscheidend sein. Aber auch bei der Bewerbung gilt: Das Auge isst mit. Deshalb solltest du darauf achten, dass das Design deiner Unterlagen ansprechend, aber nicht zu übertrieben ist.

Ein einheitliches Layout von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf verdeutlicht nicht nur, dass du dir Gedanken um deine eigene Präsentation gemacht hast, sondern auch, dass es für dich tatsächlich um etwas geht. Du hast dir Mühe gegeben - und das sollte deine Bewerbung auch optisch ausdrücken. Natürlich solltest du es nicht mit grellen Farben oder Grafiken übertreiben: Das Design soll schließlich den Inhalt unterstützen und eine Struktur zeigen - und deinen Werdegang nicht überstrahlen.

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#3: Finde den passenden Ansprechpartner

Oft wird in Stellenanzeigen eine Kontaktperson, meist der zuständige Recruiter, genannt, an den die Bewerbung gerichtet werden soll. Diesen Ansprechpartner solltest du dann auch in jedem Fall in der Adresszeile und Anrede nennen - das gebietet alleine schon die Höflichkeit.

Falls kein direkter Ansprechpartner genannt ist, kannst du dies als Chance betrachten, um mehr über die Stelle und das Unternehmen herauszufinden. Ein Anruf tut nicht weh und zeigt gleichzeitig dein Interesse. Du kannst einen guten ersten Eindruck hinterlassen, wenn du nachfragst, an wen die Bewerbung zu richten ist. Vielleicht bekommst du ja direkt deine Kontaktperson an den Hörer und kannst ihm noch einige Details zur Stelle entlocken oder erfahren, worauf er bei der Bewerbung wert legt? Zumindest besteht die Chance, dass dein Name im Kopf bleibt. Aber Vorsicht: Personaler und Recruiter haben immer Zeitdruck! Nerve deinen Gesprächspartner nicht und werde nicht zu aufdringlich. Das kann deiner Bewerbung natürlich schaden.

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#4: Sorge dafür, dass alle Daten korrekt sind

Damit der Leser deines Anschreibens weiß, mit wem er es zu tun hat, solltest du immer deine Kontaktdaten auch im Anschreiben platzieren. Kopfzeile oder Fußzeile eignen sich hierfür sehr gut, sind aber kein Ersatz für Adressat und Absender!

Das Anschreiben deiner Bewerbung ist ein formeller Brief: Da gehört es dazu, den Adressaten und den Absender zu nennen. Viele Bewerber tun sich hier mit dem Layout schwer. Wenn du ebenfalls damit Probleme hast, kannst du eine Formatvorlage nutzen, sodass alles bündig und ordentlich aussieht.

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#5: Überzeuge mit einer guten Struktur

"Ein Anschreiben sollte immer einen roten Faden haben." Diesen Satz liest man in vielen Bewerbungsratgebern - und natürlich ist er richtig! Doch was verbirgt sich hinter diesem ominösen roten Faden? Grundsätzlich ist es bei der Bewerbung nicht anders als bei jedem anderen Text, den man schreibt: Es sollte eine Struktur geben, an der der Leser sich orientieren kann.

Einleitung, Hauptteil, Schluss

Die Bewerbung sollte sich ebenfalls daran halten. In der Einleitung erklärst du dein Interesse und zeigst, warum diese Stelle und das Unternehmen für dich interessant sind. Du weckst damit, gerne kreativ, das Interesse des Lesers und machst ihn im besten Fall neugierig. Der Hauptteil, das Herz deines Anschreibens, geht inhaltlich tiefer und sollte die Highlights deiner Karriere betonen und in den Vordergrund rücken, weshalb gerade du für die ausgeschriebene Stelle die bestmögliche Besetzung bist. Dazu aber später mehr. Den Schluss bildet die Verabschiedung, in der du dein Engagement nochmals betonst und natürlich zeigst, dass du dich auf ein persönliches Gespräch freust.

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#6: Zeige dem Leser, dass du dich mit dem Unternehmen befasst hast

Wenn du eine gelungene Einleitung schreiben möchtest, geht es auch darum zu zeigen, dass dir wirklich etwas an der Stelle liegt - schließlich ist sie dein Traumjob und du willst alles tun, um diesen zu bekommen. Eine gute Möglichkeit dazu bieten natürlich persönliche Beziehungen zum Unternehmen - nur hat die nicht jeder. Und kein Personaler möchte heute noch lesen:

"Mit Freude habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen und bewerbe mich hiermit für die ausgeschriebene Position."

Zeige lieber, was für dich das Unternehmen so interessant macht. Warum bewirbst du dich gerade dort? Einen guten Einstieg kann man finden, wenn man sich das Employer Branding des Arbeitgebers anschaut: Gibt es Leitlinien? Worauf legt das Unternehmen wert? Was macht es attraktiv? Es geht nicht darum, dass du reine Daten oder Fakten nennst - oder anfängst zu schleimen oder dem Leser Honig ums Maul zu pinseln, sondern dass du dein Interesse verdeutlichst und auch zeigst, dass es sich bei deinem Bewerbungsschreiben nicht um ein liebloses Massenanschreiben handelt. Denn das durchschauen geübte Recruiter sofort und sortieren dich aus.

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#7: Wähle die richtigen Highlights deiner Karriere aus

Viele Bewerber machen den Fehler und verwenden immer dieselben Anschreiben - und scheitern häufig. Warum? Weil die Skills und Stationen, die darin präsentiert werden, nicht auf das eingehen, was in der Stellenausschreibung gefordert wird. Wenn du ein wirklich aussagekräftiges Bewerbungsschreiben verfasst, solltest du zuerst analysieren, was in der Anzeige steht: Welche Qualifikationen werden abgefragt und welche Skills soll der Bewerber haben?

Du erfüllst alle Punkte? Super! Dann zähle diese Punkte auf und belege sie mit Punkten aus deiner Vita. Es wird ein guter Teamplayer gesucht? In dem Fall solltest du zeigen, dass du bereits erfolgreich im Team gearbeitet hast. Es zählt, was du direkt (am besten mit Zahlen und Beispielen) belegen und unterfüttern kannst. Jeder behauptet von sich, dass er teamfähig ist. Aber nur wer es belegen kann, überzeugt!

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#8: Kurz und prägnant, nicht lang und ausschweifend

Dabei solltest du aber auf keinen Fall zu sehr vom Thema abschweifen und dich in Details verlieren. Generell gilt beim Bewerbungsanschreiben: Eine DIN-A4 Seite sollte das Dokument nicht überschreiten. Und falls dein Anschreiben länger ist, solltest du kürzen - und nicht anfangen, an der Schriftgröße oder Absätzen zu sparen. Personaler haben pro Bewerbung nur wenige Minuten, um diese zu sichten. Ist ein Anschreiben nicht gut lesbar, stört das und erweckt direkt einen schlechten Eindruck. Halte dich kurz und komm auf den Punkt.

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#9: Du möchtest dich verkaufen, also zeig das auch

Unterstatement und falsche Scheu sind hier fehl am Platz. Das Wort Bewerbung kommt schließlich auch von Werbung. Du betreibst Eigenmarketing, um dich und deine Arbeitskraft zu verkaufen. Vielen Bewerbern, gerade in Deutschland, fällt es aber schwer, positiv über sich selbst zu schreiben. Man möchte ja nicht angeberisch wirken.

"Der Leser wird schon sehen, was ich kann."

Natürlich solltest du nicht aufschneiden und hochnäsig erscheinen, allerdings möchtest du auch Eindruck machen. Sei nicht zu bescheiden, sondern selbstbewusst. Schließlich willst du zeigen, dass du den Job am besten ausfüllen kannst.

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#10: Konjunktiv vermeiden, Sicherheit ausstrahlen

Zum falschen Understatement zählt auch übertriebene Höflichkeit. Natürlich hast du gelernt, dass du deinem Gegenüber nicht übervorteilen solltest, aber bestimmte Formulierungen haben im Anschreiben nichts zu suchen. Dazu gehört auch der Konjunktiv:

"Ich würde mich über eine Antwort freuen."

Das wirkt unsicher und strahlt nicht das Selbstbewusstsein aus, das du zeigen willst. Streiche also den Konjunktiv für die Bewerbung aus deinem Wortschatz.

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#11: Gestalte einen aussagekräftigen Schlusssatz

Im Schlusssatz deiner Bewerbung geht es darum, den Leser zu einer Reaktion zu bewegen. Das Ziel ist es schließlich, dass du zu einem persönlichen Gespräch eingeladen wirst. Im Vertrieb heißt das "Call-to-Action", der Recruiter soll dich auf deine Bewerbung reagieren und dich „kaufen“. Erkläre also im Abschlusssatz, dass du dich auf ein persönliches Kennenlernen freust und gerne zu einem Vorstellungsgespräch vorbeikommst. Wenn du dich mit einer eigenen Formulierung schwer tust, gibt es Online viele Beispiele für klassische Schlusssätze für deine Bewerbung.

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#12: Gehalt, Eintrittsdatum und Co

Und nicht vergessen: Wenn in der Ausschreibung bestimmte Informationen abgefragt werden, solltest du diese auch in jedem Fall in deiner Bewerbung unterbringen. Häufig wird nach einem Gehaltswunsch sowie dem möglichen Eintrittsdatum gefragt. Begehe nicht den Fehler und lass diese Punkte weg, weil du dir vielleicht unsicher bist! Häufig werden Bewerbungen, die nicht alle nötigen Angaben enthalten, direkt aussortiert, weil die Formalitäten nicht stimmen. Ein guter Platz im Anschreiben für Gehalt und Startpunkt der Beschäftigung ist der letzte Absatz vor der Verabschiedung.

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#13: Unterschrift nicht vergessen

Mit freundlichen Grüßen... ja, was dann? Kommt mein Name gedruckt unter das Anschreiben oder muss ich es unterschreiben?

Ganz klar: Sowohl Anschreiben als auch Lebenslauf sollten unterschrieben werden. Während es beim Lebenslauf Pflicht ist, gehört es beim Bewerbungsschreiben zum guten Ton. Außerdem wirkt es optisch nochmal besser, wenn auch hier mit deiner Unterschrift eine persönliche Note mit dabei ist.

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#14: Vier Augen sehen mehr als nur Zwei

Bevor du deine Unterlagen abschickst, solltest du unbedingt nochmal jemand anderes Korrektur lesen lassen. Das größte No-Go bei der Bewerbung sind immer noch Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Jeder Personaler sagt: Wer in einem so wichtigen Dokument wie der eigenen Bewerbung für die Traumstelle Fehler macht, wird gegebenenfalls auch im Job nicht sauber arbeiten. Also wird die Bewerbung aussortiert. Gehe deshalb unbedingt auf Nummer sicher und lass jemand anderes die Bewerbung korrigieren, damit du nicht von Beginn an deine Chancen wegen einem blöden Fehler verspielst.

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#15: Nicht vergessen: Eine einzelne Datei verschicken

Das Bewerbungsschreiben ist fertig, der Lebenslauf korrigiert, der Anhang mit Zeugnissen zusammengesucht: Die Bewerbung kann raus! Wenn du, wie die allermeisten Bewerber, deine Unterlagen per E-Mail verschickst, solltest du alle Dokumente als eine gesammelte PDF-Datei verschicken. Auf keinen Fall einzeln und vor allem niemals als WORD-Dokument. Damit sorgst du nicht nur dafür, dass der Recruiter alles praktisch sortiert erhält, sondern hast auch die Sicherheit, dass sich Grafik und Layout nicht verschieben, falls das Unternehmen eine andere WORD-Version nutzt als du.

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Und jetzt? Werde ein Monster und nutze jede Chance!

In eine Bewerbung fließt jede Menge Gedankengut. Möchtest du deine fertigen Unterlagen noch besser nutzen und keine Chance verpassen? Melde dich kostenlos bei Monster an. Recruiter:innen suchen täglich nach Top-Talenten wie dir und haben so die Möglichkeit, auf dich aufmerksam zu werden. Du kannst dir auch jederzeit einen Jobagenten einrichten, damit die passenden Jobs direkt in deinem E-Mail Postfach landen und du weniger Zeit damit verbringen musst, dich durch die Vielzahl an Angeboten zu klicken. So verpasst du keine Chance!

Die Tipps wurden von unserem Gastautor Christian Scherer verfasst. Er ist Marketing Manager vom Online-Bewerbungsservice richtiggutbewerben.de und Experte für Online-Bewerbungen sowie digitale Bewerbungsprozesse.

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