Quiet Quitting: Mit dem 5-Schritte-Plan zu einem erfüllenden Job
Quiet Quitting: Wörtlich bedeutet das „stille Kündigung“. Diese Übersetzung trifft es jedoch nicht genau. Denn beim Begriff geht es nicht darum, innerlich komplett zu kündigen, sondern deine Arbeit nach vertraglichen Vorgaben zu erledigen – nicht mehr, aber auch nicht weniger: Dienst nach Vorschrift also.
Es ist damit ein Gegenkonzept zu dem, was im Arbeitsleben bereits gang und gäbe ist: Überstunden machen und Aufgaben erledigen, die das angemessene Maß überschreiten. Auch freiwillige Zusatzaktivitäten sind mit dieser Idee passé. Gefallen für die Vorgesetzten werden nicht mehr angenommen und auch keine Mails nach Feierabend geschrieben. Arbeitnehmer:innen erledigen nur noch das Nötigste und widmen sich außerhalb ihrer vorgeschriebenen Arbeitszeiten vollkommen ihrer Freizeit. Doch macht Quiet Quitting Sinn?
Überarbeitung und die Folgen
Das Phänomen hat bei seiner wortwörtlichen Betrachtung ein negatives Geschmäckle, obwohl es eigentlich nur beschreibt, was Common Sense sein sollte. Alle Arbeitnehmenden erledigen die im Vertrag vereinbarten Tätigkeiten am festgelegten Ort zu den abgesprochenen Zeiten. Arbeitnehmende erfüllen ihre Aufgaben in diesem Rahmen engagiert – solange es dabei bleibt.
Zur gleichen Zeit ist es mittlerweile Alltag, dass immer mehr Arbeitnehmende an Burnout erkranken, weil ihr Job oder ihre Position mehr von ihnen verlangt als der Vertrag festschreibt und sie psychisch und körperlich leisten können. Bei manchen Unternehmen gehen die Forderungen an ihre Arbeitnehmenden sogar weit über das Vertragliche hinaus. Sie riskieren eine chronische Überarbeitung und daraus resultierende Fehlzeiten des Personals.
Parallel wächst der Wunsch nach einer Work-Life-Balance und das Bedürfnis, sich mehr um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern. Wenn der Job krank macht, sind Alternativen gefragt. Das stille Kündigen soll daran erinnern, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht. Dafür ist es wichtig, Grenzen zwischen seinem Privat- und seinem Arbeitsleben zu ziehen. So kann sich Quiet Quitting positiv auf die Arbeitsbelastung und die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen auswirken.
Die Gefahren von Quiet Quitting
Beim stillen Kündigen ist allerdings auch Vorsicht geboten. Läuft es schlecht, droht im schlimmsten Fall die wirkliche Kündigung. Vor allem, wenn die Leistung schnell sowie stark abfällt und dadurch auffällt. Das ist besonders dann problematisch, wenn du zuvor weit über das Geforderte hinaus gearbeitet hast und nun deine Leistungskraft schlagartig auf das Minimum reduzierst.
Du könntest dir außerdem Karrierechancen verbauen. Auch wenn es nicht so sein sollte: In der Realität fordern viele Unternehmen großen Einsatz. Besonders dann, wenn du die Karriereleiter hinaufklettern möchtest. Dann könnte das Konzept für dich sogar ein „Karrierekiller“ sein.
Macht Quiet Quitting Sinn?
Falls du dich selbst gerade mit dem Gedanken auseinandersetzt, sieh dir zunächst deine Gründe im Detail an. Stelle dir diesbezüglich folgende Fragen:
- Bist du überarbeitet?
- Leidest du mental oder körperlich unter der Arbeitsbelastung?
- Möchtest du dich auf dein Privatleben fokussieren?
- Ziehst du einen Jobwechsel in Erwägung?
In manchen Fällen macht Quiet Quitting durchaus Sinn. Niemand sollte sich als austauschbare Arbeitskraft behandeln lassen, die sich unter Wert verkauft. Hast du das Gefühl, von dir wird weit mehr gefordert als vereinbart, macht eine Reduzierung der Arbeitsleistung vorübergehend Sinn.
Auch wenn eine Kündigung droht, solltest du nicht alles tun, um deine Anstellung nicht zu verlieren. Überlege dir eher, ob das Unternehmen für dich das richtige ist. Der Grundgedanke des Quiet Quitting eignet sich generell eher als Übergang bei der Jobsuche und nicht als langfristige Lösung. Denn damit sind in den meisten Fällen weder Arbeitnehmer:innen noch Arbeitgeber:innen zufrieden. Überlege dir vielmehr berufliche Alternativen, die langfristig realistisch sind und die dich erfüllen.
Der Monster 5-Schritte-Plan
Mit diesem 5-Schritte-Plan ist eine „stille Kündigung“ nicht mehr notwendig:
- Signalisiere deine Unzufriedenheit
- Arbeite an einer Lösung
- Ziehe eine Kündigung in Erwägung
- Suche eine sinnstiftende Aufgabe
- Finde das passende Unternehmen
Signalisiere deine Unzufriedenheit
Bevor du über eine „stille Kündigung“ nachdenkst, die letzten Endes in einer offiziellen Kündigung endet, signalisiere deinen Vorgesetzten deine Unzufriedenheit frühzeitig. Mache sie auf den Vertrag aufmerksam und dass du derzeit über die Vorgaben hinaus arbeitest. Äußere deine Bedenken und verdeutliche, dass du dir langfristig eine Besserung wünschst. Mit etwas Glück zeigt dein Arbeitgeber Verständnis und ihr könnt gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Arbeite an einer Lösung
Um zusammen eine Lösung zu finden, müssen beide Seiten kompromissbereit sein. Macht das Unternehmen auch mehr als vertraglich geregelt? Dann scheint eine gewisse Mehrarbeit angemessen – solange sie im Rahmen bleibt. Falls nicht, sollte das Unternehmen Schritte einleiten, um Überstunden abzubauen und Aufgaben umzuverteilen. Aber auch du kannst dich aktiv mit deiner Arbeitsweise auseinandersetzen. Arbeite im Zuge dessen beispielsweise an deinem eigenen Zeitmanagement.
Ziehe eine Kündigung in Erwägung
Hast du deine Unzufriedenheit kundgetan, doch ein gemeinsamer Lösungsweg ist nicht in Sicht? Dann solltest du statt einer „stillen Kündigung“ vielleicht eine wirksame in Betracht ziehen. Die Frage ist, wie glücklich du andernfalls langfristig mit deiner jetzigen Situation bist und ob es nicht an der Zeit ist, das Unternehmen, die Position oder gar die gesamte Branche zu überdenken – vor allem, wenn Stressmanagement-Methoden allein nicht mehr ausreichen und du gesundheitliche Beeinträchtigungen fürchtest.
Suche eine sinnstiftende Aufgabe
Der Satz „Arbeit ist das halbe Leben“ hat auch heute noch seine Daseinsberechtigung. Denn nach wie vor verbringen wir einen großen Teil unseres Lebens bei der Arbeit. Das muss jedoch keine Belastung, sondern kann vielmehr eine Bereicherung sein. Dafür ist es wichtig, einem Job nachzugehen, der nicht nur Beruf, sondern Berufung ist. Arbeitnehmer:innen sollten nicht aus Prinzip nur das Minimum leisten. Wenn dir die Arbeit Spaß bringst oder du entsprechende Anerkennung erhältst, ist der Job erfüllend und kann Sinn stiften. „Stille Kündigungen“ sind dann kein Thema mehr!
Finde das passende Unternehmen
Viele Unternehmen achten auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen und legen Wert darauf, dass sie sich nicht überarbeiten und dem Betrieb auf lange Sicht erhalten bleiben. Sie fokussieren sich auf die Mitarbeiterzufriedenheit und schaffen die notwendige Arbeitsumgebung, damit eine Work-Life-Balance möglich wird. Finde solche Unternehmen mit der Monster Unternehmenssuche. Dort erhältst du unter anderem spannende Hintergrundinfos zu potenziellen neuen Arbeitgeber:innen.
Zufrieden im Job? Mit Monster ist das nicht schwierig!
Finde im Team mit Monster ein Unternehmen, das Quiet Quitting gar nicht erst notwendig macht. Lege dir dazu ein kostenloses Nutzerprofil bei Monster an. Wenn du dort deinen Lebenslauf hochlädst, wirst du nicht nur von Recruiter:innen kontaktiert, sondern du bekommst unsere Unterstützung bei der Jobsuche – mit Karrieretipps und vielen mehr!