Von Beruf Berufshelfer: Was macht ein Rehabilitationsmanager?
Berufstätige Personen sind im Job durch Berufsgenossenschaften und Unfallkassen am Arbeitsplatz versichert. Das heißt, bei einem Arbeitsunfall springen diese Stellen ein, um sich um die medizinische Versorgung, Behandlungskosten und andere damit verbundene Belange zu kümmern. Doch wer macht das konkret? Hier kommen Rehabilitationsmanager:innen ins Spiel. Sie werden oft auch als Berufshelfer bezeichnet.
Monster erklärt dir in diesem Artikel, was es genau mit diesem spannenden Beruf auf sich hat: Was macht ein Rehabilitationsmanager? Wie erlernt man diesen Beruf? Und was verdienen Reha-Manager:innen?
Was macht ein Rehabilitationsmanager?
Unter Rehabilitationsmanagement versteht man in der Regel Leistungen von Unfallkassen, Berufsgenossenschaften und Krankenversicherungen, die darauf abzielen, Betroffenen von (Arbeits-) Unfällen, Berufskrankheiten und anderen gesundheitlichen Vorfällen die berufliche und soziale Wiedereingliederung zu ermöglichen. In den meisten Fällen handelt es sich um schwerwiegende, komplexe Vorfälle, die koordinierte und strukturierte Rehabilitation der Betroffenen erfordern.
Die Arbeit von Rehabilitationsmanager:innen – auch kurz Reha-Manager:innen oder Berufshelfer:innen – beginnt idealerweise möglichst frühzeitig, meist bereits im Krankenhaus. Sie sind dafür zuständig, einen Reha-Plan zu erstellen, der nach dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX) folgende Ziele verfolgt:
- Gesundheitsschäden zu beseitigen oder zu bessern
- Eine Verschlimmerung des Gesundheitszustands zu vermeiden
- Folgeschäden abzumildern
- Zeitnahe und dauerhafte Wiedereingliederung ins Berufs- und Sozialleben
- Selbstbestimmte Lebensführung der Betroffenen zu erreichen
Diese Ziele basieren auf der Bewertung des Einzelfalls und orientieren sich an lösungs- und ressourcenbasierten Herangehensweisen. In dem Rahmen fungieren Rehabilitationsmanager:innen für Betroffene als direkte, persönliche Ansprechpartner, die mit ihnen gemeinsam sowie mit Angehörigen, Ärzt:innen und Arbeitgebenden die individuelle Koordinierung der Genesung bewerkstelligen.
Was macht ein Rehabilitationsmanager nun aber im Einzelnen, um diese Ziele zu erreichen? Einerseits muss sich ein:e Reha-Manager:in also mit der medizinischen Seite befassen, beispielsweise Komplikationen im Heilverlauf, Schmerzbehandlung, Folge- und Begleiterkrankungen. Darüber hinaus gehören auch die psychologische, die soziale und berufliche Bewältigung des Vorfalls zum Anforderungsprofil, also zum Beispiel Traumaverarbeitung, finanzielle und juristische Probleme oder eingeschränkte Leistungsfähigkeit im Job.
Zu diesen Ansätzen im Hinblick auf Betroffene kommen auch verwaltende Aufgaben. Sämtliche Maßnahmen im Reha-Plan unterliegen immerhin einer Bedarfsermittlung, also welche Leistungen notwendig sind und in welchem Umfang diese erbracht werden. Insofern gibt es auch gewisse Parallelen zum Beruf von Gesundheitsökonom:innen.
Wie wird man Rehabilitationsmanager:in?
Es gibt mehrere Optionen, um den beruflichen Werdegang zum Rehabilitationsmanager oder zur Rehabilitationsmanagerin anzugehen. So stehen dir die Berufsausbildung, das Studium sowie der Weg über Qualifizierungsmaßnahmen offen.
Ausbildung
Ein erster Schritt in Richtung Reha-Management ist durch eine Berufsausbildung möglich. Die Unfallkassen der Bundesländer, in Berufsgenossenschaften und ähnlichen Versicherungsträgern besteht die Möglichkeit, eine solche als Sozialversicherungsfachgestellte:r zu absolvieren. Diese setzt mindestens mittlere Reife voraus, dauert in der Regel drei Jahre und beinhaltet betriebliche Ausbildung, Berufsschulunterricht und Lehrgänge. Anschließend ist der Einsatz in den Bereichen Rehabilitation und Entschädigung sowie Unternehmensbetreuung möglich.
Duales Studium
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bieten außerdem die Möglichkeit, ein sechssemestriges, duales Bachelorstudium in der Fachrichtung Sozialversicherung mit dem Schwerpunkt Unfallversicherung zu absolvieren. Die Mindestvoraussetzung für den Studiengang ist Hochschulreife oder Fachabitur mit soliden Noten in Deutsch und Mathe. Außerdem ermöglicht dir die zuvor genannte Ausbildung Zugang zum Studium. Inhaltlich stehen hierbei unter anderem die Themen Rechtswissenschaft, Ökonomie, Medizin, IT und Psychologie auf dem Lehrplan.
Durch Weiterbildung zum Reha-Management
Abseits des Studiums und der genannten, zielgerichteten Ausbildung gibt es auch berufliche Qualifizierungsoptionen, um Rehabilitationsmanager:in zu werden.
- Zusatzqualifikation zum Disability Manager:
Dabei handelt es sich um eine international anerkannte Prüfung mit Zertifikat zum Certified Disability Management Professional (CDMP). In diversen Weiterbildungsmaßnahmen und Lehrmodulen werden Kenntnisse aus Sozialrecht, Sozialwesen, Medizin, Gesundheitswissenschaften, Psychologie, Personal- und Betriebswirtschaft vermittelt.
Für diese Zusatzqualifikation reicht bereits ein Hauptschulabschluss aus, sofern du einschlägige Berufserfahrung und fundierte, praktische Kenntnisse mitbringst. - Seminare zur Weiterbildung:
Speziell die DGUV Hochschule – kurz für Hochschule der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (HGU) – bietet Berufstätigen beispielsweise aus den Bereichen Sachbearbeitung von Unfallversicherung, Berufsgenossenschaften, Rehabilitation und Teilhabe die Möglichkeit, Seminare zur Weiterbildung zu absolvieren.
Persönliche Voraussetzungen für den Beruf
Was macht einen Rehabilitationsmanager zu einem guten Berufshelfer? Qualifikationen, Fachkenntnisse und Berufserfahrung sind das eine, persönliche Voraussetzungen das andere. Wenn du Reha-Manager:in werden willst, bringst du idealerweise diverse Fähigkeiten mit:
- Kommunikationsstärke
- Organisationstalent
- Analytisches Denken
- Dienstleistungsorientiertes Arbeiten
- Kooperative Herangehensweise
- Einfühlungsvermögen
Karriereperspektiven im Rehabilitationsmanagement
Mit abgeschlossener Ausbildung oder Bachelorabschluss sowie mit einschlägiger Berufserfahrung und entsprechender Qualifikation besteht die Möglichkeit, die Karriere durch einen Masterstudiengang weiterzuführen. Die DGUV Hochschule bietet in dem Zug das Masterstudium „Master of Public Management Sozialversicherung (MPM)“ an. Dieses dauert fünf Semester und findet berufsbegleitend statt.
Verdienstmöglichkeiten von Rehabilitationsmanager:innen
Rehabilitationsmanager:innen im öffentlichen Dienst werden nach Tarif bzw. nach Vergütungsgruppe bezahlt. Dabei gibt es eine Grundvergütung nach Lebensalter sowie diverse Zuschläge. Außerdem wird bei der Beschäftigung beim Land das jeweilige Bundesland bei der Gehaltsgruppe einbezogen. Berufshelfer:innen können somit im Schnitt mit einem monatlichem Bruttogehalt zwischen 3.600 und 4.500 Euro rechnen.
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