Schriftliche Bewerbung: Checkliste
Du bist auf der Suche nach einem neuen Job? Dann heißt es ran an die Unterlagen und alles auf Vordermann bringen. Vom Anschreiben, bis Lebenslauf, Bewerbungsfoto und Anhänge - wir haben das Wichtigste zur schriftlichen Bewerbung haben wir für dich zusammengefasst.
Checkliste: 5 Top Tipps für Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungfoto, Anlagen im Überblick
Das Anschreiben
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Maßanfertigung - Aus Textbausteinen zusammengewürfelte Serienbriefe kommen nicht gut an. Betrachte jede Bewerbung als Unikat. Gehe auf die Stellenausschreibung ein, ohne sie sklavisch nachzubeten. Zeige, dass du dich über das Unternehmen informiert hast.
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Klar, knapp und professionell - Zwar kommt es darauf an, bei welchem Unternehmen und in welcher Branche du dich bewirbst, aber im allgemeinten gilt: Umgangssprache ist fehl am Platz. Formuliere präzise, ohne Schachtelsätze, komplizierte Partizipialkonstruktionen, Fachchinesisch oder Allgemeinplätze ("ich bin teamfähig, kommunikativ und belastbar"). Eine Seite Anschreiben ist genug. Versuche nicht, mit Spaltenbreite, Zeilenabstand oder Schriftgröße zu tricksen. Drei Absätze sorgen für einen guten optischen Eindruck: Motivation, Erfahrungen/Fähigkeiten, Abschluss, inklusive Eintrittstermin, Gehaltsvorstellung, Referenzen etc.
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Direkter Einstieg - Wenn du mit "hiermit bewerbe ich mich als…" oder "Ihre Stellenausschreibung interessiert mich", beginnen, verschwendest du Platz. Packe deine stärksten "Verkaufsargumente" in den ersten Absatz: Was hat das Unternehmen davon, wenn es ausgerechnet dich einstellt? Warum bist du besonders für die Stelle geeignet? Wo liegt deine Motivation?
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Kundenorientierung - Stell dir folgendes vor: Der Personaler, der deine Bewerbung liest, ist dein "Kunde". Ihm gebührt Ihre ganze Aufmerksamkeit. Welche Erwartungen hat er an dich und wie kannst du diese erfüllen? Versetze dich in den Personaler, dann kommen die Worte von alleine. Zum Beispiel: "Aufgrund meiner praktischen Erfahrungen im Konsumgütergeschäft und eines mehrmonatigen Einsatzes in Frankreich traue ich mir zu, Ihr dortiges Marketing voranzubringen." Auch wichtig: Beginne nicht jeden Satz mit "ich", das könnte selbstverliebt wirken.
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Beweisen statt behaupten - Natürlich werden Anforderungen wie Teamfähigkeit oder Eigeninitiative nicht umsonst in der Stellenausschreibung erwähnt. Dies ist aber keine Einladung, diese Schlagwörter aneinanderzureihen. Lasse Fakten sprechen! Eine erfolgreiche Mitarbeit bei einer Studenteninitiative zeigt zum Beispiel, dass du ein Teamplayer bist und Eigeninitiative entwickeln.
Der Lebenslauf
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Formale Richtigkeit - Wer über Jahre hinweg immer wieder den Adresskopf aus einem Lebenslauf in den anderen kopiert, übersieht leicht, dass sich eine Handy-Nummer oder die E-Mail Adresse geändert hat. Die Angaben zur Person deshalb besonders sorgfältig prüfen! Monatsgenaue Zeitangaben sind bei den beruflichen Stationen Pflicht. Datum und Unterschrift schließen den Lebenslauf ab.
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Das Wichtigste zuerst - Der Aspekt, mit dem Sie am meisten punkten können, gehört nach oben. In der Regel ist das deine Berufserfahrung. Praktika fallen übrigens auch darunter! Stehst du noch ganz am Anfang deines Karrierewegs und hast in dieser Richtung noch nichts vorzuweisen, beginne mit dem Studium. Es folgen die Schulzeit, besondere Kenntnisse/Erfahrungen und möglicherweise gesellschaftliches Engagement. Innerhalb jedes Gliederungspunktes hangelst du sich gemäß der "amerikanischen Chronologie" aus der Gegenwart zurück in die Vergangenheit. So steht die aktuellste Station immer oben.
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Nur das Nötigste - Im Unterschied zum Anschreiben kommt der Lebenslauf mit Stichpunkten aus. Mehrere ähnliche Praktika beim selben Arbeitgeber kannst du auch zusammenfassen. Je älter eine berufliche Station ist, desto knapper soll die Information dazu ausfallen. Zu Ihrer Schulzeit interessiert nur, wo und wann Sie Ihren Abschluss gemacht haben. "Hobbys" nur angeben, wenn Sie irgendwie relevant für den Job sind oder du, z.B. im Vorstellungsgespräch eine spannende Geschichte dazu erzählen kannst. Beschränke dich möglichst auf zwei Seiten.
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Ergebnisse zählen - Erfolge sagen mehr als schöne Titel. Deshalb erwähne besonders erfolgreiche Projekte im Job oder Auszeichnungen im Studium. Das hilft dem Personaler, deinen Werdegang richtig einzuschätzen. Sprachkenntnisse sollten mit einer Angabe zum Niveau ergänzt werden, aber "verhandlungssicheres Englisch" ist zu hoch gegriffen, wenn nirgends Belege zu finden sind, etwa ein langer USA-Aufenthalt oder eine englische Veröffentlichung.
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Ehrlich bleiben - Die Versuchung ist groß: Ein Praktikumszeugnis ist bescheiden, also weg damit und im Lebenslauf von "hervorragenden Ergebnissen" sprechen … der Assistentenjob macht wenig her, also wird aus dem "Assistent" ein "Referent" … das Jahr Arbeitslosigkeit sieht nicht gut aus, also mal schnell eine Gründungsstory erfinden. So vorzugehen ist nicht rechtens und außerdem währt Ehrlichkeit am längsten.
Das Bewerbungsfoto
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Profi ranlassen - Klar, ein Selfi ist schnell gemacht, ist aber für eine Bewerbung nicht das richtige Format. Gehe lieber zum Fotografen. Die Investition in einen Business-Shoot mit verschiedenen Aufnahmen und Dateigrößen für Web und Druck lohnt sich nicht unbedingt für Absolventen, wohl aber für erfahrene Fach- oder Führungskräfte. Spießig müssen die Bilder nicht sein, aber eben professionell.
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Alles eine Stilfrage - Der Bewerber muss zum Unternehmen passen, auch äußerlich. Meistens ist Business-Kleidung angesagt und nur in Ausnahmefällen, etwa in der Werbung und kreativen Berufen, darf es auch mal legerer sein.
- Natürliche Pose - Keine Sorge, du sollst nicht auf den Laufsteg und Heidi Klum schaut dir auch nicht zu! Deshalb brauchst du keine ausgefallene Pose zu wählen. Ganzkörperaufnahmen, die eine halbe Seite zupflastern, sind nicht passend. Personaler bevorzugen immer noch das Dreiviertelporträt vor neutralem Hintergrund. Und ein Lächeln wäre schön!
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Aktualität - Wichtig ist, das dich der Personaler, wenn es zum Vorstellungsgespräch kommt, wieder erkennen kann. Deshalb sollte das Bild so aktuell wie möglich sein - in der Regel nicht älter als zwei Jahre. Denn auch Details, wie eine neue Frisur oder eine neue Brille können die Wirkung verändern
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Wohlfühlfaktor - Schmeichelnde Farben, in der Kleidung und Hintergrund, können dich bereits ins beste Licht rücken. Wichtig ist auch, dass du dich in deinem Outfit und im Setting wohlfühlst! Nur so kann auch ein tolles Bild entstehen.
Die Anlagen
- Vollständigkeit - Grundsätzlich sollten die wichtigsten Station im Lebenslauf, für die üblicherweise ein Zeugnis ausgestellt wird - Arbeitsverhältnis, Praktikum, Studium und Weiterbildung - dokumentiert sein. Umgekehrt stört alles, was sich nicht in den Lebenslauf einordnen lässt. Bescheinigungen über Kurzseminare oder Freizeitaktivitäten haben keinen Platz in der Mappe. Das Abiturzeugnis beim Berufseinstieg vorlegen, nach mehreren Jobwechseln wird es nicht mehr erwartet.
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Richtige Reihenfolge - Die Zeugnisse folgen den Stationen im Lebenslauf. Wenn du dort mit "Berufserfahrung" gestartet sind, kommt also das aktuellste Arbeitszeugnis zuerst. Danach Studienzeugnisse, eventuell das Abiturzeugnis und sonstige Nachweise, etwa zu Weiterbildungen. Die Logik ist die gleiche wie im Lebenslauf: das Wichtigste zuerst.
- Frag nach - Wenn du dir unsicher bist, ob du wirklich alle Zeugnisse und Zertifikate anhängen solltest, nimm es zum Anlass zur Kontaktaufnahme und frage konkret bei dem Unternehmen nach, welche Anhänge sie sich wünschen. Somit weißt du auch gleich, auf welche Stationen das Unternehmen besonders wichtig sind.
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Aufwand begrenzen - Fast kein Unternehmen erwartet, dass du Kopien beglaubigen lässt. Wenn doch, würde es ausdrücklich in der Stellenanzeige darauf hinweisen. Fremdsprachliche Zeugnisse – außer solchen in Englisch – kannst du selbst übersetzen. Wenn der Arbeitgeber Zweifel an deinen Sprachkenntnissen hat, kannst du immer noch eine Profi-Übersetzung nachreichen.
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Relevanz - Sprengen die gesammelten Zeugnisse und Zertifikate den Rahmen? Überlege, welchen Mehrwert die Anlagen für den Personaler hat und überlege, welche Relevanz der jeweilige Anhang für die Stelle hat, auf die du dich bewirbst.