So gelingt dir eine selbstbewusste Bewerbung
Schon lange ist es nicht mehr der Fall, dass Bewerber:innen Bittsteller:innen sind. Denn schließlich willst nicht nur du einen neuen Job, sondern auch Unternehmen möchten ein neues Teammitglied, auf das sie sich verlassen können. Daher gilt: Selbst wenn du den Job unbedingt haben möchtest oder gar benötigst: Bei der schriftlichen Bewerbung oder vor allem im Vorstellungsgespräch solltest du nicht unterwürfig, sondern souverän auftreten. Wie eine selbstbewusste Bewerbung gelingt, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Selbstbewusstes Auftreten im Job-Interview
Unternehmen sitzen doch immer am längeren Hebel!? Diese Einschätzung ist häufig zu hören, wenn Bewerber:innen über ihr Verhältnis zu Arbeitgeber:innen sprechen. Viele Kandidat:innen fühlen sich als Bittsteller:in und haben Angst im Wettbewerb um eine vakante Position, ihre Bedürfnisse und Erwartungen zum Ausdruck zu bringen. Doch ist dies die richtige Haltung, um als interessante:r potenzielle:r neue:r Mitarbeiter:in wahrgenommen zu werden? Eher nicht. Deshalb ist es besonders wichtig, selbstbewusst in den Bewerbungsprozess zu gehen mit dem Bewusstsein, dass auch die andere Seite vor einer großen Herausforderung steht, ein passendes Talent zu finden.
Realistische Selbsteinschätzung ist wichtig für eine selbstbewusste Bewerbung
Zunächst solltest du dir ganz realistisch darüber klar werden, was du kannst und was du willst. Beides ist für dein Bewerbungsgespräch essentiell. Beantworte dazu diese beiden Fragen:
• Welche Qualifikationen und Erfahrungen besitzt du und wie kannst du diese belegen?
• Welche Anforderungen und Erwartungen hast du an deine zukünftige Position?
Je besser du dich und deine Fähigkeiten und Erwartungen kennst, umso zielgerichteter lässt sich auch bei der Stellensuche die passende Position finden. Außerdem kannst du durch diese Übung dein Selbstbewusstsein stärken und dir deinen Wert nochmal vor Augen führen. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um beim Job-Interview zielgerichtet und überzeugend argumentieren zu können.
Selbstbewusstsein ist nicht mit Arroganz gleichzusetzen
Nur eine gute Portion Selbstvertrauen bringt dich in der Karriere nach vorne. Bei der Darstellung deiner Fähigkeiten solltest du selbstbewusst auftreten und deine Stärken herausarbeiten. Am besten gelingt dies anhand von Beispielen, indem du aufzeigst, wo du bereits erfolgreich tätig warst. Viele Bewerber:innen scheuen sich davor, die eigenen Leistungen zu präsentieren, aus Angst sie könnten arrogant oder angeberisch wirken. Doch wie immer macht der Ton die Musik. Solange du deine Leistungen mit Fakten belegen kannst und dein gesamtes Auftreten seriös und verbindlich erscheint, ist diese Sorge unbegründet. Schließlich sind Arbeitgeber:innen darauf angewiesen, Informationen zu erhalten, anhand derer sie einschätzen können, wie gut du auf die Stelle passt. Indem du auch Aussagen Dritter in deine Argumentation mit aufnimmst, wie z.B. "Mein ehemaliger Vorgesetzter schätzte an mir besonders meine hohe Einsatzbereitschaft" und diese Person als Referenzgeber auf Wunsch auch telefonisch für Auskünfte zur Verfügung steht, erhöhst du die Glaubwürdigkeit deiner Aussagen.
Das Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße
Das Vorstellungsgespräch muss kein Verhör und auch keine Einbahnstraße sein. Viele Bewerber:innen gehen jedoch schon mit der Grundhaltung in das Vorstellungsgespräch, dass sie selbst keine Gestaltungsmöglichkeiten haben. Weit gefehlt! Werde dir als Bewerber:in bewusst, dass du ein:e gleichberechtigte:r Partner:in bist, der/die im Rahmen des Gesprächs auch konkrete Eindrücke darüber gewinnen möchte, ob die eigenen Vorstellungen und Erwartungen im Unternehmen realisiert werden können. Schließlich willst du einen Arbeitsvertrag unterschreiben, der am Ende auch dich glücklich macht.
Indem du Fragen stellst im Vorstellungsgespräch und zu erkennen gibst, dass du dich im Vorfeld gründlich informiert hast, gelingt es dir, dich im Gespräch als interessante:n Kandidaten/Kandidatin zu präsentieren. Nutze die Möglichkeit, das Gespräch gezielt auf Themenbereiche zu lenken, bei denen du besonders für dich punkten kannst. Ein guter Ansatzpunkt besteht darin, in den eigenen Antworten Aspekte aufzugreifen, die du gerne vertiefen möchtest. Versuche "Köder auszulegen". So kannst du sehr leicht feststellen, ob dein Gesprächspartner "anbeißt", also das Thema für ihn interessant ist und du darüber mehr erzählen kannst.
Balance zwischen Geben und Nehmen
Ein Vorstellungsgespräch wird dann in der Regel von beiden Seiten als angenehm und positiv wahrgenommen, wenn ein wechselseitiger Gesprächsfluss entsteht, bei dem sich aus den Aussagen eines Gesprächspartners Ansatzpunkte für den anderen ergeben. Daher ist es absolut förderlich, wenn auch du Themenfelder deines Interviewpartners aufgreifst und näher hinterfragst. Das zeigt Interesse und trägt zu einem partnerschaftlichen Geben und Nehmen bei. Achte dabei auch auf deine Körpersprache: Sitzt du aufrecht oder gebückt? Blickst du deinem Gesprächspartner in die Augen? Du kannst mit deiner Haltung viel dazu beitragen, selbstbewusster zu wirken, allerdings solltest du es mit dem Selbstbewusstsein auch nicht übertreiben. Wichtig ist, dass du authentisch und glaubwürdig wirkst.
Das selbstbewusste Auftreten als Arbeitsprobe
Die Art und Weise, wie du dich und deine Interessen im Vorstellungsgespräch präsentierst, ist für deine:n Interviewpartner:in auch ein wichtiger Hinweis darauf, wie du als Mitarbeiter:in die Interessen des Unternehmens nach außen repräsentieren wirst. Schließlich wirst du ein weiteres Gesicht des Unternehmens sein. Hand aufs Herz: Für wen würdest du dich entscheiden? Eine:in offene:n selbstbewusste:n Kandidaten/Kandidatin oder den verängstigten Bittsteller? Also zeige ruhig, was du mitbringst und sorge damit für eine selbstbewusste Bewerbung.
Auch dein:e Gesprächspartner:in steht unter Druck
Die Position des Unternehmensvertreters mag auf den ersten Blick im Vergleich zu der eines Bewerbenden als die stärkere wahrgenommen werden. Doch gerade in Zeiten des positiven wirtschaftlichen Klimas und des erhöhten Bedarfs an neuen Mitarbeiter:innen stehen auch Unternehmen unter einem starken Rekrutierungsdruck. Führungskräfte können nur die ihnen gesetzten Abteilungsziele erreichen, wenn sie über genügend leistungsfähige Mitarbeiter:innen verfügen – und das ist eine große Herausforderung
Daher setzen Führungskräfte alles daran, bei der Neueinstellung gute Kandidat:innen für ihre Abteilung zu gewinnen. Auch wenn nicht überall und in jeder Branche der oft zitierte "War for Talents" besteht, so ist die Nachfrage nach Mitarbeiter:innen auf dem Arbeitsmarkt doch recht hoch und die Rekrutierung von Kandidat:innen, die zum Unternehmen passen, von enormer Wichtigkeit. Sei also durchaus selbstbewusst im Bewerbungsprozess und begegne dem Arbeitgeber als gleichwertiger Partner. Deine Chancen den angestrebten Job zu bekommen, werden dadurch nicht fallen, sondern eher steigen.
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