Selbstcheck: Die Zukunftsplanung
Wo sehe ich realistische Möglichkeiten, mich beruflich zu entwickeln? Wie soll ich mich orientieren? Das sind die Kernfragen, wenn es um die Planung deiner beruflichen Zukunft geht. Basis für diese Überlegungen ist die Analyse deiner jetzigen Situation. Ist dies erledigt, solltest du nun einen Schritt weiter gehen: Definiere deine beruflichen Ziele, lote deine individuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus und entwickle selbstbewusst realisierbare Optionen.
So planst du deine berufliche Zukunft in 4 Schritten
Schritt 1: Ziele definieren
Planst du den beruflichen Einstieg, Umstieg oder Aufstieg? Verfügst du über die richtige berufliche Qualifikation? Welche Stärken bringst du für einen beruflichen Wechsel mit? Abhängig von deiner individuellen Situation, überlege dir genau, welche Ziele du in der Zukunft anstrebst.
Haben sich die Rahmenbedingungen in deinem Berufsalltag so geändert, dass du nicht mehr zufrieden in deinem Job bist? Dann denke möglicherweise über eine interne oder externe Veränderung nach. Oder nutze jetzt die Gunst der Stunde, um den Ausbau bestimmter beruflicher Kompetenzen zu durchdenken. Alle diese Überlegungen solltest du in realistische und konkrete Ziele umformulieren. Sei selbstbewusst.
Bilanz ziehen
Vorher ist eine erste Bilanz gefragt. Du kennst deine Koordinaten rund um deine Position, deine bisherige Entwicklung und deine Kompetenzen. Die Ergebnisse dazu gleichst du wie folgt mit deinen Vorstellungen ab:
- Meine jetzige Position und die damit verbundenen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung entsprechen meinen Vorstellungen, wie mein Job sein sollte. Ja oder nein?
- Ich habe mich (nicht) so im Unternehmen entwickelt, wie ich mir das gewünscht habe. Ja oder nein?
- Wie sehe ich meine Chancen an meiner jetzigen Stelle und/oder bei meinem jetzigen Arbeitgeber?
Stelle nach Beantwortung der obigen Fragen für dich fest, ob du tatsächlich neue Karrierepfade beschreiten willst. Du solltest dir darüber Gedanken machen, welche Kriterien die angestrebte Position erfüllen sollte und unter welchen Bedingungen ein Jobwechsel überhaupt zu bewerkstelligen ist. Folgende Punkte solltest du dabei berücksichtigen:
- Tätigkeit/Zielposition
- Arbeitsform
- Verantwortungsbereich
- Branche
- Art des Unternehmens (Größe, Internationalität, Kultur)
- Region
- Einkommen
- Nebenleistungen
- persönliche K.O.-Kriterien
Schritt 2: Optionen entwickeln
Kern aller Fragen ist deine berufliche Zukunft und deine Entscheidung, ob du deine jetzige Stelle auch in Zukunft ausfüllen möchtest. Frei nach dem Motto "Love it, leave it, change it" stehen dir dazu grundsätzlich – stark vereinfacht – drei Varianten zur Verfügung.
- Love it: Du bleibst, das heißt, du entscheidest dich für das Bleiben und sicherst den bestehenden Job, qualifizierst dich weiter, planst in guten Zeiten für deine Zukunft.
- Change it: Du entschiedest dich zwar zu bleiben, identifizierst aber im Unternehmen neue Möglichkeiten, dich in einem anderen internen Bereich zu bewerben.
- Leave it: Du gehst. Du entscheidest dich, deinen jetzigen Arbeitgeber zu verlassen und wählst eine neue berufliche Alternative.
Jede dieser Optionen erfordert eine ehrliche Auseinandersetzung und Abwägung der Pro- und Contra-Argumente sowie der Konsequenzen, die deine jeweilige Entscheidung für dich und dein Umfeld mit sich bringt.
Schritt 3: Chancen ausloten
Um einen ersten Eindruck über deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten, ist die Internet-Recherche eine Methode, um zu sehen, ob, wie viel, und wo Anzeigen in deinem Job zurzeit geschaltet werden. Eine Option ist der kostenfreie "Jobagent" oder das "Suchprofil" bei vielen Jobbörsen und Internetnetzwerken. Du legst dort deine individuellen Suchkriterien fest und aktivierst sie.
Der Jobagent sucht anschließend automatisch und regelmäßig für dich nach passenden Stellen und informiert dich dann per Mail (am besten an deine private Mailadresse) über alle aktuellen für dich passenden Jobs. Du kannst auch in regelmäßigen Abständen die Print- oder Internet-Stellenmärkte recherchieren. Und für Risikofreudige: Du nutzt die Rubrik Initiativbewerbung auf den Websites der für dich interessanten Unternehmen.
Initiativbewerbung – Auf eigene Faust suchen
Dort kannst du dein Profil mit einem Passwort versehen, Nachrichten des Unternehmens zum Bewerbungsstatus erhalten und du kannst eventuelle eigene Änderungen immer selbst einpflegen oder verfolgen. Für Führungskräfte ist auch die Kontaktaufnahme zu Personalberatern wichtig. Die meisten suchen allerdings im Auftrag von Unternehmen. Wenn du keinen Suchauftrag in deinem Bereich hast, wirst du im besten Fall in der Kandidaten-Datenbank landen.
Strecke auf jeden Fall deine Fühler zur Beobachtung deines Arbeitsmarktes aus, zum Beispiel auch über Netzwerke. Das funktioniert auf vielen Plattformen. Nicht nur über die gewachsenen Kontakte zu Kollegen, Freunden, Geschäftspartnern, sondern auch über fach- oder themenbezogene Kontaktplattformen, virtuelle Business-Netzwerke und über berufsspezifische Verbände. Wirf daher nie Visitenkarten weg. Und überwinde deine Scheu, dein direktes Umfeld sowie Kollegen und Kundenkontakte von früher einfach mal anzurufen, eine Mail zu schicken und um fachlichen oder persönlichen Rat zu bitten.
Schritt 4: Maßnahmen planen
Der Faktor Zeit hat je nach Situation eine große Bedeutung für deinen Zukunftsplan. Dieser sollte immer folgende Fragen beantworten: Welches Ziel will ich erreichen? Welche konkreten Maßnahmen muss ich dafür einplanen? Was ist der erste Schritt? Welchen Schritt baue ich darauf auf? Welche Infos brauche ich noch? Wer kann mich dabei unterstützen? Bis wann habe ich die einzelnen Maßnahmen erledigt? Mit guter Vorbereitung bist du für deine berufliche Zukunft fit.