Burnout vermeiden: So wird Ehrgeiz nicht zur Falle

Du warst schon immer sehr ehrgeizig? Arbeiten werden stets überpünktlich eingereicht? Statt drei geforderten Quellen hast du immer vier? Gerade im ersten Job tendieren viele Menschen dazu, zu allen Arbeitsaufträgen „Ja" und „Amen“ zu sagen – und halsen sich oft viel zu viele Aufgaben auf. Das Ergebnis ist oftmals eine Überforderung und kann sogar zu einem Burnout führen. Der Begriff „Burnout“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ausgebrannt, überfordert, erschöpft. Und allein an diesen drei Adjektiven solltest du schon merken, dass man einen Burnout vermeiden sollte – und das ist tatsächlich möglich, denn du hast dabei mehr in der Hand, als du vielleicht glaubst.

Eine Umfrage des Jobportals Monster hat ergeben, dass 87 Prozent der Personen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden, in ihrer Position mehr Druck am Arbeitsplatz verspüren und zu einem bestimmten Grad unter Burnout leiden. Dies ist ein Prozenzsatz, der aufhorchen und umdenken lassen sollte. Mehr als das Geforderte zu tun, mag in der Schule oder an der Universität sinnvoll gewesen sein – im Arbeitsleben führt es dagegen oft zu Schwierigkeiten. Mit den folgenden Maßnahmen ist es jedoch möglich, einem Burnout vorzubeugen.

Strategien, mit denen man Burnout vermeiden kann

#1: Verstehe deine Aufgaben und die Erwartungen deines Arbeitgebenden

Um einem Burnout vorzubeugen, stelle vor jedem Projekt sicher, dass du alle wichtigen Informationen hast: Gesamtziel, Fristen, Erwartung des Vorgesetzten, Zielgruppe, Art der Aufbereitung und Personen, mit denen du zusammenarbeitest. Erstelle darauf basierend einen Projektplan.

Konzentriere dich nicht zu sehr auf den gesamten Arbeitsaufwand, sondern setze messbare, realistische kurz- und langfristige Ziele, die du auch tatsächlich erreichen kannst. Falls es sich um ein Projekt handelt, das sich über ein ganzes Jahr erstreckt, setze Fristen nach drei und sechs Monaten sowie nach einem Jahr. Dieses Prinzip kann auch auf kürzere Projekte übertragen werden. So wirkt die Aufgabe weniger erdrückend – und wirkt einem Burnout entgegen.

#2: Definiere Ziele und halte klare Absprachen

Wenn du merkst, du bist überfordert und Burnout-gefährdet, besprich deine nächsten Schritte mit deinem/deiner Vorgesetzten. So weiß er/sie, womit du dich gerade auseinandersetzt. Teile mit, dass du Ziele für dein Projekt festlegen möchtest. Einerseits demonstrierst du damit Eigeninitiative, andererseits hast du einen Plan, der dir zeigt, wann welche Schritte abgeschlossen sein sollten.

„Es wird wahrscheinlich nicht passieren, dass Ihr Vorgesetzter Ihnen sagt, sie sollen weniger arbeiten. Wenn Sie aber wissen, was von Ihnen erwartet wird, können Sie sicherstellen, dass Sie genug Arbeit erledigen, ohne sich unnötig unter Druck zu setzen“, so Jené Kapela, Vorsitzende und Gründerin der amerikanischen Consulting-Firma Jené Kapela Leadership Solutions. Und im Optimalfall unterstützt dein:e Chef:in auch bei der Festlegung der Ziele. Schließlich ist keinem damit geholfen, wenn du kurz davor bist, in einen Burnout zu rutschen.

#3: Richtiger Umgang mit Fehlern

Zu viel Stress und das Gefühl überlastet zu sein, kann einen Burnout hervorrufen. Vergiss nicht: Jeder ist mal gestresst. Es gibt einfach Situationen, in denen man sich selbst immens unter Druck setzt, zum Beispiel bei Präsentationen für die Firmenleitung oder beim jährlichen Mitarbeitergespräch – so etwas ist für viele Menschen nervenaufreibend.

Und egal, wie sehr du dich vorbereitest, du wirst auch Fehler machen. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen und sie nicht zur Gewohnheit werden zu lassen. Angelina Darrisaw, Gründerin der Karriereberatungsagentur C-Suite Coach, erklärt: „Jedem unterlaufen Fehler, machen Sie sich deshalb keinen Kopf. Wenn Sie beispielsweise einmal zu spät kommen, ist das nicht weiter schlimm. Wenn Sie sich aber ständig verspäten, sollten Sie etwas an Ihrem Verhalten ändern.“

#4: Lerne in bestimmten Situationen „Nein“ zu sagen

Insbesondere neue, ehrgeizige Mitarbeiter:innen sind gefährdet und brauchen deshalb Methoden, um einen Burnout vermeiden zu können. Schnell wird man dazu verleitet, jede Aufgabe zu übernehmen, die angeboten wird. Das ist durchaus verständlich, schließlich will man einen guten Eindruck bei dem/der Chef:in machen. Wichtig dabei ist, dass du deine Grenzen kennst und weißt, wann du diese welchen Personen kommunizieren musst. Sonst riskierst du durch die Überarbeitung eine Burnout-Erkrankung.

Praktische Tipps, um Burnout vermeiden zu können

Mishri Someshwar, Associate Vizepräsident der amerikanischen National Society of Collegiate Scholars, erläutert zwei gewöhnliche aber auch heikle Jobsituationen und erklärt, wie diese gelöst werden können. So musst du keine Angst vor zu viel Stress und einem Burnout haben:

Situation 1: Jemand, der nicht zu deinem Team gehört, überträgt dir eine Aufgabe

„Sprechen Sie mit Ihrem Abteilungsleiter darüber, damit er Ihren Terminplan so gestalten kann, dass Sie Zeit für das andere Projekt haben“, so Someshwar. Im besten Fall lehnt dein:e Chef:in die Anfrage ab und teilt das den Zuständigen der anderen Abteilung auch mit – so musst du dich um nichts kümmern.

Situation 2: Du musst für jemand einspringen, der seine Aufgaben nicht erfüllt

„Übernehmen Sie die Aufgabe nur, wenn diese dringend ist und sich auf die Gesamtziele des Unternehmens auswirken kann. Sollte es häufiger vorkommen, sagen Sie auch mal Nein oder sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten darüber“, empfiehlt Someshwar. Ansonsten halst du dir zu viel Arbeit auf – und schlimmstenfalls eine Burnout-Erkrankung.

Burnout-Vorbeugung: Hör auf dich und deinen Körper

Fazit: Setze dich selbst nicht unnötig unter Stress mit Überehrgeiz und riskiere so einen Burnout. Beweise dich stattdessen als erfolgreicher Leistungsträger, indem du dir clevere Ziele setzt, dich nicht zu sehr mit Kleinigkeiten aufhältst und offen mit Kolleg:innen kommunizierst. Denke daran, dass niemandem damit geholfen ist, wenn du dich durch die Fülle an Aufgaben überfordert fühlst.

Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir selbst bist und achtsam mit den Signalen, die dir dein Körper sendet, umgehst – und du Anzeichen eines beginnenden Burnout-Syndroms nicht ignorierst. Denn nur wenn du dich fit fühlst und konzentriert arbeiten kannst, wirst du deine Leistungen abrufen können und die eigenen Erwartungen erfüllen, ganz ohne falschen Ehrgeiz.

Burnout vermeiden: Wenn ein Wechsel her muss, frag Monster

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