Tipps zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Was Konfuzius im alten China schon wusste, trifft auch heutzutage noch zu: „In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab.“
Was das genau mit deiner Bewerbung zu tun hat? Sehr viel. Ob du den Job bekommst oder nicht, hängt nämlich nicht von Zufall, Improvisationstalent oder gar einem Orakel ab. Nur wer gut vorbereitet ist, kann sich im Vorstellungsgespräch auch gut präsentieren. Meist sind es nämlich nicht die großen Patzer, die dich aus dem Rennen werfen. Schließlich kann jeder mal den Faden verlieren, ein Detail vergessen oder gar im Beisein der versammelten Chefetage gegen eine geschlossene Glastür rennen.
Es sind die Kleinigkeiten, die sich während des Gesprächs zu einem positiven oder negativen Gesamtbild zusammenfügen und über Jobangebot oder Absage entscheiden. Verlass dich nicht allein auf deinen Charme, deine Rhetorik oder die zahlreichen Trümpfe, die du im Ärmel zu haben glaubst.
Bedenke außerdem: Eine gute Selbstpräsentation zaubert niemand in fünf Minuten aus dem Hut. Einen Großteil der Vorbereitung kannst du schon frühzeitig erledigen, also noch während du deine Bewerbung schreibst. Sobald du dann in der engeren Auswahl bist und die Einladung zum Interview hast, konzentrierst du dich ganz auf das Training sowie die organisatorischen Details, um am Tag X deine Bestleistung abrufen zu können.
Mach dich gleich an die Arbeit. Nutze unsere praxiserprobten, auf die Vorbereitung bezogenen Tipps für das Bewerbungsgespräch und hol das Beste aus dir heraus.
1. Die Inventur
Du bist ehrlich, zuverlässig, teamfähig, flexibel, engagiert und pünktlich? Wunderbar. Der Haken dabei: 99 % der Bewerber behaupten das ebenfalls von sich. Zudem ist Papier sehr geduldig. Solange du also keinen Zusammenhang zwischen deinen Skills, den Jobanforderungen und dem Unternehmen an sich herstellen kannst, sind all die schönen Worte bedeutungslos.
Zur Vorbereitung deines Bewerbungsgesprächs musst du wie ein Archäologe tiefer graben und die für den Job relevanten „Nuggets“ finden. Ob du deine Recherche-Ergebnisse dann lieber in Computertabellen, Karteikarten oder Mindmaps eintragen willst, bleibt dir überlassen. Hauptsache, du hast nach deiner Inventur einen guten Überblick.
Das Bewerberprofil
Wer bist du, was kannst du und wo willst du hin? Steile Karriere im Management oder optimale Work-Life-Balance? Reisen um die Welt oder Familienleben mit Home-Office? Bodenständiger Schreinermeister oder Pyrotechniker in Hollywood? Solltest du über deine beruflichen Ziele noch nie so richtig nachgedacht haben, dann tue es jetzt. „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ gehört zum Standardrepertoire jedes Personalchefs.
Eigene Stärken zu definieren, klingt hingegen einfacher, als es ist. Manche überschätzen sich selbst und geben ihrem Schulenglisch das Prädikat „fließend“; andere wiederum stapeln zu tief und wären durchaus in der Lage, einen englischsprachigen Vortrag über Molekularbiologie zu halten. Fehleinschätzungen dieser Art sind schnell in den Lebenslauf getippt, aber bestehst du auch den Praxistest?
- Bist du wirklich kreativ oder magst du es einfach nur sehr bunt? Kannst du wirklich Menschen führen oder haben andere Angst vor dir?
- Was haben deine Skills bewirkt? Wie hat sich ein Projekt durch deinen Einsatz zum Guten gewendet? Wie hoch waren die Einsparungen (oder zusätzlichen Gewinne), die du dank deiner Fähigkeiten erzielen konntest?
- Berufseinsteiger dürfen aus dem privaten Fundus schöpfen (Vereinsleben, relevante Hobbys etc.) oder Erfahrungen während des Studiums wiedergeben.
- Falls dir partout nichts einfällt: Erinnere dich daran, was andere Menschen (Freunde, Kollegen, Eltern, ...) an dir schätzen. Wofür bekommst du die meiste Anerkennung?
Wie erstelle ich mein Bewerberprofil?
- Hinterfrage jede deiner Stärken und Fähigkeiten auf Wahrheitsgehalt und Tiefgang.
- Finde zu jeder Stärke und Fähigkeit mindestens ein aussagekräftiges (und möglichst aktuelles) Beispiel deiner bisherigen Laufbahn.
- Markiere dir auf deiner Liste je drei deiner wichtigsten Fähigkeiten und Soft Skills samt der dazugehörigen Erfolgsbeispiele.
- Notiere diese Key Skills samt Beispielen auf einem gesonderten Blatt und erstelle daraus eine schlagkräftige Werbebotschaft in eigener Sache: deine Key Message.
Das Stellenprofil
Zugegeben: Die meisten Stellenanzeigen bestehen überwiegend aus Standardfloskeln und geben auf den ersten Blick nur wenige Details preis. Auf den zweiten Blick aber findest du wertvolle Informationen, die sich zwischen den Zeilen verstecken.
Nimm ein leeres Blatt Papier, teile es in vier Spalten und analysiere die Anzeige wie folgt:
- In die erste Spalte schreibst du stichpunktartig alle Infos, die die jetzige Situation des Unternehmens beschreiben (Traditionsbetrieb, hochwertige Lifestyle-Produkte, 300 Mitarbeiter, 10 Millionen Euro Jahresumsatz).
- In die zweite Spalte kommen alle Infos mit Bezug zur Zukunft (Investieren in neue Technologien, Expansionskurs, eigene japanische Niederlassung zur Erschließung des japanischen Marktes gegründet, Luxussegment).
- Dritte Spalte: Welche Stelle ist zu besetzen, in welcher Abteilung, wem unterstellt und was sind die Aufgaben (Marketingleiter/in für neuen japanischen Markt, der Geschäftsführung direkt unterstellt, …)?
- Vierte Spalte: Wie wird der ideale Kandidat beschrieben (Master-Studium, verhandlungssicheres Englisch, fließende Japanischkenntnisse, Bereitschaft zum Pendeln zwischen München und Tokio, …)?
Wie erstelle ich mein Stellenprofil?
- Notiere dir anhand deiner Liste nun alle Probleme, für die das Unternehmen offenbar nach Lösungen sucht – sonst hätte man diese Stelle ja nicht ausgeschrieben (viel Eigeninitiative für Aufbauarbeit, sehr anspruchsvoller Markt, große kulturelle Unterschiede, Beratungsbedarf, hoher Koordinationsaufwand usw.).
- Schlag nun den Bogen von dir zu diesem Stellenangebot:
- Kannst du diese (angenommenen) Probleme mit deinen Key Skills lösen?
- Welche ähnlichen Probleme hast du in der Vergangenheit gelöst? Und wie?
- Hast du vielleicht sogar eine erste Idee, wie du das Problem angehen könntest?
- Wo hast du Lücken und wie kannst du sie schließen?
Das Unternehmensprofil
Ein Vorstellungsgespräch ist kein Blind Date. Je mehr du über das Unternehmen, dessen Produkte oder Dienstleistungen und deine Gesprächspartner weißt, desto besser kannst du deine Argumente vorbereiten, wenn es heißt „Wieso sollten wir Sie einstellen?“
Unternehmenswebsites liefern dir eine Fülle an Informationen zu Geschichte, hierarchischen Strukturen, Werten und Firmenphilosophie des Unternehmens. Gibt es Personen, die besonders hervortreten?
Gibt es ein Kundenmagazin oder einen Corporate Blog, dann lies die letzten 2–3 Ausgaben bzw. Einträge der letzten Monate, um interessante Facts, Events oder neue Produkte zu finden.
Konzentriere dich auf die Kernbotschaften und behalte den Rest als „Atmosphäre im Hinterkopf“. Ein junges Start-up, das hippe App-Anwendungen programmiert, tickt anders als die alteingesessene Traditionsbrauerei mit strengen hierarchischen Linien oder der japanische Großkonzern, in dessen deutscher Niederlassung nur Englisch gesprochen wird.
Das Jobprofil hilft dir beim Filtern der Informationen. Als zukünftige Leiterin im Rechnungswesen interessiert dich der Geschäftsbericht deines Wunschunternehmens ebenso wie die einschlägigen Wirtschaftsmagazine, während du in einer Werbeagentur mit Kenntnissen über deren Kampagnen punkten kannst.
Wie erstelle ich das Unternehmensprofil?
- Notiere dir die wichtigsten Punkte in einer separaten Liste und sortiere die Einträge danach, wie wichtig sie dem Unternehmen sind. Was wird besonders stark betont? Was findet sich in der Stellenanzeige wieder? Was sind die Kernbotschaften?
- Schlag dann erneut einen Bogen von dir zu diesem Unternehmen. Suche nach Gemeinsamkeiten und ergänzenden Skills.
- Hast du Fragen zum Unternehmen? Notiere sie dir gleich, damit du sie im Vorstellungsgespräch stellen kannst.
2. Der rote Faden
Je besser die Trauben, desto besser der Wein. Das gilt auch für deine Selbstpräsentation. Konzentriere dich bei der Vorbereitung auf deine Key Skills – deine besten Trauben sozusagen – und lasse alles Überflüssige weg.
Die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch
„Erzählen Sie etwas über sich.“ Diese Bitte kommt so sicher wie das Amen in der Kirche, wenn auch manchmal in andere Worte gekleidet. Dein Gesprächspartner wird sehen wollen, ob du Inhalte klar strukturieren und überzeugend argumentieren kannst.
Was ist deine Story? Eine gute Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch ist wie eine kleine Geschichte. Sie besteht aus:
- einem Anfang, der neugierig macht,
- einem Mittelteil, der die Details spannend verpackt, und
- einem knackigen Schluss, der die Pointe liefert.
Beherzige dabei unbedingt auch folgenden Rat von Henry Ford: „Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“ Eine Story, die sich nur um dich selbst dreht, erweckt vielleicht wenig Interesse. Nimm Bezug auf die Werte des Unternehmens, wenn du von deinen eigenen sprichst; erkläre, wie du deine Key Skills zum Wohle der Firma einsetzen kannst und welche Unternehmensziele sich damit erreichen lassen. Dein roter Faden nährt sich also aus deinen Stärken und den Problemen des Unternehmens.
Die optimale Länge deiner Selbstpräsentation beträgt rund zwei bis drei Minuten. Weniger ist mehr, das solltest du unbedingt berücksichtigen. Dein Gesprächspartner wird nachhaken, wenn ihn ein Thema besonders interessiert.
Das Training
Trainiere deine Selbstpräsentation fürs Vorstellungsgespräch so lange, bis du sie flüssig und überzeugend vortragen kannst. Es hat sich bewährt, jeden Übungslauf auf Video aufzunehmen – zur Not reicht auch eine Tonaufnahme. Feile so lange an Text und Rhetorik, bis du dich sicher fühlst. Du kannst auch Freunde bitten, mit dir ein Vorstellungsgespräch zu simulieren, damit du Feedback von außen bekommst. Lass sie dabei versuchen, dich mit Zwischenfragen aus dem Konzept zu bringen. Sollten dich diese Unterbrechungen irritieren, dann erarbeite dir einen Weg, wie du den roten Faden wieder aufgreifen kannst.
Fragen und Antworten
Ob Dienstreisen und Wochenendarbeit, Bereitschaft zur Weiterbildung oder Gehaltsvorstellungen – mach dir rechtzeitig Gedanken über diese und ähnliche Fragen, damit du im Gespräch souverän verhandeln kannst.
Weitere Tipps und Beispiele für eine Selbstpräsentation findest du auch in unserem Artikel zur Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch.
3. Organisation und Technik
Nachdem du nun inhaltlich bestens vorbereitet bist, alle Fragen überzeugend beantworten kannst und eine perfekte Selbstpräsentation vorbereitet hast, kümmerst du dich jetzt um die organisatorische und technische Vorbereitung deines Vorstellungsgesprächs.
Wie du dabei konkret vorgehst, hängt im Wesentlichen davon ab, auf welchem Wege kommuniziert wird:
- am Telefon
- per Videoschaltung
- im persönlichen Einzelgespräch
- im Assessment-Center
Das Vorstellungsgespräch am Telefon
Zeit ist Geld. Telefoninterviews sind daher ein beliebtes Mittel, um geeignete Kandidaten für das Vorstellungsgespräch zu filtern. Eine Einladung für ein Telefoninterview signalisiert also Interesse an deiner Bewerbung, ist aber noch kein Grund, um den Sekt zu entkorken.
Gerade am Telefon hängt alles von deiner Stimme ab. Telefoninterviews werden deshalb meistens schriftlich angekündigt. Falls dich ein spontaner Anruf jedoch kalt erwischt, biete von dir aus einen kurzfristigen Rückruf an. So hast du etwas Zeit, in der du dich kurz sammeln und deine Notizen hervorholen kannst. Um dieses Szenario von vornherein zu vermeiden, kannst du in deine Bewerbung folgenden Hinweis integrieren: „Für Rückfragen erreichen Sie mich werktags telefonisch von 18.00 bis 20.00 Uhr unter [Telefonnummer]“.
Wann musst du mit einem Telefoninterview rechnen?
- Gerade bei anspruchsvollen Jobs ist es interessant, in welcher „Liga“ du bisher gespielt hast. War deine Bewerbung hier zu oberflächlich formuliert, haken Personalchefs gerne nach. Wie hoch war das Budget, für das du allein verantwortlich warst? Wie viele Mitarbeiter hast du geführt? Welche Ergebnisse hat dein Projekt konkret erzielt und in welchem Zeitraum?
- Entsprechen deine Skills den Anforderungen der Stelle? Sprachkenntnisse und Kommunikationsfähigkeit werden am Telefon sehr gerne geprüft.
- Anlass für ein Telefoninterview können auch Widersprüche oder Lücken im Lebenslauf sein ebenso wie Rückfragen bzgl. Gehaltswunsch oder Bereitschaft zu Dienstreisen oder gar einem Umzug.
- Auch als Erstkontakt für eine Initiativbewerbung kann der Griff zum Hörer eine gute Möglichkeit sein. Aber auch dieser sollte gründlich vorbereitet sein. Du möchtest ja schließlich kompetent, interessiert und bestimmt wirken, ohne dabei einen aufdringlichen oder konfusen Eindruck zu hinterlassen. Gute Vorbereitung verbessert die Erfolgsaussichten.
Wie bereitest du ein Telefoninterview vor?
Deine Stimme zählt. Sie allein ist ausschlaggebend, ob du einen Draht zu deinem Gesprächspartner findest. Eine verschlafene, verkaterte oder hustende Stimme ist dabei wenig hilfreich. Rede natürlich, nicht zu laut und nicht zu leise. Und mit dem guten alten Spiegeltrick sorgst du dafür, dass du das Lächeln nicht vergisst.
Zeitplanung: Telefoninterviews dauern in der Regel zwischen 10 und 45 Minuten. Plane dir ausreichend Zeit ein, damit du ggf. einen Puffer hast. Beachte die Zeitverschiebung, wenn du dich bei einem Unternehmen im Ausland beworben hast.
Umgebung: Du brauchst einen ruhigen Raum, in dem du völlig ungestört telefonieren kannst. Störende Hintergrundgeräusche sind tabu. Ein No-Go ist natürlich, das Telefoninterview an deinem aktuellen Arbeitsplatz zu führen. Auch dein Auto oder ein Café sind äußerst ungeeignet.
Optimal ist ein leerer Schreibtisch, auf dem deine Bewerbungsunterlagen sowie Notizblock, Stifte und ein Glas Wasser Platz finden. Im Stehen hat deine Stimme mehr Resonanz und wirkt überzeugender, aber wenn du dich im Sitzen sicherer fühlst, ist das kein Problem. Auch wenn dich dein Gesprächspartner nicht sehen kann: Eine aktive Körpersprache wirkt sich positiv auf deine Stimme aus.
Bewerbungsgespräch per Video-Call
Ist die räumliche Distanz von Bewerber und Unternehmen sehr groß, werden oft Videokonferenzen veranstaltet, um eine Vorauswahl zu treffen. Dies gilt insbesondere, wenn du dich im Ausland beworben hast. Das Erstgespräch für deinen Traumjob in San Francisco wird also sicher nicht vor Ort, sondern per Video-Call stattfinden.
Umgebung: Im Unterschied zum Telefoninterview sieht dein Gesprächspartner nicht nur dich, sondern auch den Ort, an dem du dich befindest. Sorge für einen neutralen, professionellen Hintergrund. Büros und kleine Besprechungsräume in Hotels kann man auch stundenweise mieten und die Kosten von der Steuer absetzen.
Technik: In der Einladung wird dir in der Regel mitgeteilt, welche Technik zum Einsatz kommt. Eventuell musst du eine App installieren. Teste die Video-Anwendung so früh wie möglich auf deinem Rechner. Achte besonders darauf, dass alles reibungslos funktioniert. Installiere die App ggf. auch auf deinem Tablet oder Smartphone, um auf alle Notfälle vorbereitet zu sein. Und noch ein Tipp für jedes Vorstellungsgespräch per Video: Die Kamera muss natürlich an bleiben.
Fallstricke: Beim Video-Call gibt es einige Besonderheiten, die du beachten solltest.
- Um Blickkontakt zu halten, musst du in die Kamera und nicht auf den Bildschirm schauen.
- Denk daran, dass dich dein Gesprächspartner auch dann sehen kann, wenn du nur ein paar Unterlagen aus dem Regal holen gehst und dich außer Reichweite fühlst.
- Schummriges Kerzenlicht ist ebenso schlecht wie grelles Neonlicht, das dich im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen lässt.
Pluspunkte sammeln und Key Skills beweisen: Videosysteme bergen viel Potenzial, um sich von anderen Bewerben abzusetzen. Während des Gesprächs kannst du den Bildschirm in zwei Bereiche teilen, die dich und deine Präsentation zeigen. In manchen Jobs gehört der professionelle Umgang mit Multimedia zu den Key Skills.
Persönliches Vorstellungsgespräch
Geschafft. Das Telefoninterview oder den Video-Call hast du mit Bravour bestanden und darfst dich in der Königsdisziplin beweisen: dem persönlichen Vorstellungsgespräch. Ob Einzelinterview oder gemeinsam mit anderen Bewerbern im Assessment-Center – die Vorbereitung des Bewerbungsgesprächs ist nahezu identisch. Fachliche Fragen spielen meist eine kleinere Rolle, während deine Soft Skills sowie die für den Job unabdingbaren Fähigkeiten auf Herz und Nieren geprüft werden. Im Folgenden findest du noch einige Tipps zum Vorstellungsgespräch, damit nichts schiefläuft.
Reiseplanung: Je größer die Distanz, je abgelegener der Ort und je schlechter die Wetterverhältnisse, desto gründlicher musst du dich auf die Anreise vorbereiten und alle Eventualitäten einkalkulieren. Rechne mit Staus und Zugausfällen. Findet dein Termin am frühen Vormittag statt, solltest du dir überlegen, ob du auf eigene Kosten nicht schon einen Tag vorher anreist. Selbst das schlechteste Hotel ist besser, als den Termin wegen einer Zugverspätung zu verpassen.
Fahrtkosten: Kläre vorab, ob das Unternehmen für die Fahrtkosten aufkommt und welches Budget dir dafür zur Verfügung steht. Weite Strecken werden oftmals ersetzt; die Kostenerstattung für Flüge und Erste-Klasse-Bahntickets sind jedoch eher die Ausnahme bzw. von der jeweiligen Position abhängig. Auch das Arbeitsamt erstattet Bewerbungskosten.
Dresscode: Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist Pflicht. Doch nicht immer musst du in Anzug oder Kostüm auftreten. Bei einem kreativen Start-up geht es meist lockerer zu. Ein guter Wegweiser ist die Homepage des Unternehmens. Oft werden Teamfotos oder Veranstaltungsberichte veröffentlicht, die dir eine ungefähre Vorstellung geben können. Weitere Infos findest du auch in unserem Ratgeber zum Dresscode.
Was bringst du mit? Vor allem einen Notizblock und Stifte. Die Wahl deiner Arbeitsmaterialien (lose Schmierzettel vs. edel gebundenes Notizbuch) sagt einiges über dich aus. Deine vollständige Bewerbungsmappe ist ein treues Helferlein, falls du etwas nachschlagen willst. Empfehlenswert sind auch zusätzliche Kopien deines Lebenslaufs, falls kurzfristig weitere Gesprächspartner an deinem Termin teilnehmen. Das zeigt, dass du mitdenkst.
Die Selbstpräsentation ist im Vorstellungsgespräch einer der wichtigsten Parts. Wenn du dich bereits beim Telefoninterview oder per Video selbst präsentiert hast, steht dir eine Zugabe bevor. Sei es, um nun auch deine Körpersprache und damit dein Auftreten zu bewerten oder weil neue Gesprächspartner hinzugekommen sind. Spätestens jetzt zahlt sich eine gute Vorbereitung aus: Wer viel recherchiert und hart trainiert hat, kann anhand des roten Fadens dieselben Inhalte in einer leicht abgewandelten Variante präsentieren.
Fremdsprachige Vorbereitungen. Falls dein Job fließende Fremdsprachenkenntnisse erfordert, dann stell dich darauf ein, dass dein Vorstellungsgespräch – ohne vorherige Ankündigung – in dieser Fremdsprache stattfinden wird. Für Jobs dieser Art musst du deine Selbstpräsentation also auch in der jeweiligen Fremdsprache vorbereiten und trainieren. Exotische Sprachen schützen dich übrigens nicht vor dem Sprachcheck, denn ein sprachkundiger Mitarbeiter oder Dolmetscher ist schnell gefunden.
Brainteaser sind ebenfalls sehr beliebt. Damit du dich auf diese Knobelaufgaben vorbereiten kannst, haben wir dem Brainteaser im Vorstellungsgespräch einen eigenen Artikel gewidmet.
Die 9 wichtigsten Tipps für deinen Erfolg
Auf dem Weg zu deinem Traumjob kannst du leicht in ein Fettnäpfchen treten und somit frühzeitig aus dem Rennen scheiden. Damit dir das nicht passiert, hier noch einmal die wichtigsten Tipps vor deinem Bewerbungsgespräch:
- Finde deine Key Skills und skizziere in einer spannenden Selbstpräsentation, wie du dem Unternehmen bei der Lösung seiner Probleme helfen kannst.
- Trainiere deine Selbstpräsentation so lange, bis du sie überzeugend vortragen und bei Bedarf auch spontan variieren kannst.
- Leg deinen Gehaltswunsch sowie deine idealen Arbeitskonditionen fest und notiere dir alle Fragen, die du zum Unternehmen und dem Aufgabengebiet hast.
- Halte dir genügend Zeit für dein Vorstellungsgespräch frei und beachte bei Unternehmen im Ausland die Zeitverschiebung.
- Such dir für Telefoninterviews und Video-Calls einen ruhigen Raum und sorg dafür, dass du nicht gestört wirst.
- Teste die Kompatibilität der Video-App mit deinem Computersystem und kontrolliere Mikrofon sowie Kameraeinstellungen.
- Schaue immer in die Kamera, um Blickkontakt zu halten.
- Sorg bei persönlichen Vorstellungsgesprächen rechtzeitig für eine stressfreie Anreise, damit du pünktlich und entspannt vor Ort bist.
- Bleib immer authentisch.
Auf monster.de findest du darüber hinaus weitere Tipps für das Bewerbungsgespräch.