Grundsteine der kindlichen Bildung legen: Wie wird man Grundschullehrer?

Was wolltest du als Kind mal werden? Sportler:in, Astronaut:in oder Polizist:in? Welche Berufstraum du damals auch hattest, die Basis hierfür wurde in der Grundschule gelegt. Vier Jahre lang wurden dir Grundrechenarten, Lesen, Schreiben und soziales Verhalten nahegebracht – der Start in dein späteres Berufsleben.

Grundschullehrer:innen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bildung eines Kindes und somit wichtige Weggefährten der kleinsten Lerner:innen. Darum haben wir uns gefragt: Wie wird man Grundschullehrer? In diesem Artikel erfährst du, was du über den Beruf wissen solltest — vom Ausbildungsweg bis hin zur ersten Bewerbung.

Aufgaben als Grundschullehrer:in

Grundschullehrer:innen unterrichten Kinder in der Grundschule. Sie fördern Schüler:innen und unterstützen sie in ihrer persönlichen Entwicklung.

Grundschullehrer:innen lehren in den folgenden Fächern:

  • Deutsch
  • Mathematik
  • Sachkunde
  • Sport
  • Religion
  • Musik
  • Kunst bzw. Werken
  • Englisch

Ein lehrreicher Unterricht bedarf einer guten Vorbereitung. Das Alter der Kinder, der Lernstand und das Gruppengefüge muss immer mit bedacht werden. Die Lehrpläne für die einzelnen Klassen werden langfristig im Voraus für jedes Schuljahr individuell geplant. Grundschullehrer:innen setzen dabei verschiedene Konzepte und Methoden ein. Von Frontalunterricht über Gruppenarbeit bis hin zu stillen Übungen verfügen sie über ein großes Repertoire an pädagogischen Konzepten. Sie unterrichten meistens parallel mehrere Fächer. Ziel ist es dabei, den Schulstoff spannend zu vermitteln und die Kinder für Wissen und das Lernen zu begeistern.

Folgende Fähigkeiten solltest du dafür mitbringen:

  • Beobachtungsgabe
  • Organisationstalent
  • pädagogisches Geschick
  • Einfühlungsvermögen

Oftmals werden Grundschullehrer:innen in den ersten Schuljahren parallel als Klassenlehrer:innen eingesetzt. Das bringt vor allem Kommunikations- und Organisationsaufgaben mit sich. Regelmäßige Gespräche mit den Schüler:innen und den Erziehungsberechtigten, die Organisation von schulischen Aktivitäten, wie Ausflügen, liegen im Verantwortungsbereich einer Klassenlehrerin bzw. eines Klassenlehrers. Sie sind nicht nur Vermittler:innen, sondern auch Vertrauensperson bei Sorgen und Nöten der Kinder und Begleiter:innen.

Klassenlehrer:innen führen außerdem Klassenlisten, kümmern sich um die Elternabende, um Beratungsgespräche, organisieren Klassenfahrten und Schulfeiern. Den Hauptteil dieser Arbeit erledigen sie vormittags, doch der Spruch: „Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags frei“ entspricht leider nicht der Wahrheit. Denn obwohl der Unterricht vormittags stattfindet, arbeiten Lehrkräfte nicht nur im Klassenzimmer. Nach Schulschluss sitzen sie in Konferenzen, schreiben Zeugnisse, führen Elterngespräche, bereiten vor und nach. Dazu gehört die Durchsicht von Hausaufgaben und die Korrektur von Klassenarbeiten. Zu den weiteren Aufgaben gehören außerdem die Kontrolle von Fehlzeiten und die Erstellung von Stundenplänen.

Wie wird man Grundschullehrer bzw. Grundschullehrerin?

Um als Grundschullehrer:in tätig sein zu können, wird ein Studium vorausgesetzt. Dieses erstreckt sich über insgesamt fünf Jahre, also zehn Semester. Aufgeteilt werden diese Semester in drei Jahre Bachelorstudium und ein zweijähriges Masterstudium. Einige Bundesländer bieten darüber hinaus auch noch das Studium mit Staatsexamen an. Da Schulen Ländersache sind, gibt es im Studium für Grundschulpädagogik von Bundesland zu Bundesland kleine Unterschiede. So wird das Lehrpersonal in den meisten Bundesländern für vier Grundschuljahre ausgebildet, während es in Brandenburg und Berlin sechs Jahre sind.

Die Abschlüsse werden in allen Bundesländern anerkannt. Trotzdem ist es nicht einfach, in einem anderen Bundesland zu unterrichten als in dem, wo das Studium gemacht wurde. Das liegt an den unterschiedlichen Bestimmungen zur Fächerwahl, die auch das Grundschullehramt betreffen. Ein weiterer Unterschied ist die Grundschuldidaktik. Diese wird im Studium fächerübergreifend gelehrt.

Während des Studiums werden viele Praktika gemacht. Im Anschluss folgt das Referendariat, das je nach Bundesland zwölf bis achtzehn Monate dauert. Nach den anschließenden Prüfungen gibt es das zweite Staatsexamen. Damit ist die Ausbildung zur Grundschullehrkraft abgeschlossen.

Grundschullehrer:in – was kommt danach?

Auch im Grundschulbetrieb lässt sich Karriere machen. In einer Koordinationsstelle werden beispielsweise weitere Arbeitsbereiche im Schulalltag übernommen. Hierzu zählen die Koordination des Fachbereichs oder von außerschulischen Verbänden, die Organisation von Vertretungs- und Ablaufplanungen für die Schule oder die Verwaltung von speziellen Bereichen innerhalb der Schule.

Bei einer Funktionsstelle wird eine Leitungsaufgabe übernommen, beispielsweise der Mittelstufe oder Oberstufe. Auch die Koordination eines Schulfaches oder eines Schulbereichs ist denkbar. Bei einer Funktionsstelle kann man von einer Beförderung als Lehrer:in ausgehen. Insbesondere an größeren Schulen gibt es auch die Möglichkeit, Abteilungsleiter zu werden. Diese Möglichkeit geht mit der Verantwortung einher, eine Abteilung völlig eigenständig zu leiten. Hierzu zählt das Abstimmen der Lehr- und Stundenpläne, die Besetzung der Fachgruppen mit entsprechenden Lehrkräften sowie die disziplinarische Führung dieser Lehrerinnen und Lehrer. Die abteilungsleitenden Lehrerinnen bzw. Lehrer sind dabei natürlich stets der Schulleitung unterstellt. Nicht zuletzt besteht als Lehrender immer die Option, eine gesamte Schulleitung zu übernehmen. Grundsätzlich besteht demnach auch für Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer die Möglichkeit, im Beruf die Karriereleiter noch weiter hinaufzuklettern.

Was kann ich als Grundschullehrer:in verdienen?

Bei verbeamteten Grundschullehrer:innen wird das Gehalt über das Bundesbesoldungsgesetz bestimmt. Wichtig für die Gehaltsbestimmung ist die Besoldungsgruppe und das verliehene Amt. Zum Gehalt werden unter Umständen Familienzuschläge oder andere Zulagen addiert. Brutto können verbeamtete Lehrer:innen im Grundschulamt monatlich zwischen 3.916 Euro (A12, Stufe 1) und 5322 Euro (A12, Stufe 8) verdienen.

Womit schneiden Grundschullehrer:innen bei der Bewerbung am besten ab?

Nach der Antwort auf die Frage: „Wie wird man Grundschullehrer?“ kommt die Frage: „Wo wird man am besten Grundschullehrer?“ Glücklicherweise werden Lehrer:innen eigentlich überall gesucht. Die Standortwahl steht dir dennoch nicht komplett frei, oftmals kannst du aber einen Wunsch nach dem für dich besten Bezirk äußern.

Je nachdem, ob dort Stellen frei sind, stehen deine Chancen als qualifizierte Lehrkraft gut. Achte vor deiner Bewerbung immer auf die jeweiligen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer. Die Stellen können unter anderem durch Ranglisten – hier geht es unter anderem nach Abschlussnoten – oder schulspezifische Ausschreibungen vergeben werden. Vielleicht sind in München, Frankfurt am Main oder Berlin gerade passende Lehrstellen in deinem Umkreis ausgeschrieben.

Wie in den meisten anderen Berufen kommt vor dem Jobstart jedoch zunächst der Bewerbungsprozess. An Schulen kannst du dich selbstverständlich bewerben, aber auch in der freien Wirtschaft. Hier gehört neben einem Lebenslauf auch ein Motivationsschreiben dazu. In diesem kannst du hervorheben, warum du dich genau für diese oder jene Schule interessierst und was dich als Lehrkraft auszeichnet. So kannst du dich von der Konkurrenz abheben, die je nach Fach groß ist.

Du kannst darüber hinaus deine Fächerwahl erklären, um deine Motivation deutlich zu machen. Tricks für das Anschreiben findest du in der Monster Karriereberatung. Es lohnt sich außerdem, mal in unsere Tipps zur Vermeidung von Formulierungsfehlern reinzuschauen. Denn gerade als Lehrer:in weißt du: Man lernt ein Leben lang.

Mit Monster lernen, wie man Bewerbungs-Profi wird

Wie wird man Grundschullehrer? Nachdem wir diese Frage nun für dich klären konnten, steht nun die Bewerbungsphase an. Du möchtest außerhalb einer Schule als Lehrkraft tätig werden? Mit Monster hast du die passenden Mittel zur Hand: Unsere Jobsuche und dein kostenloses Monster Nutzerprofil. Hier kannst du ganz einfach deinen Lebenslauf hochladen und schon bald von Unternehmen kontaktiert werden, die nach motivierten Lehrkräften wie dir suchen!