Entscheiden über Strafe oder Freispruch: Wie wird man Richter?

Richter:innen belegen ein öffentliches Amt und gelten als die höchste Autorität in Gerichten. Als Richter:in entscheidest du darüber, ob Angeklagte einen Freispruch oder eine Strafe erhalten.

Als Vorsitzende:r des Gerichts verdienst du nicht nur sehr gut, sondern entscheidest dich auch für eine stabile, zukunftsfähige Karriere – nachdem du deine Probezeit als Richter:in absolviert hast, wirst du zum/zur Richter:in auf Lebenszeit ernannt. Rechtsberufe sind generell stets gefragt und werden auch künftig unabdingbar für unser Rechtssystem sein.

Eine Karriere im Bereich Jura als Richter:in kannst du dir sehr gut vorstellen? Dann fragst du dich jetzt bestimmt: „Wie wird man Richter?“. Lass dir diese Frage nachfolgend von Monster beantworten und erhalte zusätzliche Infos zu Themen wie deinem Arbeitsalltag oder deinen Verdienstmöglichkeiten.

Was macht ein:e Richter:in?

Die neutrale und unabhängige Entscheidung über gerichtliche Verfahren: Das gilt als deine Hauptverantwortung als Richter:in. Hierbei steht es dir offen, in verschiedensten Rechtszweigen zu arbeiten, zum Beispiel im öffentlichen Recht, Strafrecht oder Privatrecht.

Damit du über einen Rechtsfall entscheiden kannst, benötigst du zunächst alle Informationen, die dir in Form der Beweisaufnahme durch die Rechtsanwält:innen der jeweiligen Parteien sowie Zeugenaussagen erteilt werden. Du urteilst nicht nur darüber, ob Angeklagte freigesprochen oder bestraft werden, sondern setzt je nach Schwere der Rechtswidrigkeit fest, wie hoch das Strafmaß ausfällt.

Somit kannst du dich in deinem Berufsalltag als Richter:in auf folgende Tätigkeiten einstellen:

  • die Leitung von Gerichtsprozessen
  • das Studium von Akten
  • das Feststellen von Tatbeständen und Klären von Sachverhalten
  • die Anhörung von Zeugen- und Sachverständigeraussagen
  • die Anwendung von Gesetzen auf die vorliegenden Tatbestände
  • die Rechtsprechung
  • die Bearbeitung gerichtlicher Akten und Fälle
  • das Erlassen von Beschlüssen
  • die Beurteilung der Rechte und Pflichten der sich gegenüberstehenden Parteien
  • die Festsetzung der Schwere eines Rechtsbruchs, einer Ordnungswidrigkeit oder eines Verstoßes
  • die Festlegung des Strafmaßes
  • die Urteilsverkündung

Generell musst du deine Rechtsprechungen als Richter:in stets äußerst gewissenhaft abwägen und versuchen, eine gerechte, nachvollziehbare Entscheidung für alle Beteiligten zu treffen. All dies ist mit einer sehr hohen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft verbunden.

Zusätzlich zu deinen Tätigkeiten im Gerichtssaal übernimmst du beispielsweise Gerichtsverwaltungs- und Prüfungsaufgaben. Mit einer Promotion ist dir zudem das Arbeiten in Forschung und Lehre möglich.

Wie wird man Richter?

Der Weg hin zu einer Karriere als Richter:in ist sehr lang und herausfordernd. Er beginnt mit einem Jurastudium beziehungsweise einem Studium der Rechtswissenschaften, das circa neun Semester dauert. Bevor du dein Richteramt auf Probe antreten darfst, musst du ein zweijähriges Rechtsreferendariat absolvieren. Deine Probephase erfolgt dann über drei bis fünf Jahre.

Das Jurastudium beinhaltet zwei erfolgreich abgeschlossene Staatsexamen, die jeweils nach Ende des Studiums und nach Abschluss des Rechtsreferendariats abgelegt werden müssen. Während des Studiums spezialisierst du dich auf ein oder mehrere Rechtsgebiete. Rechtsgebiete, aus denen du wählen kannst, sind:

  • Familienrecht
  • Arbeits- und Sozialrecht
  • Finanzrecht
  • Zivil- und Strafrecht

Selbstverständlich gibt es auch einige Grundvoraussetzungen und Eigenschaften, die du vor dem Start deiner beruflichen Laufbahn vorweisen solltest. Hierunter fallen:

  • ein ausgeprägtes Interesse an theoretisch-abstrakten Aufgaben, wie der Analyse von Gesetzen und Rechtsprechungen oder dem Ermitteln von Sachverhalten
  • eine organisierte, strukturierte, sorgfältige und detailorientierte Arbeitsweise – alle Prozessakten und Beschlüsse müssen exakt und fehlerfrei formuliert und dokumentiert werden
  • die Fähigkeit, unparteiisch beraten und Urteile fällen zu können
  • Flexibilität und Einsatzbereitschaft, denn bei personellen Engpässen kommt es gerne einmal vor, dass du zusätzliche Gerichtsfälle übernehmen musst
  • Entscheidungsfreudigkeit
  • die Bereitschaft, ständig dazuzulernen, denn Rechtssetzungen entwickeln sich häufig weiter
  • Verschwiegenheit bezüglich vertraulicher Informationen der Prozessbeteiligten
  • eine sehr gute Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit und Selbstbeherrschung
  • ein selbstsicheres Auftreten und Durchsetzungsvermögen
  • Einfühlungsvermögen
  • ausgeprägtes Verhandlungsgeschick

Psychische Stabilität und die Fähigkeit, ein gewisses Maß an Distanz und Unparteilichkeit zu bewahren, sind das A und O, um im Beruf als Richter:in zu bestehen. Du darfst schwere Straffälle auf keinen Fall zu nah an dich heranlassen und musst stets dazu fähig sein, objektiv sowie entsprechend der Sachverhalte und Rechtslagen Urteile zu treffen.

Wie sehen die Arbeitsbedingungen als Richter:in aus?

Als Richter:in bist du die entscheidende Instanz, wenn es um die Auslegung und Anwendung von Recht geht. Du musst stets sicherstellen, dass in dich und deine Fähigkeit, fair und unparteiisch zu entscheiden, vertraut wird.

Neben der hohen Verantwortung, die mit deinem Beruf einhergeht, musst du als Richter:in auch Bereitschaftsdienste übernehmen oder bei Engpässen einspringen – dies kann oft zu langen, arbeitsreichen Tagen führen.

Diesen Arbeitsbedingungen fühlst du dich noch nicht gewachsen? Der Rechtsbereich bietet viele weitere spannende Karriereoptionen, die vielleicht besser deinen Vorstellungen entsprechen.

Was verdient man als Richter:in?

Eine weitere ausschlaggebende Information neben der Frage: „Wie wird man Richter?“, ist, was Richter:innen verdienen. Wie bereits angedeutet, kannst du dich als Richter:in auf überaus attraktive Gehaltsaussichten freuen.

Im Durchschnitt verdienen Richter:innen in Deutschland zwischen 4.264 Euro und 6.450 Euro brutto im Monat. Allgemein werden Richter:innen nach Besoldungsgruppen laut dem Bundesbesoldungsgesetz entlohnt. Besonders deine Erfahrung im Amt hat einen großen Einfluss darauf, wie viel du letztlich verdienst.

Deine Gehaltsaussichten lassen sich noch weiter ausbauen, je nachdem für welche Art von Gericht du dich entscheidest. Als vorsitzende:r Richter:in beim Landesarbeitsgericht verdienst du beispielsweise circa 7.342 Euro brutto im Monat, als Präsident:in des Oberlandesgerichts sind es etwa 8.260 Euro und als vorsitzende:r Richter:in des Bundesarbeitsgerichts kannst du dich auf knapp 9.645 Euro brutto monatlich freuen. In einer Position als Präsident:in des Bundesarbeitsgerichts springen sogar 12.558 Euro brutto für dich heraus.

Einen Job als Richter finden

Als Richter:in findest du in Gerichten aller Art (z.B. Verwaltungs-, Sozial-, Finanz-, Arbeits-, Disziplinar- und Patentgerichten) eine Anstellung. Aber auch in Hochschulen und anderen Lehreinrichtungen werden Richter:innen benötigt. Um dir den bestmöglichen Überblick offener Stellenangebote für Richter:innen zu verschaffen, solltest du die Monster Jobsuche nutzen.

Um als Richter:in ganz oben in den Landes- oder Bundesgerichten zu landen, könnte es sich anbieten, deine Karriere in einer der jeweiligen Städte zu starten, in denen sich diese befinden. Das oberste Gericht Deutschlands, der Bundesgerichtshof, liegt zum Beispiel in Karlsruhe. In München befindet sich der Bundesfinanzhof und Erfurt ist der Standort des Bundesarbeitsgerichts.

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In einem ersten Schritt kannst du dich von unseren zahlreichen Lebenslaufvorlagen sowie unseren Musteranschreiben inspirieren lassen. Damit du in Sachen schriftliche Bewerbung zudem unangenehme Fettnäpfchen aller Art vermeiden kannst, haben wir dir einen Ratgeber gegen Fehler in der Bewerbung zusammengestellt.

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