Wirtschaftsingenieur: Problemlöser an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik

von Susanne Schweitzer

In unserer globalisierten Welt treffen in verschiedensten Unternehmen oftmals Technik und Wirtschaft aufeinander. Gefragt sind Fach- und Führungskräfte, die sich sowohl mit wirtschaftlichen Zusammenhängen als auch mit komplexen technischen Vorgängen auskennen. Als diese Fach- und Führungskraft fungiert der Wirtschaftsingenieur.

Wirtschaftsingenieure können als eine Art Problemlöser betrachtet werden, die effizient auf unterschiedlichste, interdisziplinäre Herausforderungen reagieren. Schon in ihrem Studium trainieren sie ihr zweigleisiges Know-how im Bereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie im Bereich Natur- und Ingenieurswissenschaften. Ihre Aufgabe ist es, mit ihrem Fachwissen Antworten auf komplexe ökonomische, technische und gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu finden. Durch diese Arbeit sollte das jeweilige Unternehmen der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein.

Stelle dir als Beispiel die Optimierung eines Produktionsablaufs vor: Zunächst musst du die Stärken und Schwächen des Produktionsprozesses identifizieren und herausfinden, wo Kosten eingespart werden können, sodass weder die Qualität noch das Produkt an sich darunter leiden. Mit deinem technischen und wirtschaftlichen Wissen weißt du sowohl, welche Rohmaterialien potenziell ausgetauscht werden könnten und was technisch umsetzbar wäre, als auch, was sich finanziell für das Unternehmen lohnt. Somit nimmst du stets eine doppelte Perspektive ein.

Besonders im Bereich der Unternehmensberatung sind Wirtschaftsingenieure stets gefragt, denn ihr fachübergreifendes Wissen und ihre detaillierte Ausbildung sind hierfür ideal geeignet. Aber auch in den Bereichen Logistik, Vertrieb und Einkauf ist eine Karriere für diese Berufsgruppe möglich.

Was beinhaltet ein Beruf im Wirtschaftsingenieurswesen?

Die Tätigkeiten und Aufgaben dieser Ingenieure und Ingenieurinnen variieren je nach Branche. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Betriebsabläufe werden überprüft, geplant und getestet, um sie so im Hinblick auf ihre wirtschaftliche und technische Effizienz zu verbessern.

Dementsprechend könnten typische Aufgaben folgende sein:

  • im Bereich Produktion: Die Entwicklung neuer, effektiverer Produktionsverfahren sowie die Einführung dieser Verfahren in die betrieblichen Abläufe
  • im Bereich Logistik: Die Erstellung von Strategien für effizientes Beschaffen, Lagern und Vertreiben von Materialien und Produkten
  • im Bereich Marketing: Die Gewinnung neuer Kunden durch die technische Verbesserung von Produkten, die auf Marktanalysen basieren
  • im Bereich Qualitätsmanagement: Die Einarbeitung der Firmenangestellten in Verfahren der Qualitätssicherung und die Überwachung deren Umsetzung
  • im Rechnungswesen: Die Erstellung von Abrechnungen und Bilanzen, die die technisch-wirtschaftlichen Zusammenhänge berücksichtigen
  • im Bereich IT: Die Entwicklung von Systemlösungen für Kunden und die Einführung von Datenverarbeitungskomponenten

Auch eine Rolle in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre ist für Wirtschaftsingenieure im Anschluss an ein Masterstudium oder eine Promotion möglich.

Ein Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurswesen

Der erste Schritt zu einer Karriere im Bereich Wirtschaftsingenieurswesen ist ein erfolgreich abgeschlossenes Studium. Sei allerdings darauf gefasst, dass dieses Studium sich alles andere als einfach gestaltet – schließlich bekommst du als Studierender gleichzeitig wirtschaftswissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Inhalte vermittelt. Das Wirtschaftsingenieursstudium kann daher als ein Doppelstudium zweier Fachrichtungen betrachtet werden. Auch die Studiengänge Business Engineering and Administration und International Management with Engineering sind als Basisstudium geeignet.

Zu den Inhalten im Studium zählen Wirtschafts-, Finanz- und Ingenieursmathematik, Informatik, Elektrotechnik, Qualitätssicherung, Volkswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Betriebswirtschaftslehre, Marketing und Statistik.

Neben diesem Studienabschluss ist auch Praxiserfahrung für diese Berufsgruppe besonders wichtig. Hierfür eignen sich technische und kaufmännische Praktika während des Studiums besonders. Eine weitere wichtige Komponente sind internationale und interkulturelle Kompetenzen, denn Wirtschaftsingenieure sind oftmals weltweit tätig. Um diese Kompetenzen zu trainieren, absolvieren viele Studierende ein oder mehrere Praxissemester im Ausland.

Grundvoraussetzungen für Wirtschaftsingenieure

Als Wirtschaftsingenieur ist deine Hauptaufgabe die Problemlösung. Darum ist es ausschlaggebend, dass du erstklassige Problemlösefähigkeit mitbringst und das bereichs- und branchenübergreifend. Um Unternehmen zu beraten und Strategien für diese zu entwickeln, musst du dazu fähig sein, strategisch zu denken und Stärken und Schwächen einer Firma zu identifizieren. Zudem sind folgende Eigenschaften und Skills von Vorteil:

  • Talent im Bereich Kundenberatung
    • ausgeprägte mathematische und technische Kenntnisse
  • Interesse an kaufmännischen, organisatorischen, verwaltenden und prüfenden Tätigkeiten
  • unternehmerisches und wirtschaftliches Denken
  • Zielstrebigkeit und Sorgfalt
  • ein hohes Verantwortungsbewusstsein
  • Führungskompetenzen
  • Einfallsreichtum und Kreativität
  • Marketingtalente
  • Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen
  • Verhandlungsgeschick
  • Flexibilität

Du solltest zudem belastbar sein und auch unter Stress und Druck einen kühlen Kopf bewahren und sorgfältig arbeiten können. Die Aufgaben in diesem Berufsfeld bringen viel Verantwortung mit sich, denn letztendlich geht es um den Erfolg und die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens, für das du tätig bist.

Erstklassige Gehaltsaussichten und Zukunftsfähigkeit

Im Bereich des zukunftsorientierten Wirtschaftsingenieurswesens sind deine Jobaussichten sehr gut. Es gibt nur wenige andere Studiengänge, die dir Türen zu so vielen Jobmöglichkeiten öffnen. Mit ihrer breitgefächerten Ausbildung finden Wirtschaftsingenieure sowohl im Bereich Produktentwicklung, Fertigung, Logistik, Marketing und Vertrieb als auch in der Geschäftsleitung, im Management sowie in der Unternehmensberatung eine Beschäftigung – und das in so gut wie allen Branchen. Es besteht außerdem die Möglichkeit zur Selbständigkeit.

Wenn es um das Wirtschaftsingenieur-Gehalt geht, spielt diese Berufsgruppe ganz oben mit. Im Durchschnitt verdienen Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen etwa 4.661 Euro brutto im Monat. Dies ergibt ein Jahresgehalt von circa 55.943 Euro.

Wie bei den meisten Berufsfeldern hängt auch hier das Gehalt von der Berufserfahrung, der Region, der genauen Tätigkeiten sowie der Unternehmensgröße ab. Im Laufe deiner Karriere stehen dir zudem diverse Weiterbildungsoptionen offen. Du kannst beispielsweise nachträglich ein Master- oder Diplom-Aufbaustudium absolvieren und so deine Position und dein Gehalt steigern.

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