Zwischen zwei Jobs entscheiden: Entweder…oder!

von Christina Pichlmaier

Es hört sich wie ein Luxusproblem an: Sich zwischen zwei Jobs entscheiden. In Zeiten, in denen Jobsuchende nicht nur eine einzelne Bewerbung absenden, kann diese Situation öfter eintreten als du denkst. Doch wie gehst du an eine solche Entscheidung heran, wenn beide Jobs gleich reizvoll sind? Wir geben dir in unserem Artikel Anhaltspunkte und Denkanstöße, die dir diese vermeintlich luxuriöse Problemstellung erleichtern können.

Bedenkzeit schaffen

Um überhaupt erst in den Prozess der Entscheidungsfindung einsteigen zu können, benötigst du etwas Zeit. Deshalb musst du womöglich beide Unternehmen zumindest ein paar Tage lang hinhalten, damit du dich mit den Jobangeboten auseinandersetzen und eine Entscheidung für eines treffen kannst.

  • Ehrlich sein: Manchmal ist es am besten, nicht um den heißen Brei zu reden und mit offenen Karten zu spielen. Gib zu, dass du zwei Angebote auf dem Tisch hast. Bitte in dem Zuge um Bedenkzeit. Gelegentlich kommt dieses Thema auch schon im Vorstellungsgespräch auf. Dann ist es recht einfach, die Frage nach anderen Bewerbungen oder Zusagen zu bejahen.
  • Verzögern: Du kannst auch versuchen, nach der Zusage bewusst langsam auf E-Mails oder verpasste Anrufe zu reagieren. Diese Strategie ist leicht zu durchschauen, weswegen du hier vorsichtig sein solltest, um eine oder beide Firmen nicht zu verprellen. Sie könnten sonst ihre Angebote zurückziehen.
  • Beiden zusagen: Indem du zunächst beide Jobs mündlich annimmst, kannst du etwas Zeit schinden. Im besten Fall bestehen so zumindest ein paar Tage Freiraum bis zur Vertragsunterzeichnung. Triffst du in der Zwischenzeit deine Entscheidung, kannst du ohne allzu viel Schwierigkeiten deine Zusage für einen der Jobs zurückziehen.

Methoden zur Entscheidungsfindung

Sich zwischen zwei Jobs entscheiden zu müssen, kann für viel Kopfzerbrechen sorgen. Manche entscheiden spontan aus dem Bauch heraus, fragen im Freundeskreis um Rat oder erstellen aufwändige Schaubilder. Monster stellt dir dazu fünf Methoden für die Entscheidungsfindung zusammen, die dir bei der Wahl des passenden Jobs helfen können. Dazu gehören unter anderem:

  • Eine Pro-und-Kontra-Liste
  • Eine Münze werfen
  • Die 10-10-10-Methode

Darüber hinaus kannst du deinen Entschluss mit ein paar Tricks vorantreiben. Der Ausgangspunkt in Bezug auf deine Wahl zwischen zwei Arbeitsstellen ist, wie schwerwiegend du die Entscheidung einschätzt. Letztlich laufen die meisten Entscheidungen allerdings auf ein Muster hinaus:

  1. Ausgangssituation formulieren
  2. Prioritäten setzen
  3. Recherche betreiben
  4. Abwägen von Recherche und Prioritäten
  5. Entscheidung treffen

Allein dieser grundlegende Ablauf kann dir vielleicht schon auf die Sprünge helfen. Beherzige aber immer zwei Faustregeln: Schiebe die Entscheidung nicht auf die lange Bank und mache dir regelmäßig klar, dass eine wie auch immer geartete Entscheidung nicht in Stein gemeißelt ist.

Wichtige Aspekte für die Jobentscheidung

Es ist egal, welche Strategie zur Entscheidungsfindung du anwendest. Jede einzelne kann dich dabei unterstützen, dich zwischen zwei Jobs entscheiden zu können. Den Unterschied macht unterm Strich die Granularität, also die Anzahl an Einzelaspekten. Wir haben acht Gesichtspunkte zusammengestellt, die für die meisten Arbeitnehmenden ausschlaggebend sind, je nachdem wie sie gewichtet werden.

1. Sicherheit

Jobsicherheit ist einer der wichtigsten Gründe bei der Arbeitssuche. Du solltest dich deshalb fragen, ob du in beiden Jobs langfristig arbeiten könntest oder sie nur eine Art Zwischenstation sein würden. Darüber hinaus solltest du dich informieren, wie es um ein Unternehmen bestellt ist: Ist es wirtschaftlich stabil, sodass grundsätzlich eine lange Karriere möglich wäre? Wenn dein Beruf nicht branchengebunden ist, solltest du dieselben Fragen auch im Hinblick auf die Branche stellen und die Antworten bei der Entscheidung abwägen.

2. Gehalt

Das Gehalt ist ein ebenso wichtiger Faktor, der deine Jobentscheidung deutlich beeinflussen kann. Der Stellenwert des Verdiensts in Bezug auf die Jobwahl hat sich gewandelt. Mittlerweile stufen viele Arbeitnehmende andere Aspekte als wichtiger ein. Dennoch erfüllt die Höhe des Gehalts eine wichtige Funktion: In ihr spiegelt sich dein beruflicher Wert wider. Du solltest dich deshalb nicht unter Wert verkaufen, selbst wenn das Geld für dich weniger Bedeutung hat als andere Faktoren.

3. Urlaub

Du kannst die Anzahl an Urlaubstagen als Entscheidungshilfe nutzen. Gibt dir der potenzielle neue Arbeitgebende nur den gesetzlichen Jahresurlaub? Oder sieht die neue Stelle darüber hinaus überdurchschnittlich viele freie Tage vor? Geht es um deine Work-Life-Balance, kann der gewährte Urlaub den Ausschlag geben.

4. Fort- und Weiterbildung

Ein oft unterschätztes Argument für eine bestimmte Arbeitsstelle ist die Möglichkeit zu Fort- oder Weiterbildung. Es ist oftmals ein gutes Zeichen, wenn Arbeitgebende diese Option fördern, auch abseits der bundeslandabhängigen Verpflichtung. Solche Investitionen in die Mitarbeitenden vermitteln eine aktive Anteilnahme an ihrer Karriereentwicklung und eine langfristige Berufsperspektive.

5. Perspektive

Das Stichwort Berufsperspektive führt direkt zu den Aufstiegschancen. Wenn du eine Arbeitsstelle bevorzugst, mit der du dich langfristig identifizieren kannst, dann sind berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten innerhalb einer Firma womöglich das Zünglein an der Waage. Nimmst du deine Karriereentwicklung lieber selbst in die Hand und setzt mehr darauf, für Aufstiegschancen den Arbeitgebenden zu wechseln, dann ist dieser Aspekt wahrscheinlich weniger relevant für dich.

6. Flexible Arbeit

Bist du eher der Typ, der feste Strukturen in Sachen Arbeitszeit und Arbeitsort bevorzugt? Oder ist es dir lieber, in flexiblem Rahmen zu arbeiten? Die Frage nach flexibler Arbeit nimmt mittlerweile einen hohen Stellenwert ein. Insofern kann entscheidend für dich sein, ob die beiden Jobs hundertprozentige Anwesenheitspflicht vor Ort erfordern oder auch die Option bieten, teilweise oder überwiegend im Homeoffice zu arbeiten. Bestehen außerdem verschiedene Arbeitszeitmodelle, beispielsweise Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder komprimierte Arbeitszeit, solltest du diesen Aspekt in deine Entscheidung einfließen lassen.

7. Ortswechsel

Für den neuen Job umziehen? Für die einen ein notwendiges Übel, für die anderen ein spannendes Abenteuer. Und für manche ist ein Ortswechsel ein No-Go. Du solltest zwar bereits bei der Bewerbung berücksichtigen, ob der Job im Hinblick auf den Standort für dich in Frage kommt. Allerdings kann es auch sein, dass zukünftige Arbeitgeber:innen erst im Vorstellungsgespräch eröffnen, dass dein Einsatz an einem anderen Standort stattfindet wird. Hier solltest du sehr ehrlich mit dir sein, denn wenn du dich in der neuen Heimat nicht wohlfühlst, kann sich dies langfristig auf den Job auswirken.

8. Sachleistungen

Es hängt von der Arbeitsstelle und vom Level in der Firmenhierarchie ab, ob Dienstwagen, Firmenhandy oder gar ein eigenes Büro vorgesehen sind. Wenn du zwischen zwei Jobs entscheiden musst, die beide gewisse Sachleistungen beinhalten, gilt es Prioritäten zu setzen. Was bietet der eine Job und der andere nicht?

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