Konjunkturphasen und Konjunkturzyklus: Phasen der wirtschaftlichen Lage

von Christina Pichlmaier

Wenn in den Nachrichten wirtschaftliche Themen aufkommen, dann fallen immer wieder Schlagwörter wie konjunktureller Aufschwung, Rezession, wirtschaftlicher Boom oder Depression. Doch was hat es damit genau auf sich? Und wie hängen diese Begriffe zusammen? Umgangssprachlich heißt es dann oft: Alles wird teurer. Oder: Wir haben eine hohe Arbeitslosenquote. Oder auch: Es wurden soundso viele neue Arbeitsplätze geschaffen.

All das gehört zum Oberbegriff Konjunktur und bildet den Konjunkturzyklus. Was das nun genau ist, erklären wir dir in diesem Artikel. Wir erläutern außerdem, welche Konjunkturphasen es gibt, was das für den Arbeitsmarkt bedeutet und wie lange ein Konjunkturzyklus dauert.

Was sind Konjunkturphasen? Was ist ein Konjunkturzyklus?

Als Konjunktur bezeichnet man die wirtschaftliche Lage oder den allgemeinen Zustand einer Volkswirtschaft (beispielsweise eine Region, ein Land oder die Welt als globale Wirtschaft) zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie beschreibt, ob die Wirtschaft wächst, stagniert oder schrumpft.

Eine positive Konjunktur bedeutet für gewöhnlich mehr Geschäftstätigkeit, mehr Arbeitsplätze und steigenden Wohlstand. Dagegen bringt negative Konjunktur oft Arbeitsplatzverluste und wirtschaftliche Unsicherheit mit sich. Gemessen wird die Konjunktur anhand von Faktoren wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Arbeitslosenquote und dem Verbrauchervertrauen.

Die verschiedenen Wirtschaftslagen werden auch als Konjunkturphasen bezeichnet. Die einzelnen Phasen sind keine bleibenden Zustände. Vielmehr handelt es sich um eine fortlaufende Entwicklung über Jahre hinweg: Allmählich geht die eine in die nächste Phase über. Die einzelnen Konjunkturphasen bilden zusammen den Konjunkturzyklus.

In diesem Wort zeigt sich deutlich eine charakteristische Eigenschaft der Konjunktur: Es handelt sich um einen Kreislauf, deren Einzelphasen immer wieder von Neuem ablaufen. Ein Konjunkturzyklus gilt folglich erst dann als abgeschlossen, wenn alle Phasen durchlaufen sind und der Kreislauf erneut beginnt.

Welche Konjunkturphasen gibt es?

Die einzelnen Phasen im Konjunkturzyklus lassen wiederkehrende Charakteristika erkennen. Aus diesem Grund haben sich vier definierbare Konjunkturphasen herauskristallisiert: Aufschwung, Hochkonjunktur, Abschwung und Tiefphase. Im folgenden Abschnitt werfen wir einen genaueren Blick auf diese vier Wirtschaftslagen und erklären, wodurch sie sich auszeichnen.

Aufschwung oder Expansion

Zu Beginn der Expansionsphase erholt sich die Wirtschaft von der vorausgehenden Tiefphase. Der Aufschwung sorgt dafür, dass die Wirtschaft wächst. In dieser Zeit steigt die Produktion, Einkommen steigen, Arbeitslosigkeit sinkt und es werden mehr Investitionen getätigt. Aufgrund der Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln (sowohl in Privathaushalten als auch in Wirtschaftsunternehmen), nimmt die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen zu. Das kann zu steigenden Preisen führen. Insgesamt wächst das Bruttoinlandsprodukt an.

Hochkonjunktur oder Boom

Im Boom läuft die Wirtschaft auf Hochtouren. Es ist der Höhepunkt des Aufschwungs. Die Wirtschaft erreicht hierbei ihr maximales Wachstumspotenzial. Außerdem herrscht Vollbeschäftigung, die Produktionskapazitäten sind voll ausgeschöpft und Unternehmensprofite erreichen Höchststände. Die Kaufkraft von Privathaushalten steigt stark an. Auch Investitionen nehmen weiterhin zu. Trotz dieser gemeinhin positiv klingenden Entwicklung besteht jedoch auch die Gefahr von steigender Inflation.

Abschwung oder Rezession

In der Rezession flacht sich das Wirtschaftswachstum ab und geht in einen rückläufigen Trend über. Produktion und Nachfrage sinken allmählich. Unternehmen fahren in dieser Konjunkturphase ihre Investitionen zurück und bauen Personal ab. Das Bruttoinlandsprodukt sinkt. In der Folge steigt die Arbeitslosigkeit an, was sich entsprechend auf die Kaufkraft der Bevölkerung auswirkt. Dadurch gehen Inflationstendenzen zurück, was oft für sinkende Preise sorgt. Der Abschwung bildet den Übergang vom Boom in die konjunkturelle Tiefphase.

Tiefphase oder Depression

Die Rezession mündet in die vierte Konjunkturphase – die Depression. Sie stellt damit den Tiefpunkt des Konjunkturzyklus dar. In dieser Zeit schrumpft die Wirtschaft, die Produktion geht stark zurück und Arbeitslosigkeit erreicht Höchststände. Investitionen und Konsum werden stark gedrosselt. Und auch Unternehmensinsolvenzen kommen nun häufiger vor. Daraus ergibt sich eine allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit. Diese Konjunkturphase endet erst, wenn ein neuer Aufschwung einsetzt.

Wie lange dauert ein Konjunkturzyklus?

Ein festes Schema mit einem klar vorgegebenen zeitlichen Ablauf gibt es für den Konjunkturzyklus nicht. Zudem laufen meist verschiedene Wirtschaftsentwicklungen gleichzeitig ab, wodurch mehrere Zyklen parallel stattfinden. Prinzipiell halten Aufschwungphasen jedoch länger an als Abschwungphasen.

Die Dauer von Konjunkturzyklen beläuft sich auf Zeiträume über mehrere Jahre hinweg. Je nachdem welche theoretischen Modelle man zur Beurteilung heranzieht, können es Zeitabschnitte von knapp vier, sechs bis zehn oder sogar 40 bis 60 Jahre sein. Die Dauer einer einzelnen Phase und damit des gesamten Kreislaufs hängt maßgeblich von der angewandten Wirtschafts- und Konjunkturpolitik ab.

In Deutschland bestehen verschiedene Gesetze, um durch ökonomisch wechselhafte Zeiten zu navigieren. Besonders wichtig ist in dem Zug das Stabilitätsgesetz. Ziel dessen ist es, Stabilität des Preisniveaus, hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftliches Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum anzustreben (§1 StabG).

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