Krank im Urlaub: Was tun?

Der Urlaub steht vor der Tür oder du hast ihn gerade gestartet. Und dann das: Ausgerechnet jetzt wirst du krank, was deine Ferienplanung komplett über den Haufen wirft. Was ist nun, wenn man im Urlaub krank wird? Musst du dich einfach damit arrangieren, dass die freien Tage dahin sind? Oder kannst du dich im Urlaub krank melden?

Monster gibt dir Aufschluss darüber, was du tun kannst, wenn du während der wohlverdienten Ferien erkrankst. Außerdem beantworten wir die Frage, warum wir krank im Urlaub werden.

Vorgaben, wenn man im Urlaub krank wird

Was ist, wenn man im Urlaub krank wird? Im Prinzip gilt dasselbe Prinzip wie in Alltag: Wer aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig ist, soll sich zum einen erholen und hat zum anderen ein Recht auf Lohnfortzahlung (§3 EntgFG). Die eingereichten Urlaubstage verfallen dabei jedoch nicht und werden somit auch nicht auf den Jahresurlaub angerechnet (§9 BurlG). Wenn du beispielsweise zehn Tage Urlaub eingereicht hast und davon sieben arbeitsunfähig bist, werden dir diese zurückerstattet.

Wie auch zu jeder anderen Zeit musst du deinem Arbeitgebenden keine Angaben über die Art deiner Krankheit machen, wenn du dich deswegen aus dem Urlaub krank meldest. Die tatsächliche Arbeitsunfähigkeit ist jedoch in dieser Situation maßgeblich. Du solltest zur Einschätzung der Situation bestimmen, ob du arbeiten könntest, wenn du zuhause wärst.

Wenn du im Urlaub krank wirst, gelten im Übrigen etwas strengere Nachweispflichten als zu sonstigen Zeiten. Du musst nämlich nicht nur sofort deinen Arbeitgebenden über deine Krankheit informieren, sondern auch wo du dich aufhältst und direkt ein ärztliches Attest vorlegen (§5 EntgFG). Die Regel, dass die ärztliche Bescheinigung erst ab dem vierten Kalendertag fällig wird, greift hier nicht.

Wie hole ich meinen geplanten Urlaub nach?

Die Dauer deiner Erkrankung im Urlaub wird also nicht auf den Jahresurlaub angerechnet. Du kannst jedoch nicht einfach automatisch deinen aktuell geplanten Urlaub um die Krankheitstage nach hinten verlängern. Das ist nur mit ausdrücklicher Absprache mit dem Arbeitgebenden möglich. Um nun den ins Wasser gefallenen Urlaub nachzuholen, musst du ihn prinzipiell neu einreichen. Arbeitgebende sind in dem Zuge jedoch angehalten, den „Ersatzurlaub“ beim nächsten passenden Zeitpunkt zu gewähren.

Krankheit beim Abbau von Überstunden

Wirst du krank, während du Überstunden abbummelst (offiziell: Freizeitausgleich), greift die genannte Regelung leider nicht. Das heißt, Überstunden werden nicht wieder gutgeschrieben, wie es bei genehmigtem Urlaub der Fall ist.

Was, wenn man vor dem Urlaub krank wird?

Der Urlaub ist in greifbarer Nähe – in ein paar Tagen soll es losgehen. Doch dann erwischt es dich handfest, sodass du dich krankmelden musst. Reicht die voraussichtliche Dauer deiner Erkrankung in deinen Urlaub, stellt sich die Frage, wie diese Situation zu handhaben ist: Zunächst solltest du dich so verhalten, wie du es zu jedem anderen Zeitpunkt tun würdest. Das heißt, du meldest dich bei deinem Arbeitgebenden krank. Da der Urlaub unmittelbar bevor steht, solltest du auch direkt ein Attest vorlegen.

Viel wichtiger ist aber: Darfst du trotz Krankheit in den Urlaub fahren? Als Faustregel gilt jetzt und auch zu jedem anderen Zeitpunkt, dass du sämtliche Aktivitäten vermeiden solltest, die deiner Genesung im Wege stehen könnten. Für deinen Urlaub kann das bedeuten, dass du ihn absagen solltest. Die Anreise (beispielsweise ins Ausland) und die Art des Urlaubs (zum Beispiel ein Aktivurlaub) können mitunter als deiner Gesundheit nicht förderlich betrachtet werden.

Dennoch kann aber auch das Gegenteil gelten: Ein Entspannungsurlaub kann dazu beitragen, dass du schneller wieder auf die Beine kommst. Dafür sollte aber auch die Anreise nicht allzu anstrengend und daher noch akzeptabel sein.

Wichtig ist grundsätzlich, dass du dich mit deinem Arbeitgebenden absprichst und die Situation klärst. Durch Offenheit vermeidest du Konflikte oder Missverständnisse sowie negative Auswirkungen auf dein Beschäftigungsverhältnis. Somit kannst du dich auf deine Genesung konzentrieren und eventuell doch noch einen Teil deines Urlaubs genießen.

Die wichtigsten Schritte, um sich im Urlaub krank zu melden

Du kennst nun die generellen Bedingungen, die bei Krankheit im Urlaub gelten. Es ist eine unschöne Situation, aber keine, die dich Jahresurlaub kostet. Gehen wir daher auf die konkreten Schritte ein, die du unternehmen musst, um dich aus dem Urlaub heraus krank zu melden.

1. Arbeitgebenden informieren:
   Sobald du erkrankt bist und nach der erwähnten Maßgabe arbeitsunfähig bist, solltest du deinen Arbeitsplatz kontaktieren. Welche Form hier bevorzugt ist (Telefon oder E-Mail), bringst du am besten im Voraus bei deinem Vorgesetzten in Erfahrung. Wichtig sind Informationen über den Anfang der Erkrankung und dein aktueller Aufenthaltsort. Kündige im Übrigen an, dass du dich so bald wie möglich ärztlich untersuchen lassen und daraufhin ein Attest einreichen wirst.
2. Arztbesuch:
   Wo auch immer du dich aufhältst, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, der oder die dir eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellt. Hier kann es im Ausland etwas knifflig werden, da dortige Mediziner:innen selten wissen, welche Angaben für deutsche Arbeitgebende essenziell sind. Für das Attest ist nämlich nicht nur der Beginn und voraussichtliche Dauer wichtig, sondern unbedingt auch die Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit. Der Krankheitsgrund gehört aus Datenschutzgründen und aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht auf die Bescheinigung.
3. Einreichen des Attest beim Arbeitgebenden:
   Wenn du den Arztbesuch hinter dich gebracht hast, solltest du idealerweise nicht warten, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einzureichen. Ein vorab abfotografiertes, gut lesbares Foto kann sinnvoll sein, falls du zunächst keine Chance hast, einen Scan in guter Qualität anzufertigen. Je früher dein Arbeitgebender dein Attest erhält, desto eher kann er oder sie die entsprechenden Maßnahmen treffen. Grundsätzlich gilt, die ärztliche Bescheinigung bis spätestens zum vierten Kalendertag beim Arbeitsplatz vorzulegen.

Bad Timing: Warum krank im Urlaub?

Die meisten von uns kennen das: Die Ferien sind eingeläutet, jedoch anstelle im Meer zu plantschen, liegen wir mit Fieber oder einer ausgewachsenen Erkältung im Hotelzimmer. Doch warum sind viele wie auf Knopfdruck krank im Urlaub? Was tun, um diesem unschönen Phänomen vorzubeugen?

Es sei dahingestellt, ob dich nur eine leichte Erschöpfung oder eine Erkältung ereilt oder du so mitgenommen bist, dass du dich im Urlaub krank melden musst. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass viele Arbeitnehmenden in den ersten freien Tagen krank werden. Doch woran liegt das?

Poststress-Syndrom

Wenn du grundsätzlich oder langfristig auf hohem Stressniveau arbeitest, dann können dein Körper und deine Psyche öfter mit Krankheit reagieren, sobald der Stress wegfällt. Dabei „merkt“ dein Körper erst auf dem Weg in die Entspannung, dass seine Energiereserven eigentlich längst aufgebraucht sind. Dein Immunsystem kann sich deshalb zu dem Zeitpunkt mehr schlecht als recht gegen Bakterien oder Viren verteidigen. Vorher musste es funktionieren und arbeitete scheinbar unermüdlich auf Hochtouren. Das Ergebnis: Du bist in Ruhezeiten anfälliger für Krankheiten. Hier können Stressmanagement-Methoden oder flexible Arbeitszeiten erste Ansatzpunkte sein.

Überarbeitung durch zeitweiligen Stress

Wenn du vor deinem wohlverdienten Urlaub noch diverse Aufgaben abarbeiten möchtest, damit du den Kopf möglichst frei hast, steigerst du für kurze Zeit dein Stresslevel. Durch den höheren Stress in der Woche oder den Wochen vor dem Urlaub leerst du folglich deine Energiereserven mehr als zu sonstigen Zeiten. Auch hier realisiert dein Körper erst später, dass er eigentlich erschöpft ist. Dies holt dich in den ersten Tagen des Urlaubs ein.

Neuer Job statt krank im Urlaub – Monster unterstützt deinen Jobwechsel

Tendierst du dazu, ausgerechnet im Urlaub krank zu werden? Das kann ein Anzeichen für übermäßigen Stress sein. Wenn dies für dich ein Grund für einen Jobwechsel ist, kannst du dieses Vorhaben mit einem kostenlosen Jobprofil bei Monster starten. Lade deinen Lebenslauf hoch und bewirb dich auf Jobs, die weniger Anspannung verursachen.