Nach dem Schulabschluss: Studieren mit Fachabitur

Die Berufswahl gehört zu den größten Entscheidungen im Leben. Diese hängt zu einem guten Stück von der schulischen Bildung ab. Hast du eine Fachhochschulreife in der Tasche, stehen dir viele Karrierewege offen. Sie ist zum Beispiel ein guter Ausgangspunkt für eine Berufsausbildung. Studieren mit Fachabitur ist natürlich auch möglich. Dabei stellt sich dir vielleicht die Frage, an welchen Hochschulen du mit diesem Abschluss studieren kannst und wie deine beruflichen Chancen am Ende aussehen.

Monster gibt dir im folgenden Artikel einen Einblick in die Qualifikationen für ein Fachabitur, den Unterschied zur allgemeinen Hochschulreife und was eine fachgebundene Hochschulreife ist. Darüber hinaus erfährst du, wie und wo du mit Fachhochschulreife studieren kannst, und welche Optionen du später bei der Jobsuche hast.

Was ist ein Fachabitur?

Es gibt nicht nur einen einzigen Schulabschluss, der umgangssprachlich als Fachabitur bezeichnet wird. Und auch die Annahme, dass man mit Fachabitur nur an Fachhochschulen (FH) studieren kann, ist nicht ganz richtig. Was genau ist nun das Fachabitur? Wir schauen im Folgenden darauf, welche Qualifikationen dafür notwendig sind, und worin der Unterschied zur allgemeinen Hochschulreife liegt.

(Allgemeine) Fachhochschulreife

Unter Fachabitur verstehen die meisten die allgemeine Fachhochschulreife. Grundsätzlich unterteilt sie sich in einen schulischen und einen berufsbezogenen Teil. Der schulische Bereich besteht aus den Fächern Deutsch, Mathematik, einer Naturwissenschaft, einer Fremdsprache sowie einem Fachschwerpunkt (wie z.B. Wirtschaft) und einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach (wie z.B. Geschichte). Die abschließende Gesamtnote muss mindestens 4,0 sein. Damit du die volle Fachhochschulreife erzielst und studieren kannst, musst du noch einen berufsbezogenen Teil erfüllen. Das absolute Minimum ist ein sechsmonatiges Berufspraktikum.

Es gibt eine ganze Reihe von Wegen, die Fachhochschulreife zu erlangen. Am schnellsten und direktesten erreicht man sie mit dem Abschluss der gymnasialen Oberstufe nach Klasse 12 und einem anschließenden sechsmonatigen Praktikum, das den beruflichen Teil darstellt. Dies ist die Mindestanforderung. Alternativ ist auch eine Berufsausbildung, Berufstätigkeit oder ein Freiwilligendienst zielführend. Ebenso können Schüler:innen mit mittlerer Reife in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und dem Besuch einer Fachschule auf Oberstufenniveau das allgemeine Fachabitur erreichen.

Fachgebundene Hochschulreife

Auch die sogenannte fachgebundene Hochschulreife wird umgangssprachlich häufig als Fachabitur bezeichnet. Kurz gesagt, unterscheidet sie sich vom allgemeinen Fachabitur lediglich durch das Fehlen der zweiten Fremdsprache. Der Fachbezug bei diesem Abschluss wird im Zeugnis angegeben, beispielsweise Wirtschaft oder Technik auf beruflichen Gymnasien.

Das fachgebundene Fachabitur entspricht dann einer Studienberechtigung, mit der Absolvent:innen einerseits eine Universität in den entsprechenden fachbezogenen Fachrichtungen besuchen können. Andererseits ermöglicht es das Studium sämtlicher Fachrichtungen an Fachhochschulen.

Ein klassischer Weg, die fachgebundene Hochschulreife zu erlangen, ist eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung nach der mittleren Reife und der anschließende Besuch einer Fachoberschule. Alternativ ist auch der Weg über ein Berufsgymnasium möglich.

Unterschied von Fachabitur und allgemeiner Hochschulreife

Ein allzu großer Unterschied zwischen dem höchsten (allgemeine Hochschulreife) und zweithöchsten Abschluss (Fachabitur) besteht nicht. Grundsätzlich stehen Abiturient:innen mit allgemeiner Hochschulreife sämtliche Universitäten und Fachhochschulen offen, egal für welchen Studiengang. Mit Fachhochschulreife ist die Auswahl leicht eingeschränkt. Studieren mit Fachabitur ist zwar an allen Fachhochschulen möglich, nicht aber an allen klassischen Universitäten. Letzteres ist dann nur vereinzelt möglich, nämlich sofern man zugelassen wird.

Der deutlichste Unterschied der beiden Abschlüsse zeigt sich im Hinblick auf traditionelle Universitätsstudiengänge wie Jura, Medizin, Kunstgeschichte oder Philosophie. Hierfür ist unbedingt die allgemeine Hochschulreife notwendig.

Studieren mit Fachabitur

Ein Studium mit Fachhochschulreife bietet ein breitgefächertes Angebot. Immerhin gibt es in Deutschland über 200 FHs mit großem Studienangebot. Hinzu kommen unter Umständen noch klassische Universitäten, wenn sie vereinzelt Fachabiturient:innen zulassen. Nachfolgend gehen wir auf die Chancen auf einen Studienplatz und bei der späteren Jobsuche ein.

Bachelorstudium

Mit einer allgemeinen Fachhochschulreife, also dem klassischen Fachabitur, hast du grundsätzlich die freie Wahl, was Studiengänge an FHs anbelangt. Und selbst ein Studium an Universitäten ist vereinzelt möglich. Die größte Herausforderung, einen Studienplatz zu bekommen, liegt dabei vielfach an der Beliebtheit des Fachs. Bei großem Interesse und entsprechendem Andrang wird nämlich auch für ein Bachelorstudium an FHs ein Numerus Clausus (NC), also eine Zulassungsbeschränkung, eingesetzt. Ein gutes Beispiel hierfür ist Betriebswirtschaftslehre.

Das heißt, das Fachabitur allein verschafft dir nicht immer einen Studienplatz. Der Numerus Clausus bezieht sich im Übrigen nicht nur auf deine schulische Abschlussnote, sondern meint sämtliche Zulassungsbeschränkungen, die eine Hochschule als notwendig erachtet, um dem Andrang an Studieninteressierten gerecht werden zu können. Insofern können mitunter auch Eignungsprüfungen oder Praktika als Zulassungskriterium erforderlich sein.

Abseits der Fachbereiche mit großem Zulauf stehen deine Chancen jedoch sehr gut. Das Fachabitur reicht dann als Voraussetzung aus, um das Studium aufzunehmen. Darüber hinaus ist auch ein Fernstudium möglich, bei dem normalerweise kein NC angesetzt wird. Hast du deinen Bachelorabschluss erlangt, kannst du ein Masterstudium anschließen – entweder direkt oder erst später, nachdem du einen Beruf ausgeübt hast. Und selbst eine Promotion an Universitäten ist abhängig von der Promotionsordnung möglich.

Berufschancen

In der Regel gelten Fachhochschulstudiengänge im Gegensatz zum Studium an Universitäten als praxisorientierter. Das liegt zum einen am grundsätzlichen Aufbau des Studiums, bei dem auch ein anwendungsorientierter Schwerpunkt gesetzt wird. Zum anderen gibt es unter den Lehrkräften Dozent:innen aus der freien Wirtschaft. So gehen sie tendenziell wesentlich praktischer an die Wissensvermittlung heran.

Außerdem streben viele FH-Absolvent:innen eher einen Job in der Wirtschaft als in der Forschung oder Wissenschaft an. Dennoch ist auch eine forschende Karriere mit einem Studium an einer Fachhochschule möglich. Um berufliche Chancen weiter auszuloten, kann beispielsweise parallel zum Studium ein Job als Werkstudent sinnvoll sein.

Studieren mit Fachabitur an einer Fachhochschule hat also durchaus seine Vorteile: Der starke Praxisbezug bereitet dich ideal auf die Berufswelt vor. Viele der vermittelten Kenntnisse ermöglichen dir, relativ schnell im ersten Job Fuß zu fassen. Deshalb stehen deine Berufschancen direkt nach dem Abschluss je nach Branche um einiges besser als nach einem Universitätsstudium mit starkem Wissenschaftsbezug.

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