Fließender Einstieg ins Arbeitsleben: Was ist ein Werkstudent?

Es gibt verschiedene Gründe, neben dem Studium zu arbeiten. In den meisten Fällen geht es darum, den Lebensunterhalt zu finanzieren. Vor allem dann, wenn das BAföG nicht ausreicht oder du aufgrund der Einkommenshöhe deiner Eltern keinen Anspruch hast. Die meisten Studierenden greifen dann auf Minijobs zurück – der Klassiker ist der Job in der Gastronomie als Kellner:in oder Barista.
Du kannst aber auch einen anderen Weg einschlagen, und zwar als Werkstudent. Doch was ist ein Werkstudent? Monster erklärt dir im folgenden Artikel, worin sich diese Arbeitsform gegenüber einem Minijob oder einem bezahlten Praktikum unterscheidet und welche Vorteile sich bieten. Außerdem erfährst du relevante Informationen über die Rahmenbedingungen und Einschränkungen sowie darüber, wie viel du verdienen kannst.
Was ist ein Werkstudent: Definition und Rahmenbedingungen
Der Ausdruck Werkstudent kann tatsächlich genau definiert werden. Damit werden alle Vollzeitstudierende an Universitäten oder Fachhochschulen (FH) bezeichnet, die neben dem Studium einer Beschäftigung nachgehen. Diese geht über eine geringfügige Beschäftigung (Minijob auf 520-Euro-Basis) hinaus und kann aber auch eine selbstständige Arbeit sein.
Wichtig für die Werkstudententätigkeit ist eine Begrenzung der Wochenarbeitszeit von maximal zwanzig Stunden während des Semesters, also Arbeit in Teilzeit. In der vorlesungsfreien Zeit dürfen die Wochenstunden auch über zwanzig hinausgehen. Es gilt jedoch noch eine Einschränkung: die 26-Wochen-Regelung. Diese besagt, dass du innerhalb eines Jahres (wichtig: nicht Kalenderjahr!) insgesamt höchstens 26 Wochen über die genannte Grenze von zwanzig Wochenstunden kommen darfst.
Darüber hinaus besteht eine Versicherungspflicht in der Rentenversicherung. Von der Arbeitslosen- und Pflegeversicherung bist du jedoch befreit. In Bezug auf die Krankenversicherung musst du dich erst ab einer bestimmten Grenze selbst versichern (§6 Abs. 1 Nr. 3 SGB V und §27 Abs. 5 SGB III).
Was die inhaltliche Seite der ausgeübten Tätigkeit angeht, muss diese nicht zwangsläufig thematische Relevanz zum Studium aufweisen. Es ist aber sicherlich von Vorteil. Es geht unterm Strich um eine Form von Qualifizierung, also ein Erwerb von Fähigkeiten, weswegen sich ein Werkstudentenjob deutlich von einem sonstigen Studentenjob unterscheidet.
Mögliches Gehalt als Werkstudent
Das Gehalt als Werkstudent kann theoretisch dem von regulären Arbeitnehmenden entsprechen. Allerdings musst du immer die maximalen Wochenstunden berücksichtigen, um nicht als Arbeitnehmer:in voll sozialversicherungspflichtig zu werden. Außerdem musst du deine Einkommensgrenze beachten, wenn du BAföG beziehst. Grundsätzlich kannst du jedoch auf jeden Fall mit dem Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde (Stand: Oktober 2022) rechnen.
Arbeitest du während des laufenden Semesters zwanzig Stunden pro Woche, kommst du auf ein monatliches Bruttogehalt von 960 Euro. Das ergibt folglich 11.520 Euro brutto im Jahr. Erhöhst du deine Arbeitszeit während der Semesterferien auf vierzig Stunden pro Woche und reizt die 26-Wochen-Regelung maximal aus, kannst du so bis zu 18.720 Euro brutto im Jahr verdienen.
Je nach Unternehmen und Arbeitsstelle wird mitunter auch über dem Mindeststundenlohn bezahlt. In der Regel geht es bis maximal 15 Euro, was ein Monatsbrutto im Semester bis zu 1.200 Euro und bis zu 2.400 Euro in den Semesterferien ausmacht. So kann dein Gehalt im Wechsel von zwanzig und vierzig Wochenstunden insgesamt bis zu 23.400 Euro brutto im Jahr betragen.
Vorteile eines Jobs als Werkstudent
Wenn für dich nicht nur wichtig ist, während des Studiums irgendwie Geld dazuzuverdienen, dann kann ein Werkstudentenjob genau das Richtige für dich sein. Immerhin sprechen eine Reihe Aspekte dafür:
- Finanzierung des Studiums:
In der Regel verdienst du mehr als mit einer geringfügigen Beschäftigung. Gerade die Option, in den Semesterferien mehr Stunden arbeiten zu dürfen, ermöglicht es dir, deinen Lebensunterhalt während des Studiums zu sichern. Dies ist besonders auch für Studierende interessant, die kein BAföG beantragen können oder möchten. - Klare Zeitvorgaben für den Job:
Durch die Begrenzung auf zwanzig Wochenarbeitsstunden während des Semesters kannst du dich angemessen deinem Studium widmen. Viele Unternehmen bieten ihren Student:innen oft auch eine flexible Einteilung der zwanzig Wochenstunden an, sodass dir die Vereinbarkeit mit dem Studium erleichtert wird. Durch die mögliche Anhebung auf Vollzeit in den Semesterferien kannst du zudem entsprechend mehr verdienen. - Einzahlung in die Rentenversicherung:
Da du bei einem Werkstudentenjob aktiv in die Rentenversicherung einzahlst, sorgst du schon frühzeitig für einen höheren Rentenbezug. - Erfahrung sammeln:
Sicherlich sorgt auch ein Nebenjob oder ein Praktikum für eine gewisse Berufserfahrung. Allerdings bist du als Werkstudent eher in betriebliche Abläufe eingebunden – weitaus mehr als bei einem (bezahlten) Praktikum und fachgebundener als bei einem klassischen Nebenjob, der primär dazu dient, den Lebensunterhalt zu finanzieren. So kannst du nach dem Studium bei Bewerbungen bereits berufliche Erfahrung vorweisen. - Weichen für die Zukunft:
Mit einem Werkstudentenjob kannst du neben dem Studium womöglich bereits die Weichen für deine berufliche Zukunft stellen. Hat der Job direkte oder auch indirekte Überschneidungen mit deinem Studienfach, und sucht das Unternehmen neue Mitarbeiter:innen, so kannst du im Idealfall eine Arbeitsstelle an Land ziehen. So steht dir nach dem Abschluss keine Jobsuche bevor.
Jobsuche und Bewerbung
Es ist gar nicht so schwierig, einen passenden Job als Werkstudent zu bekommen. Auch gibt es eine stattliche Anzahl an Stellen. Obwohl an sich kein Bezug zu deinem Studiengang vorhanden sein muss, so setzen die meisten Unternehmen tatsächlich dennoch eine gewisse Nähe zur Fachrichtung voraus. Dies ist jedoch eher ein Vorteil als ein Nachteil, für dich und auch für das Unternehmen. Immerhin bist du grundlegend mit dem Thema der Tätigkeit vertraut, sodass Arbeitgebende weniger Einarbeitung vornehmen müssen als bei fachfremden Mitarbeitenden.
Was die Bewerbung angeht, solltest du im Grundsatz alle Bewerbungsregeln anwenden, die du auch bei einer Vollzeit- oder Teilzeitarbeitsstelle anwenden würdest. Wichtigste Faustregel: Beziehe dich konkret auf die Stellenausschreibung. Bewerbungsunterlagen „vom Fließband“ erkennt jede:r gute Recruiter:in und wird dich schnell aus dem Bewerberpool entfernen. Formuliere also ein individuelles Anschreiben und erstelle deinen Lebenslauf so, dass er alle relevanten Fähigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen hervorhebt.
Monster bietet dir als Hilfestellung etliche Ressourcen, mit denen du die perfekte Bewerbung erstellen kannst. Dazu gehören branchen- und jobspezifische Mustervorlagen für Lebensläufe und Anschreiben. Außerdem findest du Tipps für das Vorstellungsgespräch, mit denen du dich im besten Licht präsentieren kannst.
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