Versagensangst: Wie wir die Angst vor Versagen im Beruf effektiv bekämpfen

Nicht immer ist der berufliche Alltag ein Zuckerschlecken. Um in unseren Jobs zu performen und eigene sowie fremde Erwartungen zu erfüllen, stehen wir täglichen Herausforderungen gegenüber. Kein Wunder, dass da die Angst vor dem Versagen nicht weit ist. Für manche ist diese Versagensangst sogar eine stete Begleitung. Aber woher kommen Versagensängste überhaupt? Wir fragen uns: „Was tun gegen Versagensangst?“ Diese Frage klären wir im folgenden Artikel und geben dir Praxistipps für den Berufsalltag an die Hand.

Woher kommen Versagensängste?

Blickt man auf die Geschichte des Menschen zurück, ist Versagensangst wohl im Zuge dessen entstanden, dass wir uns für das Überleben gegen alle Widrigkeiten durchsetzen mussten. Hier zu scheitern, endete im schlimmsten Falle mit dem Tod. Daher ist die Angst vor dem Versagen zu einem großen Teil evolutionär bedingt. Ängste äußern sich jedoch nicht nur, wenn es um die Themen Gesundheit und Wohlstand geht. Sie finden auch im beruflichen Leben statt.

Doch woher kommen Versagensängste im Berufsalltag und wie zeigen sie sich? Erfolg im Beruf ist ein wichtiger Faktor, um sich im sozialen Zusammenleben zu beweisen. Karriere und Gehalt gehen mit Ansehen und Anerkennung einher. Viele empfinden daher einen sozialen Druck, im Beruf abliefern zu müssen. Sie haben Furcht davor, negativ von anderen beurteilt zu werden oder sich zu blamieren.

Wie reagieren wir bei Versagensängsten?

Beim Thema Scheitern kommen Bedenken unter anderem von einem verminderten Selbstwertgefühl. Einige befürchten, für inkompetent gehalten zu werden, wenn sie eine ihnen gestellte Aufgabe nicht zur vollsten Zufriedenheit erledigen. Andere zweifeln ihre eigenen Fähigkeiten an und scheuen sich daher vor Konflikten sowie schwierigen Situationen.

Viele Arbeitnehmende weigern sich daher regelrecht, neue Herausforderungen anzunehmen und vermeiden Momente, in denen sie versagen könnten. Statt die Konfrontation zu suchen, prokrastinieren sie lieber, verschieben und flüchten. Diese Reaktionen entstehen aus dem Wunsch, sich selbst vor Enttäuschungen zu schützen.

Denn: Wer sich selbst zu hohe Erwartungen steckt, scheitert eher. Die Angst vor dem Versagen entstammt so oft auch aus einem ungesunden Perfektionismusgedanken heraus. Das wiederum resultiert in dem Versuch, jeglichen Risiken aus dem Weg zu gehen – auch wenn diese bei einem guten Ausgang großen Erfolg versprechen.

Wie äußert sich die Angst vor dem Versagen?

Auch wenn wir die Frage: „Woher kommen Versagensängste?“ wissenschaftlich beantworten können, sind wir nicht vor den körperlichen Reaktionen gefeit, wenn es um die Angst vor dem Versagen geht. Körperliche Symptome wie Herzrasen, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Probleme und Schweißausbrüche gehen einher mit Konzentrationsproblemen, Nervosität und Schlafstörungen.

Alle Gefühle, die mit Angststress einhergehen, sind nicht zu unterschätzen. Im schlimmsten Fall endet die Furcht vor dem Scheitern in Lähmungserscheinungen, dem Griff zu Genussmitteln als Ablenkung oder Burnout. Daher ist es wichtig, dass wir schnell gegen das Angstgefühl vorgehen, damit es sich nicht zu einem gesundheitlichen Problem entwickelt.

Was tun gegen Versagensangst?

Es gibt einige nützliche Tipps, wie du dich persönlich gegen die Angst vor dem Versagen wappnest. Zu ihnen zählen:

  • Konfrontieren, statt zu vermeiden
  • Das Ergebnis rekonstruieren
  • Die Sichtweise verändern
  • Sich realistische Ziele setzen
  • Die Perspektive wechseln
  • Sich Hilfe suchen

Konfrontieren, statt zu vermeiden

Vermeiden heißt, dem Unbekannten kurzfristig aus dem Weg zu gehen. Gibst du deinen Kolleg:innen den unbeliebten Teil deiner To Do-Liste mag sich das zunächst gut anfühlen, denn der unmittelbare Stress ist weg. Langfristig jedoch bleibt die Angst. Daher ist es wichtig, dich ungewohnten Situationen zu stellen. Nur durch Erfolg gewinnen wir an Selbstvertrauen und lernen, dass sich die Angst vor dem Versagen mit positiven Erfahrungen verringert.

Das Endergebnis rekonstruieren

Überkommt dich das nächste Mal eine Beklemmung und du fragst dich: „Was tun gegen Versagensangst?“, dann nimm dir vielleicht diesen Tipp zur Hilfe: Spiele die „Worst-Case-Szenarios“ des Endergebnisses einer Situation mal bis zum Ende im Kopf durch. Was kann schlimmstenfalls passieren? Bestimmt ist das Resultat deines Versagens nicht so schlimm, wie du es dir vorher ausgemalt hast. Und falls dir doch mal ein Fauxpas passiert, denke immer daran: Fehler machen ist menschlich.

Niemand ist bisher die Karriereleiter bis ganz nach oben geklettert, ohne sich ab und zu mal zu irren. Die Reaktion auf dein Versagen wird statt Ablehnung oder Häme viel eher Verständnis und konstruktives Feedback sein. Und daraus kannst du wiederum lernen und wachsen. Auch das wirkt Versagensangst entgegen.

Verändere deine Sichtweise

Denke nicht nur über die negativen Auswirkungen des Scheiterns nach. Konzentriere dich vielmehr darauf, wie sich der Erfolg anfühlt, wenn du eine Aufgabe meisterst, ein Projekt abschließt oder eine Konfliktsituation löst. Mit einem positiven Mindset überlistest du dein Gehirn und begibst dich aus der Angstsituation heraus.

Rational kannst du dann realistischer abwägen, welche Risiken eine Situation tatsächlich mit sich bringt und welche erfolgsversprechenden Aspekte du bei der Betrachtung bisher übersehen hast. Siehe deine Entwicklung in einer Lernkurve und versuche dich darauf zu besinnen, was du bisher an Know-how sowie Erfahrung gewonnen hast, wenn du dich getraut hast, Herausforderungen anzunehmen.

Setze dir realistische Ziele

Angst und Stress vermeidest du am besten durch realistische Ziele. Perfektionismus treibt uns oftmals dazu, uns zu hohe Ziele zu setzen. Brichst du dagegen große Projekte oder unüberschaubare Aufträge in kleine Teile auf, schrumpft eine große Last in sich zusammen. Setze dir Zwischenziele, strukturiere dich und verschaffe dir einen kontrollierten Überblick. Dann kannst du dich in kleinen Schritten fortbewegen.

Wechsle die Perspektive

Frage dich, wie du reagierst, wenn eine Kollegin oder ein Kollege einen Fehler macht. Du zeigst Verständnis? Da geht es dir wie den meisten deiner Mitmenschen. Da viele von uns die Situation kennen, einen Fehler zu machen oder sich Versagen einzugestehen, sind sie oftmals auch großzügig mit dem Scheitern ihrer Gegenüber. Versuche daher, dich öfter mal aus der Perspektive deiner Kolleg:innen zu sehen und vielleicht etwas großzügiger mit deinen Schwächen umzugehen.

Suche dir Hilfe

Falls alle Tipps nicht helfen, suche dir Unterstützung. Das kann in Form einer Führungskraft sein oder durch einen Kollegen bzw. eine Kollegin. Sie kennen dein Arbeitsumfeld sowie deine Stärken und können dir eventuell Mut zusprechen. Es hilft, deine Ängste zu äußern und eine Außenperspektive zu bekommen. Außerhalb des beruflichen Raumes kommen deshalb auch Familie und Freunde als Motivator:innen infrage. Und falls das alles nicht hilft, scheue dich auch nicht davor, professionelle Hilfe in Form eines Therapeuten bzw. einer Therapeutin zu suchen.

Monster hat die besten Tipps gegen Versagensangst

Die Angst vor dem Versagen kann uns lähmen. Dann sind wir weniger produktiv, obwohl wir die richtigen Fähigkeiten für den Job mitbringen. In diesem Artikel haben wir dir deshalb Tipps an die Hand gegeben, wie du mit Versagensangst umgehen kannst. Dazu zählt auch die passende Unterstützung. Diese erhältst du unter anderem durch ein gutes Arbeitsumfeld und die richtigen Arbeitgeber:innen. Die findest du jetzt mit einem kostenlosen Nutzerprofil bei Monster. Einfach Lebenslauf hochladen und schon können dich Personalverantwortliche kontaktieren.