5 Tipps für erfolgreiches Recruiting im Gesundheitswesen
Wenn Sie ein Krankenhaus, Klinik, Spital oder eine Heilanstalt leiten, müssen Sie höchstwahrscheinlich Personal einstellen. Das Recruiting im Gesundheitswesen, insbesondere für hochqualifizierte Positionen, befindet sich seit Jahren an einem Krisenpunkt.
Es kann besonders herausfordernd sein, qualifizierte Kandidat:innen in ländlichen und unterversorgten Gemeinden zu finden, und in einigen Bereichen des Gesundheitswesens, wie in Pflegeeinrichtungen und in der Langzeitpflege, ist eine anhaltende Unterbesetzung zur Norm geworden.
Aber es gibt Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihre Recruiting-Bemühungen im Gesundheitswesen zu verbessern. Die folgenden fünf Tipps helfen Ihnen, besser geeignete Kandidat:innen anzuziehen und die Mitarbeiterbindung zu verbessern.
1. Schreiben und Veröffentlichen Sie aussagekräftigere Stellenanzeigen
Wenn Ihre aktuellen Stellenanzeigen nicht genug qualifizierte Bewerber:innen für offene Stellen anziehen, sollten Sie Ihre Jobbeschreibungen unternehmensweit überarbeiten. In der Regel neigen Personalverantwortliche dazu, alte Vorlagen beizubehalten und neue Aufgaben und gewünschte Qualifikationen hinzuzufügen, ohne veraltete Teile der Stellenbeschreibungen zu eliminieren. Dadurch werden die Beschreibungen überladen und abschreckend. Dies wiederum führt dazu, dass sie qualifizierte Kandidat:innen davon abhalten, sich zu bewerben, wenn sie nur einige, aber nicht alle der aufgeführten Qualifikationen erfüllen.
Um dieses Hindernis zu überwinden, betrachten Sie jede Stellenbeschreibung mit frischen Augen und arbeiten Sie mit den Abteilungsleitenden zusammen, um veraltete Aufgaben und Anforderungen zu entfernen. Heben Sie die Aspekte Ihrer Unternehmenskultur hervor, die für die besten Talente von heute besonders attraktiv sind, wie etwa Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung und das Engagement für Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion (DEI).
Verwenden Sie frisch überarbeitete, klare und zielgerichtete Stellenbeschreibungen, die die besten Aspekte Ihres Arbeitsplatzes betonen. Dies sollte Ihre Recruiting-Strategien optimieren und Ihren Bewerber:innenpool vergrößern, insbesondere wenn Sie die Anzeigen sowohl auf allgemeinen Jobbörsen als auch in branchenspezifischen Verbänden und Publikationen posten.
2. Investieren Sie in automatisierte Recruiting-Lösungen
Durch den Einsatz von Bewerbermanagement-Systemen (ATS) und anderen Recruiting-Softwarelösungen können Sie sich wiederholende Aufgaben automatisieren und wertvolle Zeit freisetzen. Dadurch können Sie sich auf wirksamere Recruiting-Initiativen konzentrieren, wie zum Beispiel die Suche nach Kandidat:innen und die Kontaktaufnahme mit Branchenverbänden und Ausbildungsprogrammen.
Mit skalierbaren Recruiting-Lösungen, einschließlich Chatbots und Künstlicher Intelligenz (KI), können Sie eine Vielzahl von Recruiting-Aufgaben automatisieren, darunter:
- Lebensläufe filtern nach bestimmten Kriterien oder Skills
- Suche nach Kandidat:innen auf Jobbörsen
- Ansprache von Kandidat:innen
- Durchführung von Skills-Tests und Bewertungen
- Vorbereitung und Planung von Interviews
- Verwaltung von Onboarding-Papieren.
3. Bieten Sie wettbewerbsfähige Vergütung und Sozialleistungen an
In einem wettbewerbsintensiven Sektor wie dem Gesundheitswesen ist es entscheidend, ein wettbewerbsfähiges Gehalt und ein attraktives Sozialleistungspaket anzubieten. Ein automatisiertes Gehaltsinstrument, dass es Ihnen ermöglicht, die durchschnittlichen Gehälter basierend auf Jobtitel und geografischer Region zu berechnen, kann Ihnen helfen, geeignete Vergütungsbereiche abzuschätzen. Zudem liefert die Bundesagentur für Arbeit die durchschnittlichen Gehälter für eine Vielzahl von Berufen.
Andere Leistungen und Anreize, die Ihre Recruiting- und Bindungsbemühungen im Gesundheitswesen verbessern können, umfassen:
- Kranken-, Zahn-, Augen-, Lebens- und Berufshaftpflichtversicherung
- Rückerstattung von Studiengebühren und Freizeit für kontinuierliche Weiterbildung
- Altersvorsorgeleistungen
- Sabbaticals und bezahlte Freizeit für Forschung, Ausbildung oder ehrenamtliche Tätigkeiten
- Boni für langfristige Betriebszugehörigkeiten
- Weitere Anreize (insbesondere für ländliche und unterversorgte Gebiete)
Wenn Sie in einer ländlichen oder unterversorgten Gemeinde ansässig sind, insbesondere wenn Sie für Positionen mit hohem Ausbildungsniveau rekrutieren, sollten Sie in Erwägung ziehen, folgende Vorteile in Ihr Angebot aufzunehmen:
- Unterstützung für Studienkredite
- Niedrigzins-Hypothekendarlehen
- Umzugskosten
- Kosten für die Einrichtung einer Praxis
- Unterstützung bei der Jobsuche für den Ehepartner
- Unterstützung bei der Suche nach Kinderbetreuung und Kinderbetreuungszuschüssen
4. Implementieren Sie Best Practices für Interviews
Anstatt sich auf einen einzelnen Hiring Manager zu verlassen, um den Interviewprozess und die Einstellungsentscheidungen zu treffen, können Sie Ihre Bindungsraten verbessern, indem Sie ein Einstellungskomitee einsetzen.
Ideal ist es, wenn das Komitee aus einer Person aus der Personalabteilung, der direkten Führungskraft, an die der/die neue Mitarbeiter:in berichten wird, einem/einer Kolleg:in aus der gleichen Abteilung sowie einer Person aus einer benachbarten Abteilung besteht, die voraussichtlich eng mit der neuen Mitarbeiter:in zusammenarbeiten wird.
Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten des Komitees bei jedem Interview anwesend sein können und vorab Zeit haben, den Lebenslauf und andere Materialien der Kandidat:innen zu lesen.
Bestimmen Sie im Voraus Themen und Reihenfolge der Fragen und stellen Sie sicher, dass eine Mischung aus prozessbezogenen und verhaltensbezogenen Fragen eingesetzt wird, um sowohl technische als auch zwischenmenschliche Fähigkeiten der Kandidat:innen zu testen. Reduzieren Sie Small Talk und stellen Sie sicher, dass bei jedem Interview die gleichen Fragen gestellt werden, um unbeabsichtigte Vorurteile zu vermeiden.
Bestimmen Sie im Voraus einen Bewertungsprozess und lassen Sie alle Mitglieder des Einstellungskomitees Notizen machen und die Leistung der Kandidat:innen während des Interviews bewerten. Wenn möglich, sollte eine kurze Nachbesprechung stattfinden, um die Eindrücke nach jedem Interview zu diskutieren, während diese noch frisch sind.
5. Verbessern Sie Ihr Recruiting durch gezielte Ansprache und eine starke Arbeitgebermarke
Stellen Sie sich vor, wie viel Zeit und Geld Sie sparen könnten, wenn Sie nicht aktiv Kandidat:innen für Ihre offenen Stellen gewinnen müssten, sondern stattdessen kontinuierlich Bewerber:innen anziehen würden, weil Ihr Unternehmen als Top-Arbeitgeber im Gesundheitswesen bekannt ist.
Eine der effektivsten Methoden zur Verbesserung Ihres Rufs besteht darin, ein internes Recruiting- und Bindungskomitee einzurichten. Dieses sollte sich aus Vertreter:innen der Personalabteilung sowie Mitarbeitenden aus besonders stark vom Personalmangel betroffenen Abteilungen zusammensetzen. Ihre Aufgabe: Kolleg:innen befragen, um die größten Belastungspunkte im Arbeitsalltag zu identifizieren – und Lösungen erarbeiten.
Brauchen Ihre Mitarbeiter:innen flexiblere Arbeitszeiten? Kündigen sie zugunsten eines Wettbewerbers mit besserem Krankenversicherungsschutz? Sobald Sie diese Ursachen kennen, können Sie Führungsstil, Unternehmensrichtlinien und Vergütungssysteme gezielt anpassen. Kommunizieren Sie diese Veränderungen klar in Ihren Stellenausschreibungen und auf Recruiting-Plattformen – das stärkt Ihre Arbeitgebermarke und hilft Ihnen, qualifizierte Fachkräfte im Gesundheitswesen langfristig zu gewinnen.
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