Generation Z im Handwerk: So gewinnen Sie junge Talente für Ihren Betrieb

Es ist kein Geheimnis, dass Berufe im Bereich Sanitärtechnik, Schweißtechnik, Tischlerei oder Kfz-Reparatur dringend Nachwuchs benötigen – besonders jetzt, da die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen werden. Während die Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, ist die Zahl der aktiven Fachkräfte deutlich zurückgegangen: Zwischen 2007 und 2022 sank die Zahl der vollzeitbeschäftigten Facharbeiter:innen laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um rund 16 %. Setzt sich dieser Trend fort, könnten in Deutschland bis 2030 über zwei Millionen Handwerksstellen unbesetzt bleiben.
Eine vielversprechende Lösung gegen den Fachkräftemangel im Handwerk? Die Generation Z für Ausbildungsberufe der Zukunft begeistern. Diese Generation – geboren zwischen 1995 und 2009 – ist die jüngste Gruppe am Arbeitsmarkt und wird in den kommenden zehn Jahren zur größten Generation auf dem deutschen Arbeitsmarkt heranwachsen.
Schon jetzt zeigt sie ein wachsendes Interesse an praktischen Berufen mit Zukunft: Die Zahl der Einschreibungen in beruflich ausgerichteten Bildungsgängen an deutschen Berufsschulen und Fachschulen stieg laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zuletzt deutlich an.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie als Arbeitgeber:in gezielt mit dieser jungen Zielgruppe kommunizieren und sie für eine Karriere im Handwerk gewinnen können.
Transparenz beim Gehalt: Was Generation Z wirklich erwartet
Die Generation Z ist jung, aber ambitioniert – insbesondere, wenn es ums Einkommen geht. Laut einer aktuellen Umfrage von Statista zur Arbeitskultur der Generation Z streben junge Berufseinsteiger:innen ein Durchschnittsgehalt von rund 70.000 € an, um sich finanziell abgesichert zu fühlen – deutlich mehr als die Generationen davor.
Kein Wunder also, dass laut einer Studie von Monster Deutschland zum Berufseinstieg rund 59 % der Absolvent:innen das Gehalt als wichtigsten Entscheidungsfaktor bei ihrem ersten Job nennen. Klassische Karrierepfade über ein vierjähriges BWL-Studium versprechen zwar hohe Einstiegsgehälter, gehen jedoch oft mit hohen Studienkosten und langen Ausbildungszeiten einher.
Hier bieten Generation Z und Handwerksberufe eine echte Alternative: Viele Ausbildungsberufe ermöglichen einen schnelleren Berufseinstieg mit vergleichsweise geringem Schuldenrisiko – und das bei attraktiven Gehältern. So verdienen beispielsweise neue Fachkräfte im Baugewerbe laut Bundesagentur für Arbeit mittlerweile oft mehr als Berufseinsteiger:innen im kaufmännischen Bereich.
Der anhaltende Fachkräftemangel im Handwerk führt zu steigenden Löhnen in vielen Gewerken, teilweise sogar über das Niveau klassischer Büroberufe hinaus. Um die Attraktivität von Handwerksberufen zu erhöhen, sollten Unternehmen transparent über Gehälter und Zusatzleistungen informieren – insbesondere dort, wo sich die Generation Z aufhält, etwa in sozialen Netzwerken und auf karriereorientierten Plattformen.
Unsere Empfehlung:
- Nennen Sie in Stellenanzeigen stets den Lohnrahmen oder Stundensatz.
- Erwähnen Sie zusätzlich Vorteile wie betriebliche Altersvorsorge, Bonuszahlungen, bezahlte Überstunden oder Entwicklungsmöglichkeiten – denn genau das erwartet der Nachwuchs im Handwerk heute.
Work-Life-Balance im Handwerk gezielt hervorheben
Die Generation Z und Handwerksberufe passen besser zusammen, als viele denken – besonders, wenn es um das Thema Work-Life-Balance im Handwerk geht. Anders als frühere Generationen hat die Gen Z eine klare Vorstellung davon, wann und wo sie arbeiten möchte.
Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die die Erwerbsbeteiligung und Arbeitsbedingungen junger Menschen in Deutschland untersucht, legen viele junge Berufseinsteiger:innen großen Wert auf flexible Arbeitszeiten und eine gute Vereinbarkeit von Beruf und. Traditionelle 9-to-5-Jobs und starre Bürozeiten wirken für viele aus der Generation Z veraltet und wenig attraktiv.
Was die Gen Z wirklich sucht: Flexibilität, Zeit für Familie, Freund:innen und persönliche Projekte. Für jede:n zweite:n Befragte:n steht laut dem Monster Insights–Report die Work-Life-Balance an erster Stelle, noch vor Gehalt oder Karrieremöglichkeiten.
Und genau hier kann das Handwerk punkten: Viele Ausbildungsberufe der Zukunft bieten die Möglichkeit, sich die Zeit flexibel einzuteilen – etwa durch Früh- oder Spätschichten, Wochenendmodelle oder rotierende Einsatzpläne. In zahlreichen Betrieben gehört das längst zum Alltag. So berichten etwa Unternehmen aus der SHK-Branche (Sanitär, Heizung, Klima), dass sich pPraktische Berufe mit Zukunft wie Anlagenmechaniker:in oder Elektroniker:in durch flexible Arbeitszeiten und eigenverantwortliches Arbeiten auszeichnen.
In vielen Handwerksbetrieben werden flexible Schichtmodelle und Rufbereitschaftssysteme eingesetzt, die den Fachkräften mehr Kontrolle über ihre Arbeitszeiten ermöglichen. Gerade für die Generation Z am Arbeitsmarkt spielt neben dem Gehalt auch die Lebensqualität außerhalb des Berufs eine wichtige Rolle. Diese Flexibilität kann ein entscheidender Faktor sein, um junge Talente für Handwerksberufe zu gewinnen und langfristig zu binden.
Arbeitgeber:innen, die diese Arbeitskultur der Generation Z ernst nehmen und entsprechende Angebote offensiv kommunizieren, verbessern nicht nur ihre Attraktivität von Handwerksberufen, sondern steigern auch ihre Chancen, engagierten Nachwuchs im Handwerk zu gewinnen.
Karriere im Handwerk sichtbar machen – online wie offline
Generation Z und Handwerksberufe – das wird vor allem dann zur Erfolgsgeschichte, wenn junge Talente im Handwerk klare Perspektiven für Karriere und Weiterentwicklung sehen. Denn für die Gen Z ist Jobsicherheit ein zentrales Thema. In Zeiten von Schlagzeilen über Massenentlassungen – insbesondere in der Tech-Branche – wünschen sich viele Berufseinsteiger:innen vor allem eines: Stabilität, Entwicklungsmöglichkeiten und praxisnahe Lernformate.
Laut einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) suchen junge Menschen gezielt nach Betrieben, die praktische Berufe mit Zukunft mit zukunftssicheren Entwicklungspfaden verbinden – etwa durch berufsbegleitende Schulungen, Zertifikatskurse oder Programme zur betrieblichen Weiterbildung. Auch Job Shadowing, der klassische “Blick über die Schulter”, oder Einblicke in den Arbeitsalltag vor der Ausbildung können entscheidend sein, um die Attraktivität von Handwerksberufen zu steigern.
Handwerksunternehmen sollten die vielfältigen Möglichkeiten zur Spezialisierung, beruflichen Weiterentwicklung und Selbstständigkeit hervorheben. Besonders im Vergleich zu unsicheren Arbeitsplätzen in der Technologiebranche bieten Handwerksberufe klare Vorteile, wie stabile Beschäftigungsverhältnisse und langfristige Karriereperspektiven. Diese Aspekte sind für die Generation Z am Arbeitsmarkt besonders attraktiv.
Ein erfolgreicher Ansatz: Workshops oder Praxistage, bei denen Schüler:innen oder Studienaussteiger:innen einen Tag lang mitarbeiten dürfen – ganz ohne Verpflichtung, aber mit echtem Einblick in einen Ausbildungsberuf der Zukunft.
Gleichzeitig lohnt es sich, Praktika, Schülerpraktika und bezahlte Ausbildungsstellen frühzeitig zu bewerben – besonders über digitale Kanäle.
Generation Z auf Social Media abholen
Die Generation Z am Arbeitsmarkt ist die erste wirklich digital aufgewachsene Generation – sie bewegt sich ganz selbstverständlich auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube. Und genau dort entsteht eine neue Form der Berufsorientierung: Videos unter dem Hashtag #bluecollar wurden allein in den ersten vier Monaten 2024 weltweit über 500.000-mal gepostet – ein Anstieg von 64 % im Vergleich zum Vorjahr.
Viele junge Handwerker:innen nutzen Social Media inzwischen gezielt, um ihren Berufsalltag zu zeigen – von der Installation einer Solaranlage bis zur Ausbildung als Anlagenmechaniker:in oder Elektroniker:in. Arbeitgeber:innen, die hier präsent sind, treffen den Nerv der Zeit.
„Betriebe sollten kurze Videos, Tutorials oder Einblicke in den Arbeitsalltag posten, um die Berufliche Ausbildung in Deutschland nahbar und modern zu präsentieren“, sagt eine Social-Recruiting-Expertin von Monster. Auch Inhalte zur Unternehmenskultur, Teamarbeit oder dem sozialen Engagement kommen bei der Gen Z gut an und stärken die Arbeitgebermarke im Handwerk.
Sinnstiftende Arbeit als Teil der Arbeitgebermarke kommunizieren
Generation Z und Handwerksberufe – das passt auch deshalb so gut zusammen, weil viele junge Menschen etwas bewegen wollen. Sinnstiftende Arbeit, gesellschaftliche Verantwortung und ein direkt sichtbarer Beitrag zum Gemeinwohl spielen dabei eine wichtige Rolle. Egal ob es darum geht, einer älteren Person in einem kalten Winter die Heizung zu reparieren oder ein liegengebliebenes Auto wieder flottzumachen – die Gen Z möchte wissen, dass ihre Arbeit einen Unterschied macht.
Studien zeigen, dass für viele Beschäftigte im Handwerk der Sinn und die Wertschätzung ihrer Arbeit eine bedeutende Rolle für das persönliche Wohlbefinden spielen.
Im Handwerk zeigt sich der Erfolg der eigenen Arbeit oft unmittelbar – etwa durch zufriedene Kunden oder dankbare Familien. Im Gegensatz dazu kann es in Bürojobs länger dauern, bis man die Auswirkungen der eigenen Tätigkeit sieht, und der direkte Kontakt zu den Menschen, denen man hilft, fehlt häufig.
Unternehmen sollten deshalb gezielt aufzeigen, welche positiven Auswirkungen ihre Arbeit hat – etwa durch Erfahrungsberichte junger Mitarbeitender, Kundenfeedback oder Storytelling auf der Karriereseite. Die Arbeitgebermarke im Handwerk kann durch diese echten Geschichten enorm an Authentizität und Strahlkraft gewinnen.
Frühzeitig in Schulen präsent sein
Neben Social Media sind auch Schulen und Berufskollegs wichtige Orte, um mit der Generation Z für den späteren Arbeitsmarkt in Kontakt zu treten. Ob Berufsmessen, Kooperationen mit Schulen oder Infoveranstaltungen: Arbeitgeber:innen können hier frühzeitig zeigen, welche Chancen eine Ausbildung im Handwerk bietet – inklusive Work-Life-Balance, sicherem Einkommen und sinnstiftender Arbeit.
Ein weiterer Vorteil: Durch Partnerschaften mit Schulen lassen sich gezielt Fachkräftelücken schließen, indem Jugendliche schon während ihrer Schullaufbahn berufliche Orientierung bekommen und relevante Grundkompetenzen entwickeln.
Jetzt Generation Z im Handwerk gezielt ansprechen
Die Generation Z und Handwerksberufe sind eine vielversprechende Kombination – und zugleich ein Schlüssel zur Lösung aktueller Personalengpässe. Wer heute junge Talente gewinnen will, sollte die Bedürfnisse dieser Generation verstehen und gezielt ansprechen: mit Flexibilität, Entwicklungsperspektiven, digitaler Präsenz und Sinnhaftigkeit.
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