Social Recruiting und Active Sourcing für nachhaltige Personalbeschaffung

Personalbeschaffung über Ihre Website

Von Christina Pichlmaier 

Social Recruiting ist mehr als nur eine Methode zur Personalbeschaffung. Es ist vielmehr ein strategischer Ansatz, um Talente zu gewinnen, die Arbeitgebermarke zu stärken und auf lange Sicht nachhaltiges Talentmanagement zu fördern. Es kombiniert modernes Marketing mit traditionellen Rekrutierungstechniken und steigt stetig an Bedeutung.

Active Sourcing erweitert diese Strategie um eine zielgerichtete und mitunter engmaschige Herangehensweise. Bei Social Recruiting und Active Sourcing handelt es sich also um keine konkurrierenden, sondern komplementäre Ansätze. Durch die Kombination beider Methoden können Unternehmen ihre Recruiting-Prozesse optimieren und ihre Chancen erhöhen, die besten Talente für ihr Unternehmen zu finden.

Was genau ist nun Social Recruiting und Active Sourcing? Was gehört dazu? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen den Ansätzen? Und wie läuft eine derartige Strategie grundsätzlich ab? Aufschluss über diese und weitere Fragen erhalten Sie im Folgenden von Monster.

Was ist Social Recruiting?

Social Recruiting wird auch Social Media Recruiting genannt. Es bezeichnet entsprechend den Einsatz sozialer Medien und Online-Plattformen zur Rekrutierung von Talenten und zum Aufbau einer positiven Arbeitgebermarke. Unternehmen bedienen sich dazu einerseits Karriereplattformen und andererseits eher privat genutzter Netzwerke wie beispielsweise Instagram, Bluesky, Mastodon oder TikTok, um mit möglichen Bewerbern und Bewerberinnen in Kontakt zu treten, offene Stellen zu promoten und das Employer Branding zu stärken.

Wichtigste Elemente des Social Recruitings

Soziale Medien verfügen über einige maßgebliche Funktionen, die Sie bei der Personalbeschaffung über diese Plattformen unterstützen. Dazu gehören die folgenden Aspekte:

1. Personalmarketing zur Ansprache von Talenten

Social Media Recruiting ermöglicht Ihnen nachhaltiges Personalmarketing, indem Sie Ihre Kampagnen auf potenzielle Kandidat:innen zuschneiden. Gerade die Ergänzung durch Active Sourcing kann hier wirkungsvoll sein. Sie sprechen bestimmte Zielgruppen direkt an, zum Beispiel durch Kriterien wie das Berufsprofil, die Branche, Interessen oder die geografische Lage. Sie machen sich die Algorithmen der sozialen Netzwerke zunutze, um die richtigen Personengruppen zu identifizieren und zu erreichen.

2. Nutzung von Netzwerken und Empfehlungen

Ein zentraler Vorteil ist die Möglichkeit, über bestehende Netzwerke und persönliche Verbindungen Empfehlungen zu generieren. Mitarbeitende können zum Beispiel offene Stellen teilen oder Kontakte vorschlagen, wodurch Sie Ihren Talentpool organisch erweitern.

3. Engagement und Interaktion

Soziale Medien erlauben interaktive Kommunikation mit Ihren potenziellen Kandidat:innen. Sie sprechen darüber passende Bewerber:innen direkt an, beantworten Fragen und geben in Echtzeit Feedback. Damit gestalten Sie den Rekrutierungsprozess persönlicher und effektiver.

4. Employer Branding

Mögliche Kandidat:innen nur durch eine Stellenanzeige von Ihrem Unternehmen zu überzeugen, kann funktionieren. Wenn aber bereits Ihr Image als Arbeitgeber für Sie spricht, fällt die Überzeugungsarbeit wesentlich leichter.

Durch nachhaltiges Employer Branding im Rahmen Ihrer Social-Recruiting-Maßnahmen positionieren Sie sich auch außerhalb von konkretem Personalbedarf als attraktiver Arbeitsplatz. Sie haben zudem die Chance, die Unternehmenskultur, Werte und Arbeitsatmosphäre authentisch darzustellen.

Kurz: Sie präsentieren sich als interessanter Arbeitgeber mit allem, was dazugehört. Dies erreichen Sie durch Inhalte wie Videos, Blogposts, Mitarbeiterinterviews oder Einblicke in den Arbeitsalltag durch Corporate Influencing.

5. Aktive und passive Talentsuche

Social Recruiting bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Personalbeschaffung in zwei konkrete Richtungen anzugehen. Nutzen Sie einerseits die Ansprache aktiver Jobsuchender, also Personalmarketing bezüglich freier Stellen im Unternehmen. Andererseits geht es besonders auch um passive Kandidat:innen. Diese lassen sich im Rahmen von Active-Sourcing-Maßnahmen durch ansprechende Inhalte und direkte Kontaktaufnahme mitunter motivieren, einen Jobwechsel und damit die Bewerbung bei Ihnen in Erwägung zu ziehen.

Vorteile und Herausforderung beim Social Recruiting

Um die Vorteile beider Ansätze voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Integration: Eine enge Verzahnung der beiden Ansätze ist wichtig, um redundante Aktivitäten zu vermeiden und Synergien optimal zu nutzen.
  • Technologie: Der Einsatz geeigneter Tools und Technologien kann die Effizienz von Social Media Recruiting deutlich steigern.
  • Qualifizierte Mitarbeitende: Geschulte Recruiter:innen sind entscheidend für den Erfolg beider Ansätze.
  • Messung des Erfolgs: Die regelmäßige Messung von Kennzahlen ermöglicht es, die Effektivität der Maßnahmen zu bewerten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Vorteile von Social Recruiting

  • Große Reichweite: Soziale Netzwerke als Ganzes haben Milliarden von Nutzerinnen und Nutzern, was die Reichweite Ihrer Recruiting-Maßnahmen enorm erhöht.
  • Kosteneffizienz: Im Vergleich zu traditionellen Rekrutierungsmethoden wie Printanzeigen oder Jobmessen sind Social-Media-Kampagnen oft kostengünstiger.
  • Zeitersparnis: Automatisierte Tools und Targeting-Optionen beschleunigen die Suche nach geeigneten Kandidat:innen.
  • Zugriff auf Talentpool: Viele Kandidat:innen, die nicht aktiv suchen, lassen sich durch kreative und ansprechende Inhalte erreichen.
  • Messbarkeit: Sie können den Erfolg Ihrer Kampagnen leichter durch Metriken wie Klickzahlen, Bewerbungen oder Engagement analysieren.
  • Skalierbarkeit: Sie können die Personalbeschaffung über soziale Netzwerke genau auf die Größe und den Bedarf Ihres Unternehmens oder Ihrer Abteilung zuschneiden.

Herausforderungen von Social Recruiting

  • Investition in Content-Qualität: Ansprechende und authentische Inhalte zu erstellen, erfordert Personalressourcen, Zeit und Kreativität.
  • Datenschutz und Compliance: Die Nutzung personenbezogener Daten muss im Einklang mit gesetzlichen Vorschriften wie vor allem der DSGVO stehen.
  • Wettbewerb und Strategieerweiterung: In stark umkämpften Branchen nutzen nicht nur Sie, sondern auch konkurrierende Unternehmen Social Media Recruiting. Damit verteilt sich die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber:innen. Dies erfordert die Erweiterung der Personalbeschaffungsstrategie durch Active Sourcing und gegebenenfalls Performance Recruiting.
  • Technisches Know-how: Um die volle Wirkung zu erzielen, sind Kenntnisse über Algorithmen, Targeting-Tools und Social-Media-Strategien erforderlich.

Verbindung zwischen Social Recruiting und Active Sourcing

Social Media Recruiting muss nicht zwangsläufig Active Sourcing einschließen. Allerdings können Sie von der Erweiterung Ihrer Social-Media-Kampagnen durch die aktive Personalarbeit profitieren.

Was ist Active Sourcing?

Unter Active Sourcing versteht man – kurz gesagt – die proaktive Ansprache von potenziellen Kandidat:innen durch Unternehmen, um sie für eine Stelle oder für den Aufbau eines Talentpools zu gewinnen. Anstatt darauf zu warten, dass Bewerber:innen sich auf ausgeschriebene Stellen melden, suchen Sie aktiv nach geeigneten Talenten. Es geht also darum, durch Active-Sourcing-Maßnahmen passende Kandidat:innen für Ihr Unternehmen zu identifizieren, zu kontaktieren und für die Mitarbeit zu gewinnen.

Gemeinsamkeiten von Social Recruiting und Active Sourcing

Social Recruiting und Active Sourcing sind eng miteinander verwandt und ergänzen sich gegenseitig. Beide Ansätze weisen starke Prallelen und Gemeinsamkeiten auf:

  1. Nutzung sozialer Netzwerke: Beide Ansätze setzen auf Social-Media-Plattformen, um potenzielle Kandidat:innen zu erreichen.
  2. Proaktive Suche: Sowohl beim Social Media Recruiting als auch bei der direkten Personalakquise suchen Sie aktiv nach Talenten, anstatt auf eingehende Bewerbungen zu warten.
  3. Zielgerichtete Ansprache: Social Recruiting und Active Sourcing erlauben gleichermaßen, mit Kandidat:innen direkt in Kontakt zu treten.
  4. Strategische Ausrichtung: Beide Methoden erfordern eine klare Strategie, um Zielgruppen zu definieren und passende Kandidat:innen anzusprechen.
  5. Erweiterung traditioneller Methoden: Social Recruiting und Active Sourcing hilft Ihnen Kandidat:innen zu finden, die möglicherweise über traditionelle Kanäle wie Jobbörsen nicht erreichbar sind.
  1. Content als Einstiegspunkt: Sie können Inhalte aus Social Media Recruiting – zum Beispiel Blogartikel oder Einblicke in die Unternehmenskultur – nutzen, um Gespräche zu personalisieren und den Erstkontakt im Rahmen von aktiver Personalsuche zu unterstützen.

Unterschiede zwischen beiden Ansätzen

Social Media Recruiting liefert im Prinzip die Plattformen und Werkzeuge, die für erfolgreiches Active Sourcing benötigt werden. Während Personalbeschaffung über soziale Medien oft breiter angelegt ist und das Ziel hat, das Employer Branding zu fördern und Stellenanzeigen zu verbreiten, ist die aktive Personalarbeit ein wesentlich zielgerichteter, individueller Prozess.

Die Unterschiede der beiden Herangehensweisen auf einen Blick:

 

Social Recruiting

Active Sourcing

Ansatz

breite, allgemeinere Ansprache, oft über Content-Marketing

gezielte und persönliche Direktansprache

Plattform

private und berufsbezogene Social-Media-Plattformen

zielführender auf professionellen Karrierenetzwerken

Zielgruppe

sowohl aktiv suchende als auch passive Kandidat:innen

häufig passive Kandidat:innen mit spezifischen Berufsprofilen

Methodik

Verbreitung von Stellenanzeigen, Förderung des Employer Branding

individuelle Recherche, gezielte Ansprache und Betreuung

Beziehung

oft Einstieg in eine Kampagne, eher unpersönlich (z. B. durch Postings)

Aufbau einer direkten, idealerweise langfristigen Beziehung

Tools

allgemeine Posts und Videos über das Unternehmen, Anzeigenkampagnen

spezifische Nachrichten, Direktnachrichten, Datenbank-Suche

Ablauf einer Strategie für Social Recruiting und Active Sourcing

Sie kennen nun die grundsätzlichen Bestandteile, die Vor- und Nachteile sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Methoden. Bleibt die Frage, wie eine Social-Recruiting-Strategie mit Active-Sourcing-Maßnahmen aussehen kann.

1. Zieldefinition

Am Anfang steht die Frage, welche Stellen besetzt werden sollen. Definieren Sie also die konkreten Anforderungen an mögliche Kandidat:innen und erstellen Sie detaillierte Berufsprofile. Damit erstellen Sie den Rahmen für eine konkrete Kampagne.

Um diese nun möglichst zielgerichtet entwerfen zu können, müssen Sie darüber hinaus Ihre Zielgruppe bestimmen. Dies können Sie unter anderem über spezifische Kompetenzen und Qualifikationen sowie die Berufserfahrung tun.

2. Auswahl der richtigen Kanäle

Anhand der Zielgruppendefinition sind Sie in der Lage, die passenden Social-Media-Plattformen für Ihre Recruiting-Kampagne auszuwählen. Nachdem Sie also Ihre Zielgruppe bestimmt haben, sollten Sie im nächsten Schritt feststellen, welche Netzwerke diese am häufigsten nutzt. Das können generelle Karriereplattformen sein, aber auch spezialisierte Nischennetzwerke oder Branchenjobbörsen. Auf diese Weise kommen Ihre Beiträge allein durch die Wahl der passenden Rekrutierungskanäle beim richtigen Publikum an.

3. Positionierung Ihres Employer Branding

Indem Sie Ihre Unternehmenskultur, Werte und Ziele authentisch und transparent präsentieren, zum Beispiel durch das Teilen von Erfolgsgeschichten oder Mitarbeiterstimmen, senden Sie ein deutliches Signal über Ihre Arbeitgebermarke.

Auf diese Weise stützen Sie sich zum Zeitpunkt konkreten Personalbedarfs auf eine solide Positionierung auf dem Arbeitsmarkt. Dies erleichtert in der Folge sämtliche Personalbeschaffungsmaßnahmen.

4. Entwicklung einer zielgerichteten Ansprache

Durch die vorbereitenden Schritte von Zieldefinition, Wahl der Rekrutierungskanäle und Employer Branding können Sie nun eine zielgerichtete Ansprache entwickeln. Passen Sie Ihre Inhalte also an die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Kandidat:innen an.

Testen Sie verschiedene Ansätze und Botschaften, um herauszufinden, was am besten funktioniert. Nutzen Sie in dem Zug auch ein en Multi-Channel-Ansatz, indem Sie verschiedene Kommunikationskanäle (beispielweise E-Mail, Direktnachrichten in sozialen Medien und Telefon) für eine effektive Ansprache kombinieren.

5. Aufbau einer Talentdatenbank

Bauen Sie eine Talentdatenbank auf, um mögliche Kandidat:innen zu speichern und zu verwalten – und zwar sowohl für Zeiten tatsächlichen Personalbedarf als auch außerhalb dessen. Ein strukturiertes Talent Relationship Management unterstützt Sie dabei, den Kontakt zu interessierten Kandidat:innen aufzubauen und zu pflegen. Nutzen Sie außerdem Tools zur Automatisierung von Aufgaben wie dem Versand von Newslettern oder Einladungen zu Jobmessen und Firmenveranstaltungen.

6. Messung des Erfolgs

Definieren Sie relevante Kennzahlen (KPI) wie beispielsweise die Klickrate, die Antwortquote oder die Zeit bis zur Einstellung. So können Sie den Erfolg Ihrer Maßnahmen verfolgen und messen. Werten Sie die Daten regelmäßig aus, um Ihre Strategie kontinuierlich zu optimieren.

Wechselwirkung zwischen Social Recruiting und Active Sourcing

Personalsuche in den sozialen Medien in Kombination mit der aktiven Ansprache ist im Übrigen keine lineare Strategie. Beide Ansätze sorgen für Synergieeffekte, die in beide Richtungen ausstrahlen.

Datenbasis für die Kandidatensuche

Recruiting in Social Media sorgt dafür, dass Ihr Unternehmen in sozialen Netzwerken präsent ist, Stellenanzeigen publiziert werden und beides von potenziellen Kandidat:innen wahrgenommen wird. Innerhalb dessen können Sie Active Sourcing nutzen, um Kampagnen auf zu besetzende Stellen zuzuschneiden und nach spezifischen Berufsprofilen, Fachkenntnissen oder Berufserfahrungen zu suchen. Sie nutzen also Netzwerke, die bereits durch Social-Recruiting-Aktivitäten aufgebaut wurden.

Employer Branding stärkt den Kontakt

Ein starkes Employer Branding, das durch Social Media Recruiting gefördert wird, erhöht die Bereitschaft von Kandidat:innen, auf Active-Sourcing-Anfragen zu reagieren. Kandidat:innen, die ein Unternehmen positiv wahrnehmen, sind eher bereit, sich auf ein Gespräch einzulassen.

Gemeinsame Plattformen

Social Recruiting und Active Sourcing finden oft auf denselben Plattformen statt, beispielsweise auf Karrierenetzwerken. Personalbeschaffung über soziale Medien fördert die Reichweite und Bekanntheit, während die proaktive Kandidatensuche die gezielte Ansprache übernimmt.

Mit Monster, Social Recruiting und Active Sourcing zu idealen Kandidat:innen

Eine Kombination aus mehreren Strategien führt oftmals eher zum Erfolg, als nur auf ein Pferd zu setzen. Ergänzen Sie deshalb Ihre Maßnahmen zu Social Recruiting und Active Sourcing mit reichenweitenstarken Stellenausschreibungen auf Monster. So finden Sie neue Mitarbeitende für Ihr Team.